Der Hamburger Mittelfeldspieler hat sich in den Fokus der Auswahlteams gespielt. Als Deutsch-Türke könnte er für beide Länder auflaufen.

Hamburg. Tolgay Arslan hat sich beim HSV vorerst einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erkämpft. Und damit das Interesse der deutschen U21 und der türkischen A-Nationalmannschaft geweckt. Nach dem EM-Qualifikationsspiel der Türkei gegen Rumänien (0:1) am vergangenen Freitag nahm der türkische Verband Kontakt zu Arslans Vater auf, fast zeitgleich meldete sich auch der DFB, um Interesse an Arslan zu bekunden.

Der in Paderborn geborene Deutsch-Türke ist für beide Nationen spielberechtigt, lief auch schon für Jugendauswahlmannschaften beider Länder auf. „Ich trage beides in mir, deshalb habe ich mich noch nicht entschieden”, sagte Arslan. Er sei auf dem Platz ein deutscher Arbeiter, aber habe die Verspieltheit eines Türken, erklärte der 22-Jährige.

International Erfahrungen sammeln will der Hamburger unbedingt, um seine fußballerische Entwicklung voranzutreiben. Deshalb wolle er das erste konkrete Angebot für eine der beiden Nationalmannschaften annehmen. Für Deutschlands U21 könnte Arslan ein Thema werden, wenn sich das Team am Abend gegen die Schweiz (17.30 Uhr) für die EM qualifiziert.

Doch zunächst gilt sein Fokus dem HSV und dem kommenden Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (17.30 Uhr). Unter VfB-Trainer Bruno Labbadia feierte Arslan 2009 sein Bundesliga-Debüt im Trikot des HSV. Insgesamt sechs Mal kam der Mittelfeldmann damals zum Einsatz. Die Kritik an Labbadia in Stuttgart kann Arslan nicht nachvollziehen. „Ich halte ihn für einen sehr guten Trainer. Er ist sehr ehrgeizig, so wie Thorsten Fink”, lobte er.

Am Sonntag wird Arslan in Stuttgart voraussichtlich auf das hochgelobte 19-jährige Talent Raphael Holzhauser treffen. „Leute auf den Boden der Tatsachen zu holen, finde ich gut”, grinst Arslan. Dass ein Hamburger Auswärtssieg Ex-Trainer Labbadia den Posten kosten könnte, nimmt der Mittelfeld-Allrounder in Kauf. „Aber Bruno findet immer wieder einen Job”, glaubt Arslan.