Abendblatt.de stellt die verschiedenen Modelle der geplanten Strukturreform beim HSV noch einmal übersichtlich vor. Stimmen Sie ab, welches ihr Favorit ist.

Das Thema brennt unter den Nägeln: Am 19. Januar entscheiden die Mitglieder des HSV auf der Versammlung im CCH über die Zukunft des Vereins. Fünf verschiedene Strukturmodelle werden vorgestellt, die den Club künftig besser aufstellen sollen.

Die Initiative „HSVPlus“ von Otto Rieckhoff, Holger Hieronymus, Thomas von Heesen und Ditmar Jakobs, Jürgen Hunkes Modell „Zukunft mit Tradition“, die „HSV-Reform“, die u.a. von HSV-Vorsänger Jojo Liebnau und Aufsichtsratsboss Manfred Ertel unterstützt wird sowie die beiden letzten Vorschläge "Das Rautenherz-Konzept - Zurück an die Spitze" von Rainer Ferslev und die Errichtung einer Stiftung von Wolfgang Müller-Michaelis.

Eine einfache Mehrheit reicht, um den Vorstand zu beauftragen, die gewählte Reform vorzubereiten. Auf einer weiteren Versammlung soll diese dann im Frühjahr beschlossen werden. Eine Dreiviertelmehrheit ist nötig. Bis zu 11.000 Mitglieder werden am 19. Januar erwartet, fast 7000 haben bereits zugesagt.

Abendblatt.de stellt die fünf Modelle noch einmal in Kurzform vor.

HSVPlus: Hauptziele des Modells von Otto Rieckhoff sind eine Ausgliederung der Profiabteilung, die mögliche Einbeziehung eines Investors oder strategischen Partners und die Professionalisierung der einzelnen Gremien. Milliardär Klaus-Michael Kühne sagte dem Konzept am Dienstag seine Unterstützung zu. Der Aufsichtsrat soll auf sechs Mitglieder verkleinert werden. Eine ganze Reihe von prominenten Befürwortern hat sich öffentlich geoutet. Neben den 83ern Thomas von Heesen, Holger Hieronymus und Ditmar Jakobs sind beispielsweise auch Ex-Trainer Thomas Doll, Ex-Präsident Wolfgang Klein und Ex-Aufsichtsrat Willi Schulz dabei. Aus dem Vorstand sollen Carl Jarchow und Joachim Hilke dem Konzept positiv gegenüberstehen.

Zukunft mit Tradition: Jürgen Hunkes Modell lehnt eine Beteiligung von Investoren ab. Stattdessen sollen die Profis Teil des HSV e. V. bleiben, wobei eine rechtlich selbstständig agierende „Geschäftsführung Professioneller Fußball“ eingerichtet werden soll. Er bezeichnet seinen Vorschlag als Kompromiss. Hunke will den Aufsichtsrat verkleinern (von elf auf sieben Personen), aber dessen Macht stärken. Neben Spielerkäufen würden die Räte auch über Spielerverkäufe abstimmen. Anders als seine Hauptkonkurrenten kann Hunke bis auf den langjährigen Ehrenratsvorsitzenden Claus Runge nicht auf prominente Unterstützer verweisen. Nach eigenen Angaben soll auch ein Großteil des Ältestenrats hinter Hunke stehen.

HSV-Reform: Dieses Modell gilt als Alternativvorschlag der Supporters, für das sich Chefkontrolleur Manfred Ertel, die Initiatoren Jan Bartels, Fan-Vorsänger Jojo Liebnau, Christian Reichert, die Aufsichtsräte Floberg und Klüver sowie der Supporters-Chef Christian Bieberstein starkmachen. Wie alle anderen setzt sich auch dieses Modell für eine Verkleinerung des eigenen Aufsichtsrats ein, zudem soll der Vorstand mehr Freiheiten und mehr Verantwortung bekommen. Auch die Kompetenzen des Ehrenrats sollen erweitert werden, eine Ausgliederung und der Verkauf von Vereinsanteilen an Investoren werden abgelehnt.

Das Rautenherz-Konzept - zurück an die Spitze: Das Rautenherz-Konzept von Rainer Ferslev„Zurück an die Spitze“ umfasst die Ausgliederung des Profi-Spielbetriebes Fußball des HSV in eine GmbH & Co KG auf Aktienbasis nach dem Vorbild der meisten Bundesligavereine. Der HSV e.V. bleibt dennoch alleiniger Gesellschafter der entscheidenden HSV Geschäftsführungs-GmbH. Der Verein entscheidet also weiterhin alleine, unabhängig von Anteilsverkäufen. Insgesamt soll es fünf Beiräte und fünf Aufsichtsräte geben. Zudem soll die Fernwahl eingeführt werden.

Stiftung: Dieses Konzept von Wolfgang Müller-Michaelis, früheres Mitglied des HSV-Seniorenrates, richtet sich vor allem an den Universalsportverein HSV, an seine Rolle in der Stadt. Das Konzept ist explizit weniger als ein Veränderungs-Modell für die Profi-Fußball-Abteilung des HSV angelegt. Die Sparten Amateursport, Profibereich und Supporter/Förderer sollen die Stiftung gleichberechtigt und eigenständig tragen.