Nach vier sieglosen Spielen in Folge will der HSV ausgerechnet bei den formstarken Schwaben in die Erfolgsspur zurückkehren.

Stuttgart / Hamburg. Für Champions-League-Anwärter Hamburger SV wird es Zeit, seine Durststrecke zu beenden. Seit drei Spielen ist der Fußball-Bundesligist ohne Sieg, lediglich zwei Punkte hat er in dieser Zeit gesammelt und damit die führenden Teams Bayer Leverkusen und Bayern München aus den Augen verloren. Geht es in dem Schneckentempo weiter, ist gar ein Europa-League-Startplatz für die neue Saison in Gefahr.

„In den letzten Spielen haben wir von der Spielweise her einiges richtig gemacht, nur die Ergebnisse waren enttäuschend“, meinte Trainer Bruno Labbadia. „Es sind nur Kleinigkeiten, die wir ändern müssen, um wieder Erfolg zu haben.“ Labbadias Zielsetzung für das Gastspiel beim VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr im Live-Ticker bei abendblatt.de) ist folglich klar: „Wir wollen gewinnen.“

Ob Hoffnungsträger Ruud van Nistelrooy seine neuen Teamkameraden zum ersehnten Punkte-Dreier führen kann, ist offen. Nach seinem Drei- Minuten-Debüt in Köln hofft der Niederländer in der Mercedes-Benz- Arena auf einen längeren Einsatz. „Ich fühle mich immer besser“, versichert der Weltklassestürmer. Das hat auch Labbadia erkannt. „Ruud hat sehr gut gearbeitet. Die Trainingswoche hat ihm gut getan.“ In die Start-Elf wird Labbadia seinen Ausnahme-Stürmer wegen des Trainingsrückstandes aber nicht beordern. „Wir wollen ihn auf 100 Prozent bringen, dieser Weg führt zwangsläufig auch über Kurzeinsätze wie in Köln“, erklärte der 44 Jahre alte Trainer.

In der Hinrunde wären die Hamburger mit Freuden nach Stuttgart gereist. Jetzt stellt sich die Lage aber komplett anders dar. Seit Christian Gross das Trainerzepter schwingt, läuft es bei den Schwaben wie geschmiert: sechs Spiele, fünf Siege, ein Unentschieden. „Auffällig ist die große Disziplin und Laufbereitschaft, mit der sie zu Werke gehen“, sagte Labbadia, der den VfB als „Gegner auf Augenhöhe“ einstuft.

Auf den VfB-Trainer freut sich ein HSV-Akteur besonders. Mladen Petric hat drei Jahre unter der Ägide Gross' beim FC Basel gespielt. „Ich freue mich riesig auf das Wiedersehen mit ihm“, sagte Petric auf der Internetseite des HSV. „Er ist der Trainer, der mich bislang am meisten geprägt hat.“ Petric beschreibt den Schweizer als detailbesessen. „Ich habe bisher keinen Trainer kennengelernt, der so extrem auf Details geachtet hat.“ Es seien oftmals Kleinigkeiten, so Petric, die Spiele entscheiden könnten. Auf die freundschaftlichen Bande zu Gross will Petric am Samstag jedoch keine Rücksicht neben. „Es wird mir auch ein bisschen leidtun, wenn wir für die erste Niederlage unter seiner Regie sorgen.“

Ob Jerome Boateng auflaufen kann, ist ungewiss. Der Nationalspieler klagt über eine Bänderdehnung im Knöchel. Fällt er aus, spielt erneut David Rozehnal auf seiner Position. Die anderen angeschlagenen Profis sollen laut Labbadia bis zum Spiel fit sein. Zuletzt hatte es im Training Frank Rost, Dennis Aogo und Marcus Berg erwischt. Labbadia erwägt, den zuletzt nur als Einwechselspieler aufgebotenen Piotr Trochowski für die Start-Elf zu nominieren. Leidtragender wäre Eljero Elia, der in einem Formtief steckt.