Was halten Sie von den Reformplänen Ernst-Otto Rieckhoffs? Fußball-Legende Netzer begrüßt das Konzept des ehemaligen Aufsichtsrats-Bosses. Das Fanlager ist gespalten. Nun zählt Ihre Meinung.

Hamburg. Die Revolution beim HSV bekommt immer mehr Unterstützer. Zwei Tage nachdem der ehemalige Aufsichtsrats-Vorsitzende Ernst-Otto Rieckhoff gemeinsam mit ehemaligen HSV-Profis sein Konzept „HSVPlus“ präsentiert hat, spricht sich auch der einstige Manager Günter Netzer für die längst überfällige Reform aus.

„Ich bin sehr angetan von dem Konzept, das vorgelegt wurde. Es ist Zeit und unbedingt notwendig, dass etwas passiert“ wird der 68-Jährige in der „Bild“-Zeitung zitiert. Gleichzeitig kritisierte der einstige Erfolgs-Manager des HSV (1978 bis 1986) den aktuellen Zustand der Vereins. „Die bisherigen Strukturen des HSV passen nicht mehr in das moderne Fußball-Geschäft. Die unsägliche Satzung und die Qualität des Aufsichtsrates verhindern notwendige Entscheidungen. Deshalb begrüße ich das Konzept von Herrn Rieckhoff.“

Auch Netzer sieht bei den Reformplänen, die im Fanlager unterschiedlich aufgenommen wurden, eine Parallele zu den Strukturen beim FC Bayern. „Es ermöglicht den Einstieg von Investoren. Aber niemand muss Angst haben, dass diese Investoren das Sagen beim HSV bekommen, das verhindert die 50+1-Regel.“ Diese Vorgabe der DFL besagt, dass es Kapitalanlegern nicht möglich ist, die Stimmen-Mehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgliedern.

Zudem begrüßt Netzer die Unterstützung durch die Ex-Profis Thomas von Heesen, Holger Hieronymus und Ditmar Jacobs. „Weil sie für sportliche Kompetenz stehen und etwas Gutes bewirken können. Hieronymus hat bei der DFL an der Spitze gearbeitet, Jacobs und von Heesen kennen sich im Fußball bestens aus.“ Er selbst wolle aber nicht in ein Amt zurückkehren – weder beim HSV noch anderswo.