Mittelfeldstar Rafael van der Vaart hat den Wechsel von Real Madrid zu Tottenham nicht bereut. Doch er räumt Heimweh nach dem HSV ein.

Hamburg/London. Am vergangenen Wochenende ist Rafael van der Vaart endgültig angekommen. Bei Tottenham Hotspur und bei den Fans von der White Hart Lane. Denn mit einem verwandelten Handelfmeter und zwei Vorlagen besiegelte der Niederländer den für die Anhänger der „Spurs“ extrem wichtigen 3:2-Sieg beim FC Arsenal, dem großen Lokalrivalen im Norden Londons. Auf den man in der Tabelle der Premier League somit wieder auf vier Zähler herangerückt ist.

Und wenn der 27-Jährige im Heimspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) in der Champions League mit seinen Teamkollegen den Pflichtsieg gegen den grün-weißen Trümmerhaufen Werder Bremen einfährt und damit sicher das Achtelfinale der Königsklasse erreicht, ist Zeit für eine positive Zwischenbilanz. „Ich habe mit meiner Entscheidung richtig gelegen und bereue den Wechsel nicht. Sportlich läuft es, der Klub ist einer der Besten in England“, verriet van der Vaart dem kicker.

Der Glamour-Kicker, Ehegatte der nach wie vor in Deutschland permanent im TV präsenten Sylvie van der Vaart, wurde Ende August sozusagen in letzter Minute gerade noch rechtzeitig vor Transferschluss von Real Madrid zu Tottenham weitergereicht. Zumindest geografisch ist der Holländer mit spanischen Wurzeln damit seinem alten Lieblingsklub, dem Hamburger SV, schon wieder ein gehöriges Stück nähergekommen.

Schließlich hat der 87-malige Nationalspieler noch längst nicht vergessen, dass er zwischen 2005 und 2008 an der Elbe brillierte und sich dort einen Vertrag bei Real Madrid erspielen konnte. „Meine Sehnsucht gilt dem HSV. Dorthin kann ich jederzeit zurückkommen, vielleicht werde ich es noch einmal machen“, sagte van der Vaart. Derzeit allerdings könnten die Hanseaten die Kosten für einen solchen Transfer gar nicht stemmen.

Denn auch wenn dem smarten Freistoßspezialist der konstante Durchbruch bei den Königlichen nicht gelang, wäre wohl nur Bayern München in der Lage, van der Vaart in die Bundesliga zurückzuholen. Schon gar nicht HSV-Nordrivale Werder Bremen, der Nationalspieler Mesut Özil an Real abgab und seither erschreckende sportliche Defizite offenbart.

Dennoch weigert sich van der Vaart, vor dem Bremer Gastspiel von einem Selbstläufer für Tottenham zu sprechen: „Wir müssen vorsichtig sein, Werder kann weiterhin guten Fußball spielen. Wenn wir nicht dagegenhalten, könnten wir Probleme bekommen. Die Qualität bei Werder ist da, auch wenn es nicht so läuft.“