Rafael van der Vaart und Marcell Jansen fit für das Duell mit Ex-Trainer Armin Veh. Thorsten Fink ist Platz neun in der Liga zu wenig.

Hamburg. Mit den Darts-Pfeilen ging Rafael van der Vaart genauso gefühlvoll um wie mit dem Fußball. An der Seite seines Landsmannes Raymond van Barneveld lief der niederländische Nationalspieler bei einem Showturnier zu großer Form auf, amüsierte sich prächtig und gewann einen Glaspokal. Eine gute Abwechslung zwei Tage vor dem wichtigen Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr hier im Liveticker) gegen Eintracht Frankfurt, bei dem der HSV bis auf zwei Punkte an den Tabellen-Vierten (33) der Bundesliga herankommen kann.

Und in dem sich van Vaart wie schon beim gewonnenen Nordderby gegen Werder Bremen mit guten Leistungen in den Fokus von Bondscoach Louis van Gaal spielen kann. Der ehemalige Trainer von Bayern München berücksichtigte den HSV-Regisseur nämlich nicht für den Vergleich mit Italien am 6. Februar. „Rafael braucht Spiele, er hat zuletzt keinen Rhythmus gehabt, weil er seit Mitte Dezember und auch in der Vorbereitung verletzt war“, sagte Trainer Thorsten Fink dazu.

Van der Vaart hat seine Oberschenkelprobleme allerdings überwunden und soll zusammen mit Tolgay Arslan dem HSV-Spiel kreative Impulse gegen die Hessen geben. Arslan habe gegenüber Per Skjelbred gegen die offensiven Frankfurter im Mittelfeld die Nase vorn, betonte Fink, der kurzfristig entscheiden wird, ob Nationalspieler Marcell Jansen oder aber der tschechische Internationale Petr Jiracek auf der linken Abwehrseite beginnen wird. Jansen meldete sich nach überstandener Grippe am Freitag im Mannschaftstraining zurück und gilt als erster Anwärter auf den Platz in der Startformation. In jedem Fall hat Fink großen Respekt vor der bisher frech aufspielenden Eintracht: „Als Aufsteiger hat keiner damit gerechnet, sie spielen mutig.“

Die Hamburger müssten gut stehen, sollten aber nicht nur auf die Konteranfälligkeit der Truppe des ehemaligen HSV-Coaches Armin Veh hoffen. Die wiedergewonnene Heimstärke wollen die Hanseaten erneut mit viel Ballbesitz unterstreichen. Angst davor, dass der HSV nach dem 3:2-Derbysieg wieder einbricht, hat Fink offenbar nicht: „Die Mannschaft ist unzufrieden, ich erwarte, dass sie Gas gibt.“ Unter seiner Regie soll es weiter nach vorn gehen, Platz neun ist dem ehemaligen Bayern-Profi viel zu wenig. Spätestens im kommenden Jahr sollen die lukrativen Europapokal-Plätze ins Visier genommen werden.

Im Sommer ist der 45 Jahre alte Westfale noch keine zwei Jahre an der Elbe, aber er will unter seiner Leitung einen Mentalitätswechsel beobachtet haben. „Mit Blick auf meinen Start im Oktober 2011 würde ich schon sagen: Wir sind jetzt ein anderer HSV. Ich sehe im Kader Ausstrahlung und Willen, als Team zu funktionieren, anstatt nur auf sich selbst zu schauen“, sagte er dem Fachmagazin „Kicker“.