Die Kritik an der Doppelbeschäftigung des neuen HSV-Sportdirektors wächst. Wolfgang Niersbach: “Doppelfunktion ist nicht möglich.“

Hamburg. Fünf Tage vor Arbeitsbeginn beim Hamburger SV gibt es Wirbel um die Doppelbeschäftigung von Urs Siegenthaler als Sportdirektor der Norddeutschen und Chefscout der Nationalmannschaft. Bei einer Sitzung des Bundesliga-Vorstands vor acht Tagen sollen massive Bedenken gegen die zwei Tätigkeiten von Siegenthaler vorgetragen worden sein. „Eine Doppelfunktion wird nicht möglich sein, wir müssen da sauber trennen“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach der „Sportbild“: „Es läuft darauf hinaus, dass er sich für den DFB oder den HSV entscheiden muss.“

In Hamburg ist man überrascht. Der Aufsichtsratsvorsitzende Horst Becker sagte dem Sender "NDR 90,3", der HSV habe nach der Verpflichtung Siegenthalers im Februar Kontakt mit dem DFB aufgenommen und sei keineswegs auf Vorbehalte gestoßen. Schon in den vergangenen Monaten gestaltete Siegenthaler die Planungen im HSV-Nachwuchszentrum mit ob er sie auch weiterführen kann, scheint nun zweifelhaft.

Gegen die zwei Jobs des 62 Jahre alten Schweizers meldete auch Liga-Präsident Reinhard Rauball seine Bedenken an: „Ein Doppel- Engagement wäre der Liga schwer zu vermittelbar. Ich werde dies auch bei der DFB-Präsidiumssitzung am 30. Juli zum Ausdruck bringen“, sagte der DFB-Vizepräsident der „Sportbild“. Unterstützt wird er von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: „Die Liga ist klar der Meinung: Entweder arbeitet Siegenthaler für den DFB oder für den HSV, beides ist nicht in Einklang zu bringen.“