Rafael van der Vaart elektrisiert die Anhängerschar in Hamburg, obwohl der Niederländer für den HSV noch nicht wieder im Einsatz war.

Hamburg. In den HSV-Shops ist es voll wie seit Wochen nicht mehr. Die meisten HSV-Anhänger wollen nicht Schals, nicht Tassen oder Bettwäsche: Sie wollen das Trikot mit der Nummer 23. Kaum ist Rafael van der Vaart in Hamburg angekommen, reißen sich die Fans um das Jersey mit seinem Namen und der Nummer, die er schon trug, als er von 2005 bis 2008 beim HSV war.

Mehr als 3000 Exemplare hat der norddeutsche Bundesligist in den ersten Tagen abgesetzt. Beim Auftakttraining des Niederländers am vergangenen Sonntag zeigte sich der HSV geschäftstüchtig. Weil der Shop geschlossen hatte, wurden die Leibchen direkt am Übungsplatz verkauft. "Der Andrang ist riesig“, sagt HSV-Sprecherin Lisa Rathje.

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Doch damit nicht genug. Schon jetzt hat van der Vaart bei den Trikotverkäufen Son Heung-Min den Rang abgelaufen. In dieser Saison war das Trikot des Südkoreaners bislang das begehrteste Stück. Doch da war der "kleine Engel“ von Tottenham Hotspur noch nicht da.

"Ich habe mir seit fünf Jahren kein Trikot mehr gekauft“, erzählt der 22 Jahre alte Christian Funck. Jetzt aber hat er wieder eines. Natürlich mit der Nummer 23. "Früher hatte ich meinen eigenen Namen hinten drauf oder gar keinen“, gesteht Funck. Bei van der Vaart wird aber auch er schwach. Zufrieden verlässt er mit seinem Kumpel Tim Bolz den Fanshop in der Imtech-Arena.Rund 90 Euro kostet das beflockte Trikot für Erwachsene. Kindergrößen gibt es bereits für 70 Euro. Für den langjährigen HSV-Fan Funck ein Wermutstropfen: "Für ein Stück Stoff ist der Preis ja eigentlich nicht gerechtfertigt. Aber der Spieler macht's.“

+++Kann Rafael van der Vaart diesen HSV beleben?+++

Van der Vaart selbst zeigt sich vom Run auf sein Trikot beeindruckt: "Es ist eine große Ehre, dass so viele Fans mein Shirt kaufen“, sagt der Hoffnungsträger. Ein Ende der Euphorie ist nicht abzusehen. In den kommenden Wochen und vor allem beim nächsten HSV-Heimspiel gegen Borussia Dortmund rechnet der Verein mit einem weiteren Anstieg beim Jersey-Verkauf.

Den Vereinsrekord hat van der Vaart mit seinem Trikot ohnehin schon sicher: Schon bei seinem ersten Engagement in Hamburg zwischen 2005 und 2008 avancierte sein Hemdchen zum meistverkauften in der HSV-Geschichte. 12.000 Trikots mit seinem Namen gingen damals über den Tresen. Mit dem erneuten Run dürfte ihm diese Spitzenposition so bald niemand streitig machen. Es sein denn, Messi kommt zum HSV.