2006 schoss der Peruaner die Hamburger zum letzten Sieg in der BayArena. Am Sonnabend ist er in Leverkusen erneut der Hoffnungsträger.

Hamburg. Es war ein ähnlicher Saisonstart wie in der laufenden Spielzeit. 2006 stand der HSV nach den ersten Partien auf einem Abstiegsplatz. Auf die Qualifikation zur Champions League folgte der Absturz in der Fußball-Bundesliga. Am achten Spieltag der Saison 2006/07 reiste der HSV als siegloser Tabellen-17. nach Leverkusen. Auch in der BayArena sah das Team von Trainer Thomas Doll lange wie der sichere Verlierer aus - bis Doll den Joker zückte. Paolo Guerrero sollte es richten. Und der Perunaer schlug sofort zu. Eine Minute nach seiner Einwechslung in der 69. Minute besorgte der Stürmer das 1:1. Vier Minuten vor Schluss versenkte Guerrero eine Vorlage von Juan-Pablo Sorin sogar zum 2:1-Siegtreffer für den HSV. Die Hanseaten verließen dank Guerrero die Abstiegsplätze.

+++Paolo Guerrero: Der Glaube ist zurück+++

Fünf Jahre später steht der HSV erneut im Tabellenkeller. Wieder geht es zu Bayer Leverkusen. Und wieder heißt der Hoffnungsträger Paolo Guerrero. Von den 18 Spielern, die 2006 bei Bayer im Hamburger Kader standen, ist nur noch der Angreifer übrig geblieben. Seit dem 2:1-Sieg von damals haben die Hanseaten in der BayArena nicht mehr gewonnen. 2009 feierten die "Rothosen" zwar einen Auswärtssieg gegen Leverkusen, das Spiel fand jedoch in Düsseldorf statt. Auch in dieser Begegnung war Guerrero dabei, bereitete beide Treffer von Marcell Jansen vor.

Rechtzeitig vor dem nächsten Auswärtsspiel in Leverkusen am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) ist der frühere Bayern-Stürmer wieder in Topform. Beim 1:1 gegen Kaiserslautern war Guerrero der auffälligtse HSV-Spieler, erzielte den wichtigen Ausgleich in Unterzahl. "Dieser Treffer hat uns den Glauben an unsere eigene Stärke zurückgegeben", sagt der peruanische Nationalspieler, der zuvor acht Monate lang kein reguläres Tor mehr erzielen konnte. Eine Erklärung, warum es für ihn endlich wieder besser läuft, hatte Guerrero sofort parat. "Unter Thorsten Fink bringt es wieder richtig Spaß zu spielen", sagt der 27-Jährige, "er denkt sehr offensiv, was besonders mir guttut."

Unter Trainer Fink ist Guerrero wieder gesetzt, nachdem er zuvor einige Male auf der Bank Platz nehmen musste. Das neue Selbstbewusstsein der Hamburger strahlt derzeit keiner mehr aus als der Südamerikaner. Nicht verwunderlich, dass er vollmundig ankündigte: "Das Tor gegen Lautern wird nicht mein letzter Treffer gewesen sein".