Der HSV-Trainer will in der Winterpause einen neuen Innenverteidiger verpflichten, der auch auf der Außenbahn zum Einsatz kommen kann.

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV will sich in der Winterpause verstärken. Das verkündete Trainer Armin Veh am Dienstag. Auf der Einkaufsliste steht vor allem ein neuer Defensivspezialist, der sowohl im Abwehrzentrum als auch auf der Außenposition in der Viererkette spielen kann. Namen nannte Veh nicht: „Ich kann nur empfehlen, noch einen Innenverteidiger zu holen, der auch außen spielen kann“, sagte der 49-jährige Übungsleiter der Rothosen. Intern habe er dies bereits gefordert. „Möglich wäre eine Ausleihe, dann ist das finanzielle Risiko nicht so groß.“

Nach der Verletzung von Joris Mathijsen, der mit einer Knöchelverletzung noch bis Weihnachten ausfällt, stehen Veh mit Heiko Westermann und Guy Demel nur zwei in der Bundesliga gestandene Innenverteidiger zur Verfügung. Youngster Muhamed Besic patzte bei seinem Startelfdebüt in Hannover. Das Supertalent soll im Schatten von Mathijsen und Westermann weiterhin reifen.

Aogo und Elia zurück - Zé Roberto und Demel pausieren

Der Kader füllt sich, das Lazarett lichtet sich - der Hamburger SV freut sich über die Rückkehr von Dennis Aogo und Eljero Elia. Vor allem die Präsenz von Linksverteidiger Aogo erfreute die Zuschauer am Dienstagmorgen an der Imtech-Arena. Vier Monate war der Nationalspieler mit einem doppelten Leistenbruch und einer Schambeinentzündung außer Gefecht, jetzt steht seine Rückkehr in die erste Elf immer näher. Aogo, der nach der Weltmeisterschaft in Südafrika noch kein einziges Pflichtspiel absolviert hat, stand beim Spiel auf kleine Tore sogar in der Stammformation. Einem Einsatz am kommenden Sonnabend bei seinem Ex-Klub SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. Der 23-Jährige kann es kaum erwarten, nach der langen Reha-Phase wieder auf dem Platz zu stehen. "Es ist ein schönes Gefühl, endlich schmerzfrei zu sein. Ich hoffe, es geht so weiter", sagte Aogo, der trotz Minusgraden und eiskaltem Wind mit kurzen Hosen auflief.

Trainer Armin Veh freute sich fast schon euphorisch über die erste Einheit Aogos mit der Mannschaft. "Das ist ja fast wie ein vorgezogenes Weihnachten, endlich mal wieder einen Linksverteidiger begrüßen zu können", sagte der 49-jährige Übungsleiter. Ob er seinen Schützling gegen den Sportclub aus Freiburg ins Rennen schickt, bleibt abzuwarten. "Ihn richtig fit zu bekommen, ist nicht möglich. Aber wenn er spielbereit ist, dann muss man überlegen, was wertvoller ist", sagte Veh. Auch Aogo hielt sich bedeckt: "Ob es sinnvoll oder notwendig ist, müssen wir abwarten. Es ist natürlich davon abhängig, wie ich mich selber in den nächsten Tagen fühle", sagte er. Nach langer Wettkampfpause ist das Risiko groß, dass muskuläre Probleme auftreten.

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Auch Eljero Elia stand am Dienstag wieder auf dem Trainingsplatz. Den Niederländer setzte in der vergangenen Woche ein Grippe außer Gefecht. Der 23-Jährige absolvierte sein letztes Pflichtspiel für die Rothosen am 2. Oktober gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1). "Für mich ist das wie ein Neustart", sagte der Vizeweltmeister bereits vor einer Woche, bevor ihn die Krankheit ausbremste. Seine Fußverletzung bereitet ihm keine Schmerzen mehr. In Freiburg könnte Elia mit seinen Dribblings und seiner Torgefahr wieder eine Alternative sein.

Dagegen muss Collin Benjamin seine Rückkehr ins Teamtraining verschieben. Der Mann aus Namibia ist nach seinem Muskelfaserriss noch nicht wieder bei hundert Prozent und joggte am Dienstag an der Seite von Miroslav Stepanek. Marcell Jansen blieb in den Katakomben und trainierte im Kraftraum.

Vermisst wurden in der Übungseinheit auch Zé Roberto und Guy Demel. Der Brasilianer schwang sich wegen einer leichten Knieverletzung aus dem Spiel gegen Stuttgart auf das Fahrrad-Ergometer. Demel bekam aufgrund von Problemen an der Achillessehne eine Spritze und pausierte. Der Ivorer soll am Mittwoch wieder einsteigen.

Kapitän Heiko Westermann brach das Training frühzeitig ab. Armin Veh gab aber schnell Entwarnung: "Reine Vorsichtsmaßnahme".