Thorsten Fink glaubt weiter an seine Mannschaft. Am Ende werde der HSV mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, behauptet der Trainer.

Hamburg. Trainer Thorsten Fink hat in der Bundesliga noch nicht gewonnen, aber er gibt sich erstaunlich gelassen. „Wir werden lange gegen den Abstieg spielen, am Ende aber nichts damit zu tun haben und einen gesicherten Mittelfeldplatz einnehmen“, sagte der Coach am Sonntag nach dem hitzigen 1:1 (0:1) im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Finks Optimismus trübt nichts. „Ich denke, wir haben kein Qualitätsproblem. Sonst wäre ich ja nicht gekommen.“

Dreimal geriet der HSV in den vergangenen drei Pflichtspielen in Rückstand, jeweils ein 1:1 gegen Wolfsburg und Lautern sowie der 2:1-Pokalerfolg in Trier sind Finks erste Ausbeute. Den Mund habe er nicht zu voll genommen, als er zwei Siege in Trier und gegen Lautern forderte, behauptet der Bundesliga-Trainerneuling: „Als Optimist sage ich, wir haben Moral und eine Riesen-Energieleistung gezeigt. Eine Mannschaft, die nicht lebt, kommt nicht dreimal zurück.“

Fink hat ein Heim-Manko erkannt. „Es scheint ja so, dass wir auswärts stärker sind“, sagte er. So kann er der schweren Pokalreise vor Weihnachten zum VfB Stuttgart etwas Gutes abgewinnen: „Es hätte leichter sein können, aber wir haben zuletzt dort gewonnen.“ Der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow nahm das Los nicht so gefasst auf: „Das ist ja fast wie Bayern.“

Schnell zurück zur Mannschaft stoßen wird auf keinen Fall Innenverteidiger Rajkovic nach seinem harten Einsteigen gegen Christian Tiffert und der Roten Karte. Auch wenn der blutende FCK-Kapitän ihn fast in Schutz nahm („Rajkovic schlägt nicht nach mir“), sperrte das DFB-Sportgericht den 21-Jährigen wegen rohen Spiels für drei Partien. Da half es wenig, dass der Serbe behauptete: „Ich wollte ihn nicht verletzen.“ Trotzdem legt der HSV Protest ein.

***"Das war niemals Rot"***

***1:1 gewonnen, aber der Heimfluch bleibt***

***Bayern, Hertha, Gladbach, S04 und Werder siegen - BVB remis***

„Das war keine Tätlichkeit, er macht es nicht mit Absicht, er schlägt nicht nach ihm“, sagte Sportchef Frank Arnesen am Montag. Nach der emotionalen Schiedsrichterschelte wollte er am Tag danach nicht weiter Öl ins Feuer gießen.

Zu Zehnt stellte sich der seit siebeneinhalb Monaten im Volkspark erfolglose Gastgeber beim Gegentor von Pierre de Wit (38. Minute) hilflos an, kam aber immerhin durch den starken Paolo Guerrero (65.) noch einmal zurück. Am Samstag in Leverkusen und vermutlich im nächsten Heimspiel nach der Bundesliga-Pause gegen Hoffenheim muss Fink in der Zentrale auf Heiko Westermann und Jeffrey Bruma setzen.

Und Marcell Jansen, der unter Fink wieder auf dem linken Flügel spielen darf, aber noch großes Steigerungspotenzial hat, freut sich auf die nächsten Spiele: „Wir müssen uns jetzt so gut konzentrieren, so gut arbeiten, dass wir was mitnehmen in Leverkusen, das ist erst mal vorrangig.“ (dpa/abendblatt.de)