HSV-Stürmer Heung-Min Son traf in seinem ersten Bundesligaspiel. Kollege Ruud van Nistelrooy prophezeiht dem Youngster eine große Karriere.

Hamburg. Null Punkte in Köln, Mittelmaß statt Spitzengruppe: Der HSV blieb bei der 2:3-Niederlage in der Domstadt erneut den Beweis schuldig, ein Top-Team zu sein. "Es ist unser Anspruch, oben dabei zu sein. Dem genügen wir im Moment nicht", gestand Trainer Armin Veh. Einen Gewinner auf Seiten der Hamburger gab es trotzdem: den 18 Jahre alten Heung-Min Son. Bei seiner Bundesliga-Premiere erzielte er gleich einen Treffer. Und was für einen.

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Es war so eine Aktion, die jedem Fußball-Fan das Herz öffnet. Heung-Min Son nimmt einen Steilpass auf und rennt aufs Tor. Dann lupft er den Ball mit dem rechten Fuß ebenso elegant wie frech über den Kopf des herausstürzenden Torwarts und vollendet in einer fließenden Bewegung souverän mit dem linken Fuß. So entstand das zwischenzeitliche 2:1 für den HSV.

Der Südkoreaner gilt als das größte Talent des HSV, sorgte in der Vorbereitung als bester Schütze (9 Tore) und mit dem Siegtor zum 1:0 gegen den FC Chelsea für Furore. Gegen den englischen Meister brach er sich den Mittelfuß, gab im Pokal gegen Frankfurt sein Comeback und in Köln einen sensationellen Einstand von Beginn an.

"Ich darf nicht reden“, sagte der Youngster nach seinem Liga-Debüt. Maulkorb vom Klub, zum Schutz. "Son kann mit 18 Jahren schon so viel wie andere Profis mit 30 Jahren nicht“, sagt Veh, der das Talent aus dem HSV-Internat zu den Profis holte. Die Hanseaten wollen den bis 2012 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2015 verlängern.

Mit 16 kam Son im Rahmen eines DFB-Austauschprogramms mit Südkorea nach Deutschland und biss sich durch: "Ich hatte ein Ziel, Profi beim HSV zu werden“, erzählt der Stürmer, der bereits akzeptabel deutsch spricht. Nun mischt er im Angriff beim HSV richtig mit, im Kreis von Mladen Petric, Paolo Guerrero und Ruud van Nistelrooy. Der niederländische Weltstar prophezeiht dem Youngster eine große Karriere. In der Vorbereitung tauschten sich die beiden nach dem Training regelmäßig aus. "Ich habe früher nie diese Hilfe bekommen, vielleicht mache ich es deshalb bei ihm“, sagte van Nistelrooy.