Der zuletzt verletzte Stürmer steht dem HSV gegen Hoffenheim wieder zur Verfügung. Mit seinem Team hat der Niederländer noch einiges vor.

Hamburg. NDR-Moderator Gerhard Delling zögerte nicht lange und stellte HSV-Stürmer Ruud van Nistelrooy eine Frage, die angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen der Hamburger fernab der Realität liegt: "Glauben Sie noch an einen Titel in dieser Saison?" - "Natürlich", so die ebenso schnelle wie überraschende Antwort des Niederländers im "Sportclub". Nach einer schwarzen Woche für den Bundesliga-Dino mit dem Aus im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt (2:5) und der Niederlage in der Liga bei Schlusslicht 1. FC Köln (2:3) hätte man vom Niederländer eigentlich ein wenig mehr Zurückhaltung erwartet, aber: "Ich glaube dass wir am Ende oben dabei sind".

Es passt zu Ruud van Nistelrooy, ehrgeizige Ziele zu formulieren. Der Toptorjäger, der in seiner Karriere bei Real Madrid, Manchester United und dem PSV Eindhoven immer um die Meisterschaft spielte, gibt sich mit der aktuellen Situation nicht zufrieden. "Ich will mit dem HSV etwas erreichen. Wenn das Potenzial nicht ausgenutzt wird, werde ich laut", sagte der 34-Jährige in der NDR-Sendung. Nach seiner Knieprellung meldete sich van Nistelrooy für das kommende Spiel am Sonnabend gegen 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) wieder einsatzbereit. Seine Präsenz auf dem Platz wurde zuletzt schmerzlich vermisst.

Von einer Krise im Volkspark will der Weltstar nichts wissen: "Es bringt nichts, dieses Wort in den Mund zu nehmen. Am Sonnabend haben wir das nächste Spiel und bis dahin sollten wir die Köpfe frei kriegen". Zurückhaltend äußerte sich der bislang erfolgreichste HSV-Torschütze der Saison zur Frage, was sich unter dem neuen Trainer Armin Veh im Vergleich zu Vorgänger Bruno Labbadia verändert hat: "Nicht viel", so van Nistelrooy: "Wir sind gut gestartet, aber ein neuer Trainer braucht auch immer Zeit".

Trotz seiner Verletzung fühlt sich Ruud van Nistelrooy derzeit so gut wie lange nicht. Nachdem er die nach eigenen Worten "schwere Vorbereitung" voll durchgezogen hat, sei er "besser als vor der letzten großen Verletzung". Diese zwang ihn bei Real Madrid zu einer mehr als einjährigen Zwangspause. Nach der Rückkehr zu alter Stärke ist er der Hoffnungsträger der HSV-Fans für eine Trendwende in der Bundesliga. Sportchef Bastian Reinhardt lobt den Angreifer: "Wenn du etwas erreichen willst, musst du den nötigen Ehrgeiz haben. Den hat Ruud selbst in seinem höheren Alter.

In einem jüngeren Alter ist der zweite Hoffnungsträger der Hamburger, Heung-Min Son. Der Südkoreaner feierte in Köln ein tolles Bundesligadebüt, traf gleich in seinem ersten Spiel im deutschen Oberhaus mit einem sehenswerten Tor. Am Sonnabend gegen Hoffenheim könnte Son erstmals an der Seite seines Vorbilds van Nistelrooy auflaufen. Der 18-Jährige Youngster hat sich trotz der Rückkehr des "Oldies" van Nistelrooy für einen weiteren Startelfeinsatz empfohlen. Selbst wenn es dann nicht mit dem nächsten Treffer klappen sollte, ist sich Ruud van Nistelrooy sicher: "Son wird ein Großer". Wenn das einer vorhersagen kann, dann der ehemalige Welttorjäger...

Unterdessen plant Trainer Armin Veh trotz der aktuellen Verletztenmisere in der Winterpause keine Transferaktivitäten. „Natürlich kann immer etwas passieren, geplant ist im Moment aber nichts. Ich halte von Spielerkäufen im Winter generell weniger. Es gibt ja auch kaum gute Spieler, die dann abgegeben werden“, sagte der Coach und hofft, dass sich die Personalsituation bei den Hanseaten bald entspannen wird.