Ruud van Nistelrooy ist in Top-Form. Am zweiten Spieltag der Bundesliga beim 3:1 in Frankfurt erzielte er bereits seinen dritten Saisontreffer.

Frankfurt. Zwei Bundesliga-Spiele, drei Tore: Die Quote stimmt bei Ruud van Nistelrooy - und auch bei seinem HSV . Der hat mit dem 3:1-Erfolg bei Eintracht Frankfurt den Sechs-Punkte-Start perfekt gemacht. "Ruud ist jetzt ein bisschen älter, aber er ist unheimlich abgezockt und macht das vor dem Tor immer noch ganz außergewöhnlich. Er ist ein Gewinn für die Bundesliga und zeigt ein fast unheimlich hohes Niveau“, lobte HSV-Coach Armin Veh.

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Mit 34 Jahren erlebt der Niederländer van Nistelrooy in Hamburg gerade seinen zweiten Frühling. Erst traf er dreimal im DFB-Pokal gegen den Torgelower SV Greif, dann folgte ein Doppelpack beim 2:1-Erfolg gegen Schalke 04, ehe er am Sonnabend in Frankfurt mit seinem zwischenzeitlichen Treffer zum 2:1 (81.) die Weichen einmal mehr auf Sieg stellte. "Sechs Punkte nach zwei Spielen - das ist ein Traumstart. Und wir dürfen auch von mehr träumen. Aber wir müssen ruhig bleiben. Es waren erst zwei Spiele“, sagte van Nistelrooy, der selbst nicht so genau wusste, wie er den Ball über die Torlinie gebracht hatte: "Ich weiß gar nicht, wie ich das gemacht habe, aber auf einmal war der Ball drin.“

Dass der frühere Starstürmer von Manchester United und Real Madrid noch immer weltklasse ist, liegt vor allem an seinem nicht zu stoppenden Trainingseifer. Zwar verpasste van Nistelrooy die WM mit den Niederlanden, dafür konnte er sich erstmals seit zwei Jahren verletzungsfrei auf die Saison vorbereiten. Das zahlt sich bereits zum Saisonstart für den HSV aus.

"Ich bin froh, dass er so fit ist. Dass er nicht bei der WM dabei war, hilft uns sehr. So konnte er diesen Sommer erstmals seit Jahren wieder siebeneinhalb Wochen Vorbereitung mitmachen“, sagte Veh, der die Trainingsleistungen der beiden Oldies van Nistelrooy und Ze Roberto als absolut „vorbildlich“ bezeichnete.

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Beeindruckend war vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter WM-Arena auch, wie der Bundesliga-Dino den 0:1-Rückstand durch Halil Altintop (38.) wegsteckte. "Wir sind in der Pause nicht hektisch geworden und ganz ruhig geblieben“, sagte van Nistelrooy. Standardsituationen nutzten die über weite Strecken überlegenen Gäste dann zunächst zum Ausgleich durch einen Kopfball von Joris Mathijsen (61.), ehe van Nistelrooy sein sechstes Pflichtspieltor in der noch jungen Saison erzielte. Kurz vor dem Abpfiff durfte sich auch noch Paolo Guerrero (89.) in die Torschützenliste eintragen, da sein Gegenspieler Benjamin Köhler zuvor völlig indisponiert in den Zweikampf gegangen war.

Während der HSV mit großem Selbstvertrauen in die zweiwöchige Länderspielpause geht, drückte den Hessen der Null-Punkte-Start ordentlich aufs Gemüt. Die "Mission 50 Punkte“ ist bereits nach zwei Spieltagen in weite Ferne gerückt, zudem liegen die Neuzugänge um Theofanis Gekas bislang deutlich hinter den Erwartungen. Ein Drama wollten die Frankfurter jedoch nicht aus der Niederlage machen, da Mittelfeldspieler Alexander Meier kurz vor der Pause sogar das wahrscheinlich vorentscheidende 2:0 hätte machen müssen. "Die beiden Gegentore nach den Standards haben uns das Genick gebrochen. Das haben wir nicht verkraftet“, sagte Trainer Michael Skibbe.

Die Statistik

Eintracht Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Köhler - Ochs, Meier (84. Kittel), Schwegler, Caio (84. Gekas) - Halil Altintop, Amanatidis. Trainer: Michael Skibbe

Hamburger SV: Rost - Demel, Westermann, Mathijsen, Jansen - Zé Roberto (ab 61. Trochowski), Jarolim - Elia, Guerrero (90. Rincon), Pitroipa (87. Kacar) - van Nistelrooy. Trainer: Armin Veh

Schiedsrichter: Zwayer

Tore: 1:0 Ochs (38.), 1:1 Mathijsen (61.), 1:2 van Nistelrooy (81.), 1:3 Guerrero (89.)

Zuschauer: 51 500 (ausverkauft)