Der HSV hat sein erstes Training in Jakarta absolviert. Rene Adler schaute dabei allerdings nur zu. Der Torwart hat leichte Probleme mit dem Fuß. Hakan Calhanoglu und Jonathan Tah sorgen derweil für Gesprächsstoff.

Hamburg. Nach 20 Stunden im Flieger tut Bewegung gut. Der HSV ist sicher in Jakarta gelandet und bereit für das erste Training. Doch zunächst ging es zu einem Medienmarathon in der indonesischen Hauptstadt. Dort erklärte HSV-Trainer Bert van Marwijk, dass die anstehenden Tage gute Erfahrungen für die Spieler bringen werden.

Der Trainer hatte vor der Abreise mit leichtem Grummeln noch sein Unbehagen zu den Reisestrapazen kundgetan. Dazu sagt er nun: "Ich kann mich natürlich über alles beschweren, aber das mache ich nicht." Denn auch der Trainer hat die finanzielle Situation des klammen Clubs erkannt: "Jeder Euro ist wichtig für den Club." Zum Reiseziel selbst sagte van Marwijk: "Ich war schon auf der ganzen Welt, aber noch nie in Indonesien." Der 61-Jährige Niederländer versprach zudem: "Die Spieler werden besser durch den Trip."

Nach der Pressekonferenz ging es in das Nationalstadion. Auch dort waren, wie schon zuvor am Flughafen, Fans der Hamburger zugegen und freuten sich auf Autogramme ihrer Stars. Das Training selbst galt der Lockerung.

Zum anstehenden Freundschaftspiel sagte HSV-Trainer van Marwijk, dass er alle 22 mitgereisten Spieler 45 Minuten einsetzen möchte. Dadurch sei die maximale Belastung der einzelnen Spieler so gering wie möglich. Torhüter Rene Adler werde allerdings geschont. Der Nationalkeeper habe leichte Fußprobleme. Dagegen soll Dennis Diekmeier sein Comeback geben.

Unterdessen sorgen zwei Hamburger für Ärger bei den Fans. Das eigentlich als nette Geste für die Fans im heimischen Hamburg gedachte Video-Tagebuch entpuppt sich als Eigentor. Die beiden Youngster sollen das Trainingslager per Video begleiten und berichten. Doch gleich in der ersten Folge beschäftigen sich die beiden mit dem Packen ihres Koffers. So weit so gut. Doch die beiden philosophieren darüber, ob sie die Laufschuhe gegen eine Spiele-Konsole eintauschen sollen. In der jetzigen Situation des HSV nicht das, was viele Fans sich von den Hoffnungsträgern wünschen.

Am Montag wird das Team weiter mit dem Flieger ins 900 Kilometer entfernte Malang reisen, wo am Abend dann das Testspiel gegen das indonesische Team ansteht. Einmal übernachten, dann geht es zurück im Flieger nach Jakarta und von dort aus mit einer Chartermaschine ins eigentliche Trainingslager nach Abu Dhabi in die Emirate.

Dort warten schon Kerem Demirbay, Slobodan Rajkovic und Heiko Westermann, die ihre erste Trainingseinheit bereits hinter sich gebracht haben. Ersatztorhüter Sven Neuhaus ist ebenfalls schon vor Ort. Die Spieler werden von U23-Coach Rodolfo Cardoso und Reha-Trainer Markus Günther betreut. „Sie hatten gerade ihre erste Trainingseinheit und arbeiten fürs Comeback“, twitterte der HSV am Sonntag.

Der Ex-Dortmunder Demirbay hat die Folgen eines Muskelbündelrisses in der Leiste überstanden und hofft wie Rajkovic, der seinen Innenbandriss im linken Knie auskuriert hat, auf seinen ersten Saison-Einsatz. „In der Rückrunde will ich nun endlich mein Debüt in der Bundesliga feiern“, sagte Demirbay.

Während das zum Verkauf stehende Trio Gojko Kacar, Robert Tesche und Valmir Nafiu in Hamburg blieb und sich bei der eigenen U23 fit halten soll, nahm Trainer Bert van Marwijk zwei Nachwuchskräfte mit auf die Reise. Der 19 Jahre alte Abwehrspieler Dominik Jordan und der ebenso alte Angreifer Nils Brüning erhalten eine Bewährungschance.