Maximilian Beister sah zehn Minuten nach seiner Einwechslung die Rote Karte wegen Tätlichkeit. HSV-Trainer Thorsten Fink bereut Beisters Einwechslung und findet keine positiven Worte.

Hamburg. Es läuft die 80. Spielminute in der Hamburger Imtech-Arena. Der gerade eingewechselte Maximilian Beister steigt hoch zum Luftduell mit Augsburgs Daniel Baier. Doch anstelle sich auf den Kopfball zu konzentrieren, hat Beister nur eine Sache vor. Der Hamburger holt aus und tritt seinem Gegenspieler übel in den Unterleib, der sich daraufhin schmerzverzerrt am Boden krümmt. Schiedsrichter Tobias Welz hat keine Wahl und schickt den Rechtsaußen sofort vom Platz. Der HSV war drauf und dran zumindest noch den Ausgleich gegen das Kellerkind zu erzielen, erspielte sich eine hochkarätige Chance nach der anderen. Doch durch Beisters Rote Karte mussten die Hamburger die restlichen zehn Minuten in Unterzahl spielen, das Powerplay wurde jäh gestoppt. Mit seinem kapitalen Aussetzer erwies Beister seiner Mannschaft einen Bärendienst.

Trainer Thorsten Fink redete nach dem Abpfiff nicht um den heißen Brei herum: „Er hat sich weit nach hinten manövriert und hätte schon zuvor einen Denkzettel verdient gehabt.“ Der Trainer des Hamburger SV bemühte sich gar nicht erst, seine Wut auf Beister zu verbergen, der sich bei der 0:1-Pleite gegen Augsburg nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung die Rote Karte abgeholt hatte.

„Ich fand es etwas übertrieben und denke, dass eine Gelbe Karte auch gereicht hätte“, sagte Fink: „Aber es war trotzdem von ihm eine falsche Reaktion.“ Falsch war sicher auch, dass Beister beim Verlassen des Platzes einen „Vogel“ in Richtung des Schiedsrichters andeutete, dies könnte seine Sperre verlängern.

Der Chefcoach machte klar, dass er die Einwechslung von Beister bereute: „Aber mir blieb leider nichts anderes übrig, da Marcus Berg verletzt ist und ich mehr für die Offensive tun musste.“

Schon im Testspiel gegen Vålerenga IF aus Oslo (2:3) in der Woche hatte Beister eine zweifelhafte Körpersprache an den Tag gelegt. Auch in der kompletten Trainingswoche ließ sich der U21-Nationalspieler hängen, zeigte null Engagement. Beister war offenbar frustriert, weil er beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart aus der Startelf geflogen war. „Er hat natürlich an diese Leistung aus der Woche angeknüpft“, sagte Fink, dem man den Zorn in den Augen ansah. Beister wird sich beim HSV ganz hinten anstellen müssen.