Der Sportchef erwartet, dass der HSV bis Jahresende kein Heimspiel mehr verliert. Der Song über Lasogga ist unterdessen im Internet zum Hit geworden. Auch der Stürmer ist davon angetan.
Hamburg. Trotz der verheerenden Bilanz von nur zwei Heimsiegen aus den letzten elf Duellen glaubt HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer van den Start einer Serie. „Bis zur Winterpause verlieren wir kein Heimspiel mehr“, sagte der 47-Jährige: „Das sollten wir schaffen. Gerade wenn wir so weitermachen, wie zuletzt gegen Gladbach.“
Beim HSV gastieren bis zur Winterpause Hannover 96 (24. November), FC Augsburg (7. Dezember) und Mainz 05 (21. Dezember). Zudem erwarten die Hamburger am 3. Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals Zweitligist 1. FC Köln. „Ich bin zwar kein Hellseher, aber ein positiv denkender Mensch“, sagte das Vorstandsmitglied. Die Norddeutschen gewannen erst eins von fünf Heimspielen (4:0 gegen Braunschweig).
HSV-Keeper Rene Adler wollte die Worte seines Chefs nicht kommentarlos stehen lassen. „Ich würde das sofort unterschreiben, aber Fußball ist leider kein Wunschkonzert. Was wir versprechen können, ist, dass wir alles dafür tun werden“, sagte Adler am Dienstag.
Der Nationalspieler sieht den Bundesliga-Dino unter dem neuen Trainer Bert van Marwijk auf einem guten Weg - trotz der 0:2-Niederlage gegen den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach. „Das Gladbach-Spiel wirft uns nicht aus der Bahn“, sagte Adler und richtete den Blick auf die nächste Partie gegen seinen Ex-Klub Bayer Leverkusen am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr). „Wir werden alles dafür tun, dass Bayer zweimal am Stück verliert. Das wird in Leverkusen nicht gern gesehen“, sagte der 28-Jährige.
Van der Vaart fehlt mit Magen-Darm-Infekt
Der HSV wolle beim Tabellen-Dritten gewinnen. Sorgen bereitet den Hamburgern zurzeit einzig Kapitän Rafael van der Vaart. Der niederländische Spielmacher konnte am Dienstag wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht trainieren.
Bei den Vertragsverhandlungen mit dem Venezolaner Tomas Rincon will Kreuzer hart bleiben. Der HSV sei daran interessiert, mit dem 25 Jahre alten Defensivspieler zu verlängern, aber es gebe große wirtschaftliche Zwänge, sagte der 47-Jährige.
Das von Rincon zunächst abgelehnte Angebot soll sich auf etwas weniger als eine Million Euro Jahresgehalt belaufen. Schon bei Dennis Diekmeier hatte der HSV seine rigorose Linie durchgesetzt. Der verletzte Rechtsverteidiger nahm die bereits abgelehnte Offerte von etwa 1,2 Millionen Euro an.
Pierre-Michel Lasogga sieht keinen zeitlichen Druck für eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft. „Ich bin kein Typ, der sich über Sachen Gedanken macht, die noch so weit weg sind. Ab Februar oder März ist doch genug Zeit zu reden“, sagte der von Hertha BSC bis Ende Juni 2014 an den Hamburger SV ausgeliehene Angreifer.
„La Sogga“-Song wird im Internet zum Hit
Der „La Sogga“-Song über den Stürmer ist im Internet ein Renner. Das Lied haben die NDR-Autoren Tim Tonder und Dennis Kaupp auf die Melodie von „La Bamba“ gedichtet. Der 21-Jährige, der bereits sieben Pflichtspieltore schoss, war davon als Studiogast im „Sportclub“ begeistert und postete den Song auf seiner Facebook-Seite: „Ich find ihn stark ich hoffe ihr auch ;))).“
Bis Dienstagmittag gab es dafür mehr als 1100 Likes. Auf YouTube wurde der Clip schon mehr als 5800 Mal geklickt. „La la Sogga – er haut sie alle vom Hogga“, heißt es im Text. Oder: „Er macht einfach drei Buden – und das in acht Minuden.“ Auch eine Anspielung auf Lasoggas Spitznamen („Lasagne“) darf nicht fehlen: „La la sagne. Er war mal dicker, kleines bisschen dicker - für nen Profi-Kicker.“
Lasooga ist angekommen in Hamburg, daraus macht er keinen Hehl. „Der HSV ist momentan für mich ein Glücksfall. Es gibt einem ein Supergefühl, wenn man wieder Anerkennung bekommt, die man vielleicht vorher nicht so bekommen hat. Ich will die Zeit erstmal genießen“, meinte Lasogga.
HSV-Sportchef Oliver Kreuzer sieht gute Chancen, Lasogga über diese Saison hinaus halten zu können, zumal sich der im Gegenzug nach Berlin ausgeliehene norwegische Mittelfeldakteur Per Skjelbred bei Hertha BSC ebenfalls als Volltreffer erwiesen hat.
„Es ist ein gutes Tauschgeschäft gewesen. Wir wollten unbedingt Pierre, und die Hertha hat einen Spielertyp wie Per gesucht. Das ist aufgegangen für beide Vereine und das könnte auch Zukunft haben“, sagte Kreuzer dem NDR.
Hertha-Coach Los Luhukay verwies ebenfalls auf die positive Situation für beide Clubs. „Beide Seiten profitieren, wir wissen, wie die Konstellation ist. Alles andere muss man dann in Ruhe besprechen.“ Eine Entscheidung erwartet er im kommenden Sommer.