Der Venezolaner konnte als Aushilfsaußenverteidiger punkten. Auch gegen Mainz ist Rincon eine echte Alternative für die Position des Rechtsverteidigers. Wird nun sein Vertrag verlängert?
München/Hamburg. Die drei südamerikanischen HSV-Fans, die nach dem Sonntagstraining vor der Kabine auf ein Autogramm ihres Stars hofften, mussten lange auf Tomas Rincon warten. Erst am späten Mittag machte sich der noch immer angefressene Venezolaner, der am Vortag in ungewohnter Rolle als Rechtsverteidiger gegen Bayern überzeugen konnte, auf den Heimweg.
„Ich bin immer noch traurig. Wahrscheinlich war das seit Langem die günstigste Gelegenheit, tatsächlich bei den Bayern zu punkten. Aber wir haben nicht so recht an uns geglaubt“, sagte der Südamerikaner, dessen Feierlaune vor der Mannschaftsweihnachtsfeier am Abend eher begrenzt war.
Rincons überzeugender Auftritt gegen Mario Götze und später auch Franck Ribéry könnte aber immerhin dazu führen, dass es für den Defensiv-Allrounder schon bald so richtig was zu feiern gibt. Noch immer hofft und kämpft der 25 Jahre alte Nationalspieler, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag zu besseren Konditionen verlängert wird. Aktuell gebe es zwar nichts Neues, so Rincon, aber sein Berater Christian Butscher sei mit Sportchef Oliver Kreuzer im Gespräch.
Bevor Rincon die Weihnachtspause zu einem Familienbesuch in der Heimat nutzt, wolle er nun auch noch mal im letzten Heimspiel gegen Mainz 05 Werbung in eigener Sache betreiben: „Meine Leistung gegen die Bayern war ganz ordentlich. Ich habe mich jedenfalls nicht versteckt. Wenn mich der Trainer auch gegen Mainz braucht, dann bin ich bereit.“
Bereits vor dem Hinrundenfinale gegen Mainz wollen Sportchef Kreuzer und Trainer Bert van Marwijk die Personalplanungen für das nächste Jahr besprechen. „Diese Woche setzten wir uns zusammen. Es ist ja aber bekannt, dass beim HSV finanziell nicht so viel möglich ist“, antwortete van Marwijk auf die Frage, ob er sich in der Winterpause eine zusätzliche Verstärkung erhoffen würde.
Sehr viel wahrscheinlicher ist da, dass sich Rincon und Kreuzer tatsächlich auf eine Vertragsverlängerung einigen, die den HSV rund eine Million Euro pro Jahr kosten würde. Noch muss aber auch Rincon auf sein Autogramm warten.