Son hofft auf einen Einsatz für Südkorea im WM-Qualifikationsspiel gegen den Iran. Der HSV will seinen Vertrag verlängern.
Hamburg. Zum Stammpersonal in seinem Heimatland gehört Son Heung Min noch nicht. Der junge Südkoreaner muss also damit rechnen, dass er am Dienstag beim brisanten WM-Qualifikationsspiel seines Teams in Teheran gegen den Iran zunächst auf der Ersatzbank Platz nimmt, der 20-Jährige steht schließlich erstmals in dieser Saison im Kader seiner Nationalmannschaft. Nach vier Toren für den Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga kommt er allerdings mit einer neuen Reputation zu der Auswahl von Nationaltrainer Choi Kang-Hee.
Südkorea führt die Gruppe A mit sieben Punkten vor dem Iran (vier) an. Mit einem Erfolg in Teheran könnte das Team einen sehr großen Schritt zu seiner neunten WM-Teilnahme machen. Dabei fehlt allerdings der Augsburger Ja-Cheol Koo, der einen zweifachen Bänderriss ausheilt.
Liverpool angeblich an Son interessiert
Während „Sonny“ im Nahen Osten mit seinem Team trainierte, machten in Europa neue Gerüchte um ein Angebot des FC Liverpool für den Offensiv-Allrounder die Runde. 10,5 Millionen Euro wollen die „Reds“ angeblich bieten. Der HSV seinerseits will in der Winterpause den 2014 auslaufenden Vertrag mit seinem „Juwel“ bis 2016 verlängern. Son würde dann zum Millionen-Verdiener aufsteigen.
Seit Rafael van der Vaart beim HSV angeheuert hat ist es auch mit der Formkurve des Südkoreaners stets nach oben gegangen. Die beiden Tore gegen Borussia Dortmund waren eine Initialzündung. „Wir sind jung, wir sind hungrig. Es macht Spaß, in dieser Truppe zu spielen“, sagt Son. Trainer Fink hatte trotz Neuzugang Maximilian Beister an Son festgehalten: „Wenn er mit Tempo nach innen zieht und zum Abschluss kommt, ist er immer gefährlich.“
In seiner Nationalmannschaft konnte Son das allerdings noch nicht so oft zeigen. Zehn Spiele hat er bislang absolviert, ein Tor. In der WM-Quali kam er in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz. Im Sommer verzichtete Son auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen, weil er gründlich vorbereitet in die Bundesliga starten wollte: „Ich will beim HSV Gas geben, mich richtig durchsetzen. Dafür ist die komplette Zeit mit Team und Trainer wichtig“, sagte er.
Als 16-Jähriger ins HSV-Internat gekommen
Bereits mit 16 Jahren war Son im Rahmen eines Austauschprogramm mit dem südkoreanischen Verband nach Hamburg gekommen. Er lebte im HSV Internat, lernte die Sprache und den europäischen Fußball, spielte in der A-Jugend, der Regionalliga und feierte 18-jährig sein Bundesligadebüt am 30 Oktober 2010 gegen den 1. FC Köln. Mit einem Tor. Kein HSV-Spieler traf jünger in der Bundesliga. In der letzten Saison trug er mit dem Treffer zum 1:0 gegen Hannover am viertletzten Spieltag ganz wesentlich zum Klassenerhalt bei.
Dabei braucht der HSV ihn nicht nur sportlich. Zwei südkoreanische Unternehmen wurden als Exklusivpartner gewonnen, das Team reiste im Sommer zu einem Turnier in Suwon. Der HSV ist außerdem Kooperationspartner der „Asia Football Academy“ in Chuncheon, die von Sons Vater geleitet wird. Auf mehr als vier Millionen Euro werden dem die Einnahmen geschätzt, die Son dem Klub als Werbefigur einbrachte. „Wir wollen auch in den kommenden Jahren unsere Bemühungen, die Marke HSV in Südkorea zu etablieren, vorantreiben“, sagt Vorstand Joachim Hilke.