Offener Brief der HSV-Profis vor dem Versöhnungs-Grillen wegen des 2:9-Debakels in München. Dort steht der Dialog im Mittelpunkt.

Hamburg. Es soll die große Versöhnungs-Party werden, um Mannschaft und Fans nach dem 2:9-Debakel beim FC Bayern München wieder zusammenzuschweißen. Der HSV hat seine Fans am Sonntag (ab 12 Uhr) auf der West-Plaza hinter der Westtribüne zu einem gemeinsamen Grillen eingeladen, wobei die Mannschaft sämtliche Kosten für Bratwürste und Getränke übernehmen wird.

Doch im Mittelpunkt soll dabei nicht der Party-Charakter, sondern der Dialog stehen: „Niemand will feiern. Wir suchen mit euch das Gespräch und wollen wissen, was ihr zu sagen habt. Dabei werden wir uns sicher einiges anhören müssen. Aber die Courage müssen und werden wir zeigen. Und es mit eurer Unterstützung zukünftig hoffentlich besser machen“, heißt es in einem offenen Brief der Mannschaft. „Lasst Dampf ab, kritisiert uns, aber lasst uns auch weiterhin zusammen halten. Wir wissen, dass wir grottenschlecht waren, aber ihr könnt sicher sein, wir werden alles geben, damit wir eine gute Platzierung erreichen.

Dialog statt Würstchen – Die Spieler sollen nach dem blamablen Auftritt beim Rekordmeister Rede und Antwort stehen.

Aufgrund des Platzmangels in der Buseinfahrt wurde in den Medien spekuliert, dass nicht jeder Anhänger am Grillen teilnehmen könne. So hieß es, der HSV wähle 500 Fans aus, der Rest sei ausgeschlossen. Der Club stellt dazu auf seiner Internetseite fest: „Anders als in einigen Medien heute berichtet wird, soll kein HSV-Fan von dieser Veranstaltung ausgeschlossen werden.“

Das Versöhnungs-Grillen löste nicht nur bei den HSV-Anhängern großen Zweifel aus. Vor einigen Tagen kritisierte Linksaußen Marcell Jansen den Zeitpunkt des Grillens. „Der Ernst der Lage in der letzten Saison war um einiges beschissener. Da hätte man überlegen sollen, zur neuen Saison vielleicht ein Grillen zu machen. Aber nicht wenn man 2:9 (in München/d. Red.) verliert. Dann ist man gestraft genug. Dann brauche ich kein Grillen. Das braucht kein Mensch“, sagte Jansen im „NDR Sportclub“.