Im letzten Hinrundenspiel gegen Mainz muss der HSV siegen, sonst geht die Stimmung vor Weihnachten ganz in den Keller. Nach nur zwei gewonnenen Partien im Volkspark fordert Kapitän van der Vaart mehr Mut von den jungen Kollegen.

Hamburg. Viele Worte muss Bert van Marwijk dieses Mal nicht verlieren. Nach vier Heimspielniederlagen und insgesamt nur 16 Punkten benötigt der HSV im letzten Spiel vor der Winterpause am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) gegen den FSV Mainz 05 drei Punkte. „Ich brauche nicht zu erklären, wie wichtig der Samstag ist“, sagte der niederländische HSV-Coach. Mannschaften wie die vom Mainzer Kollegen Thomas Tuchel, die gut organisiert sind und aggressiv stören, bereiten dem HSV massive Probleme.

Er selbst sei auch aufgeregt, gibt der ehemalige Bondscoach zu: „Wenn man nicht nervös ist, stimmt etwas nicht. Aber ich muss die Übersicht und Ruhe behalten.“ Mehr denn je gefordert ist Kapitän Rafael van der Vaart, der nach seiner Knieprellung auf die Zähne beißt. „Wir wollen gut in die Winterpause gehen. Es ist der Moment, wo wir das Ganze umdrehen müssen. Viele sind noch jung, aber sie sind auch Männer“, sagte der Regisseur.

Die Kritik des Trainers an den schwankenden Leistungen könne er nur unterstützen: „Er hat genau das Gleiche vor der Mannschaft gesagt und er hat Recht.“ Ein Grund für die schlechten Leistungen im Volkspark sei möglicherweise, dass sich das Team zu sehr unter Druck setze, schnell ein Tor zu erzielen. „Auswärts muss man nicht unbedingt, man hat alle Zeit der Welt, ein Tor zu schießen“, erklärte der 30-Jährige.

Van Marwijk will besonders von seinen Führungsspielern sehen, dass sie das Kommando auf dem Rasen übernehmen und die Jungen in der Mannschaft mitziehen. Gellende Pfiffe wie zuletzt beim 0:1 gegen Augsburg darf es nicht wieder geben. „So etwas will ich nicht noch einmal hören“, lautet die klare Ansage von van Marwijk, der auf Nationaltorhüter René Adler (Sprunggelenksverletzung) und Ivo Ilicevic (Tod des Vaters) verzichten muss.

Die eklatante Heimschwäche mit nur zwei Siegen will der Fußball-Lehrer nicht zu sehr thematisieren: „Ich spreche da nicht so viel drüber, sonst wird es zum Problem.“ Das sei wie bei einem Torjäger, der nicht treffe.

Der beim 1:3 in München gesperrte Stürmer Maximilian Beister kehrt zurück ins Team. „Da bin ich glücklich, denn in München hatte ich nicht so viele offensive Spieler“, sagte van Marwijk. Mainz steht mit 21 Punkten auf Rang neun deutlich besser da als die Norddeutschen. In den vergangenen vier Begegnungen blieben die Rheinhessen aber sieglos gegen den HSV.