Der neue HSV-Coach und sein Spielmacher kennen sich bereits aus gemeinsamen Zeiten bei der niederländischen Nationalmannschaft. Dort gab es Konflikte zwischen den beiden, die mittlerweile allerdings ausgeräumt sind.

Hamburg. Wenn Bert van Marwijk am Mittwochnachmittag als neuer HSV-Coach seinen Dienst in Hamburg antritt, trifft der Holländer auch auf seinen Landsmann Rafael van der Vaart. Gemeinsam wurden die beiden 2010 Vizeweltmeister. Van Marwijk coachte die niederländische Nationalmannschaft von 2008 bis 2012. In dieser Zeit geriet der 61-Jährige immer wieder mal mit van der Vaart aneinander.

Der HSV-Spielmacher war häufig unzufrieden, wenn er von van Marwijk nicht nominiert oder früh ausgewechselt wurde. Nach der zweiten Niederlage im EM-Gruppenspiel gegen Deutschland (1:2) in Charkow 2012 platze van der Vaart der Kragen und kritisierte seinen Trainer: „Der Trainer hat elf Namen für die Stamm-Mannschaft im Kopf. Leider ist meiner nicht dabei.“

15 Monate später führen die Wege der beiden Niederländer nun beim HSV wieder zusammen. Holt die negativ geprägte Vergangenheit nun van Marwijk und van der Vaart ein? Wenn es nach dem Spielmacher geht, ist die Sache vom Tisch. „Die Dinge passierten damals stets in der emotionalen Aufregung. Ich hatte mich über Entscheidungen des Trainers geärgert. Vielleicht fehlte es mir in den Situationen an diplomatischem Geschick. Ich bin eben heißblütig. Doch alle Konflikte wurden sofort ausgeräumt. Der Coach ist null nachtragend“, erklärte van der Vaart in der „Bild“.

Van der Vaart schwärmt sogar vom neuen HSV-Trainer, glaubt an eine erfolgreiche Ära unter van Marwijk. „Mit seiner konzentrierten, ruhigen, souveränen Art wird er alle überzeugen. Er ist stets kontrolliert, strahlt das auch immer aus. Van Marwijk ist eine super Trainer-Wahl“, so der 30-Jährige, der betont: „Van Marwijk legt viel Wert auf die Defensive. Wir werden nicht mehr so viele Gegentore bekommen.“

Van Marwijk kündigte bereits an, dass er auf seinen Landsmann baut, die Mannschaft sich aber nicht nur auf ihn verlassen sollte. „Ich kenne Rafael lange und weiß genau, was er kann. Aber es muss allen klar sein, dass van der Vaart allein es nicht richten kann.“