Unmittelbar vor und nach dem Derby zwischen dem FC.St. Pauli und dem HSV kamen sich Fans beider Lager ins Gehege. Es gab Verletzte.

Hamburg. Bei Auseinandersetzungen im Umfeld des Bundesliga-Lokalderbys zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV hat die Polizei am Sonntag in Hamburg rund 50 Fußballfans festgenommen. Zudem sind sechs Polizisten durch Flaschenwürfe leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Über verletzte Fans lagen zunächst keine Zahlen vor. Seit Mittag waren mehrere Hundertschaften im Einsatz, um im Umfeld des Fußballspiels für Ordnung zu sorgen. Im Laufe des Nachmittages hatten die Beamten mehrfach Wasserwerfer eingesetzt, um gegnerische Fangruppen auseinanderzutreiben und Feuer zu löschen.

Der größte Zusammenstoß zwischen Fans der beiden Teams ereignete sich kurz nach Abpfiff am Sonntagabend. Etwa 50 bis 70 gewaltbereite HSV-Anhänger zogen auf eine Fankneipe des FC St. Pauli zu, sagte ein Polizeisprecher. Dort kam es zu Handgreiflichkeiten, die schließlich von der Polizei unterbunden wurden. Um weitere Zusammenstöße zu verhindern, wurde nach Spielende die U-Bahn-Station Feldstraße zeitweise geschlossen. Am späteren Abend warfen vereinzelt Gruppen rund um das Millerntorstadion und die Reeperbahn zudem mit Flaschen auf Polizisten.

Die Beamten hatten bereits vor dem Anpfiff einen Wasserwerfer eingesetzt. Nahe des Hans-Albers-Platzes stoppte die Polizei am Nachmittag rund 2000 HSV-Fans, nachdem ein Teil von ihnen mit Böllern und bengalischen Feuern gezündelt hatte. Mit einem Wasserwerfer löschten die Beamten die Feuer. Dann flogen Flaschen, wieder kam der Wasserwerfer zum Einsatz. Wenige hundert Meter weiter stoppten die Polizisten die HSV-Anhänger erneut, die Schmährufe auf St. Pauli skandierten, während sie über die Reeperbahn marschierten. Anschließend zogen die Fans ins gegnerische Millerntorstadion ein.

Während des Spiels blieb es überwiegend ruhig. Die meisten Fans verfolgten das Spiel friedlich beim Public Viewing im Volksparkstadion, im Millerntorstadion, sowie in den Kneipen im umliegenden Schanzenviertel, wo die Menschentrauben vor den Leinwänden und Fernsehern teils bis auf die Straße reichten.

Drei HSV-Anhänger sind bei dem Versuch verletzt worden, sich ohne gültige Tickets Einlass in den Gäste-Block zu verschaffen. Dieses Unterfangen hatte die Polizei unterbunden, dabei kam es zu den Blessuren. Vor dem Anpfiff wurde ein Zaun umgerissen, in dem Durcheinander gelangten einige Fans ohne Ticket ins Stadion..

Die Auseinandersetzungen hielten auch lange nach dem Schlusspfiff noch an. Rund um die Reeperbahn gab es immer wieder Schlägereien, die Polizei sprach von einer unübersichtlichen Lage. Die Anzahl der verletzten Personen war zunächst noch unklar. Auch am späteren Abend war die Situation immer noch nicht vollkommen befriedet.