Der Schwede Berg musste das Training abbrechen. Der Kroate Petric wird in Stuttgart auflaufen und freut sich auf seinen ehemaligen Förderer.

Hamburg. Das Training hatte noch gar nicht begonnen. Noch vor dem Warmmachen musste Marcus Berg abbrechen. Der Schwede ging vor dem Trainerteam in die Knie und signalisierte Schmerzen. Diagnose: Kniereizung. Der Einsatz des Schweden entscheidet sich erst morgen nach dem Abschlusstraining.

Als möglicher Ersatz stünde Eljero Elia bereit, der sich immer wieder über die ungeliebte Position des Rechtsaußen beschwert hatte. Zumal er seine Nominierung für die WM mit der niederländischen Nationalelf beeinträchtigt sieht. "Ich habe mein Leben lang links gespielt. Auch der Nationaltrainer sieht mich da." Dennoch, nach den ersten Maulereien versucht sich Elia inzwischen profihafter zu äußern: "Wenn ich ein ganz Großer werden will, muss ich überall spielen können. Ob hinten, links, rechts oder eben vorn."

Dort würde es der zuletzt formschwache Elia ("Ich brauche ein Tor, dann bekomme ich wieder einen positiven Lauf") mit dem derzeit besten HSV-Stürmer Mladen Petric zu tun bekommen. Und das, obwohl der Kroate noch immer an einem Kapselanriss im Knie leidet. "Nach dem Spiel wurde es dick, heilte aber schnell ab. Es ist einfach eine sehr unangenehme Sache, da dort viele Nerven verlaufen. Es ist eine Schmerzfrage", so der Kroate, der schon am vergangenen Sonnabend in Köln mit den gleichen Problemen auflief und zwei Tore erzielte: "Ich müsste entweder drei Wochen pausieren oder versuchen, es so in den Griff zu bekommen. Und da ich die Zeit nicht habe, spiele ich weiter."

Zudem steht dem Linksfuß ein besonderes Wiedersehen in Aussicht. "Ich habe drei Jahre unter Christian Gross gespielt. Er ist der Trainer, der mich in meiner Laufbahn am meisten geprägt hat." Für den Trainer des nächsten HSV-Gegners, der in sechs Bundesligaspielen nur ein Remis bei fünf Siegen vorzuweisen hat, findet Petric nur lobende Worte. "Ich habe ihm sofort eine Glückwunsch-SMS geschickt, als er in Stuttgart unterschrieben hat. Und der Aufwind des VfB unter seiner Führung hat mich nicht überrascht. Gross ist derart fußballverrückt und achtet extrem auf jedes Detail - es gibt wenige, die so konsequent alles aus einer Mannschaft herausholen wie er."

Vor dem direkten Duell mit seinem "Präger" will Petric allerdings auch mit seinem aktuellen Trainer Bruno Labbadia über Gross sprechen. "Er ist nicht unbezwingbar. Und darüber werde ich auch mit unserem Trainer sprechen. Ich kenne Gross schon ein wenig. Dementsprechend hätte ich da schon ein paar Tipps."