MIt Paolo Guerrero, Eljero Elia und David Jarolim sind gleich drei Spieler angeschlagen. Mladen Petric steht dagegen vor der Rückkehr in die erste Elf.

Hamburg. Nach seinem Sonntagsschuss hatte Mladen Petric auch den Montag rasch im Blick. «Da habe ich es unseren Fans auf der Arbeit wohl deutlich leichter gemacht», scherzte der Kroate nach dem 1:1 (0:0) im Bundesliga-Lokalderby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV . Mit einem sehenswerten Distanzschuss in der 87. Minute wendete der 29-Jährige nicht nur die Pleite des großen HSV am Millerntor gegen die Kiez-Kicker ab, sondern sammelte auch Pluspunkte für seine sportliche Zukunft bei den Rothosen.

Der Stürmer fühlte sich in den vergangenen Wochen vom neuen Trainer Armin Veh wenig geschätzt, kokettierte daraufhin mit einem Wechsel des Arbeitgebers, der dann doch nicht zustande kam. Und fand sich auf der Reservbebank wieder, auch gegen den FC St. Pauli. Nach seiner Einwechselung lief es geschmeidiger beim HSV, das Traumtor in den Winkel konnte Petric als zusätzliches Bewerbungsschreiben an die sportliche Leitung nur recht kommen.

Zudem war die zentrale Position hinter den Spitzen an diesem Nachmittag bei den Gästen mit Paolo Guerrero derart schwach besetzt, dass man sich Petric gut schon beim Bundesliga-Heimspiel am Mittwoch (20.00 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den VfL Wolfsburg vorstellen kann. Petric: «Dieser Treffer war eine gute Antwort. Sie wissen im Verein, was sie an mir haben.»

Zudem spielt eine Verletzung des Peruaners in Petric' Karten: Guerrero bekam im Lokalderby einen Tritt in die Wade, er konnte am Montag kaum laufen und droht auszufallen. Ebenso wie Eljero Elia. Der Holländer hat mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen. Und sollte es ganz hart kommen, könnte auch noch David Jarolim ausfallen, der aus einem Zweikampf mit Bastain Oczipka einen dicken Pferdekuss am Oberschenkel mit in die neue Woche nahm.

Nationalspieler Marcell Jansen kam ohne Blessuren davon, sprach am Montag aber deutliche Worte: "Wir müssen mit unserem Offensivpotential eigentlich in der Lage sein, uns in jeder Partie vier bis sechs Großchancen zu erspielen. Das hat zuletzt nicht geklappt. Alle Spieler müssen sich am Spiel nach vorne beteiligen und konsequenter nachrücken."

Gegen den VfL Wolfsburg wird dann vermutlich Petric im direkten Vergleich mit Diego stehen, der seine Rippenprellung am Mittwoch wohl überwunden haben wird. Am Montag setzte der Brasilianer noch mit dem Training aus, am Dienstag soll er aber wieder auf dem Trainingsplatz des Fußball-Bundesligisten stehen. „Wir sind verhalten optimistisch“, sagte ein Club-Sprecher am Montag zu den Einsatzchancen.

Allerdings steht der Brasilianer wegen eigener Unbeherrschtheiten auch intern in der Kritik. Kapitän Edin Dzeko kündigte an, das Gespräch suchen zu wollen. „Drei Spiele, dreimal gelb - das geht nicht. Wir müssen mit Diego noch einmal sprechen. Wenn es so weiterläuft, fehlt er uns in zwei, drei Spielen“, sagte Dzeko.

Für die Partie des Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg wurden bislang 45.000 Tickets verkauft. Es sind somit noch ausreichend Eintrittskarten an allen HSV-Vorverkaufsstellen erhältlich.