Verliert der Hamburger SV auch gegen den BVB und in Gladbach, wäre der schlechteste Saisonstart der Vereinsgeschichte perfekt.
Hamburg. Der historische Fehlstart rückt näher. Nach drei Niederlagen zu Saisonbeginn gegen Nürnberg, Bremen und Frankfurt steht der Hamburger SV dicht vor dem schlechtesten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte. Schlimmer als in der laufenden Saison begann der HSV bislang nur vor 40 Jahren. In der Spielzeit 1972/1973 verloren die Hanseaten die ersten vier Spiele im deutschen Oberhaus. Erst am fünften Spieltag gab es für die von Klaus-Dieter Ochs trainierte Mannschaft beim torlosen Remis in Köln den ersten Punkt zu bejubeln. Zuvor hagelte es vier deutliche Niederlagen.
Den ersten Sieg fuhren die Hamburger damals übrigens erst an Spieltag Nummer neun ein. Im heimischen Volkspark schlug der HSV den VfL Bochum mit 2:1 und verließ zum ersten Mal in der Saison die Abstiegsränge. Am Ende sprang mit Rang 14 immerhin der Klassenerhalt heraus. Es sollte für lange Jahre die letzte Saison des HSV im Abstiegskampf bleiben - die folgenden Jahre bis 1987 sind bis heute die erfolgreichste Zeit in der langen Historie des Bundesliga-Dinos.
Aktuell stehen drei Niederlagen in Folge auf dem Konto der Hamburger. Ähnlich schlecht startete eine Mannschaft des HSV zuletzt im Jahr 1990 in eine Saison. Damals fuhren die Rothosen zu Beginn zwei Niederlagen ein, konnten dann allerdings bereits am dritten Spieltag durch einen Heimsieg gegen den VfL Bochum für die ersten Punkte sorgen. Nach dem 34. Spieltag stand der HSV auf Rang fünf und zog in den Uefa-Cup ein.
Verliert das Team von Trainer Thorsten Fink auch die beiden kommenden Partien gegen Meister Borussia Dortmund und auswärts bei Borussia Mönchengladbach, wäre der schlechteste Saisonstart aller Zeiten für den HSV in der Bundesliga perfekt.
Fink dürfte alles daran setzen, um nicht den Negativ-Rekord von Klaus-Dieter Ochs zu brechen. Vor dem Duell gegen den BVB zeigte sich der 44-Jährige optimistisch: „Ich glaube, so ein Meister kommt gerade recht“, sagte Fink, "wir können mal sagen, wir haben nichts zu verlieren und sind krasser Außenseiter.“
Bleibt der HSV allerdings erneut punktlos, wäre der Rekord-Fehlstart von 1972 eingestellt. Sollte sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt werden, am Ende aber wieder der Klassenerhalt und 15 Jahre mit Meisterschaften und Pokalgewinnen folgen, könnten die HSV-Anhänger aber wohl gut mit einem neuen Negativrekord leben.