Die Verantwortlichen beider Hamburger Bundesligisten bemühen sich vor dem Derby gemeinsam um Deeskalation. Kämpfen sollen nur die Spieler.

Hamburg. Kämpferisch soll es im Bundesliga-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV am Sonntag (15.30 Uhr) nur auf dem Rasen zugehen. Gemeinsam arbeiten beide Hamburger Fußball-Clubs für einen friedlichen Verlauf im ausverkauften Millerntor-Stadion und dessen Umfeld. „Die Zusammenarbeit mit dem HSV gestaltet sich hervorragend. Das läuft auf allen Ebenen sehr freundschaftlich ab“, sagte Sven Brux, Sicherheitschef des FC St. Pauli, am Montag.

Vor allem der Überfall von HSV-Hooligans auf eine Gruppe von St.-Pauli-Fans drei Wochen zuvor hatte Befürchtungen für das Derby ausgelöst. Zudem waren vor wenigen Tagen mutmaßlich HSV-Fans auf das Trainingsgelände des FC St. Pauli eingedrungen und strichen die Pfosten eines Tores in den Farben des HSV an.

„Das war nicht schön. Aber die Brisanz war vor einem Spiel gegen Hansa Rostock höher, als sie es vor dem Derby gegen den HSV ist“, sagte Brux. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Derby zu einem Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko erklärt. Im Stadion und auf dem Vorplatz wird daher kein alkoholhaltiges Bier ausgeschenkt.

+++ AUSSCHREITUNGEN VOR DEM DERBY MAINZ GEGEN KAISERSLAUTERN +++

Beide Vereine sind im Vorfeld um Deeskalation bemüht. Weil das Stadion ausverkauft ist, bietet der HSV in der eigenen Arena ein Public Viewing an. Im Millerntor-Stadion werden sich gemäß dem Kontingent für den Gäste-Block 2100 HSV-Anhänger aufhalten. „Wir werden vor dem Anpfiff im Stadion das Fan-Lied des HSV spielen“, sagte Brux.

Sorge bereitet ein Aufruf einiger HSV-Fan-Gruppen, am Sonntag auch ohne den Besitz von Eintrittskarten zum Millerntor-Stadion zu kommen. Brux: „Wir können nichts dagegen tun, wenn jemand das Viertel betreten will. Was im Umfeld geschieht, fällt in den Aufgabenbereich der Polizei.“ Die wird am Sonntag mit einem deutlich erhöhten Aufgebot an Einsatzkräften rund um das Stadion vertreten sein.