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Hertha untersagt Banner und große Fahnen
Hertha BSC hat mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen auf die schweren Fan-Ausschreitungen vom vergangenen Sonnabend im Spiel beim Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund (2:2) reagiert. Wie der Hauptstadtklub am Donnerstag mitteilte, ist das "Einbringen von Bannern, Spruchbändern, Blockfahnen und Doppelhaltern" ins Olympiastadion ab sofort "bis auf Weiteres" untersagt. Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen gelten sowohl für die Heim- als auch Auswärtsbereiche.
Zu Spielbeginn hatten Berliner Anhänger Pyrotechnik gezündet und den gesamten Nord-Ost-Bereich des Signal-Iduna-Parks eingenebelt. Schiedsrichter Sascha Stegemann musste den Anpfiff hinauszögern, bis wieder freie Sicht war. Um sich zu tarnen, versteckten sich die Berliner Fans unter ihrer riesigen Ultra-Fahne, die als Sichtschutz genutzt wurde.
Auf dem Banner stand "15 Jahre Hauptstadtmafia". Auch nach Aufforderung des Stadionsprechers war die Fahne zuvor nicht eingerollt worden, sodass die Polizei das Teil an sich nahm. Dies empfanden die Hooligans als größtmögliche Provokation. Insgesamt wurden fünf Beamte auf der einen und 45 Personen, ausschließlich Berliner, auf der anderen Seite verletzt.
Rafinha entschuldigt sich für Halloween-Kostüm
Rafinha vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat sich öffentlich für ein unpassendes Halloween-Kostüm entschuldigt. "Halloween ist ein Gruselfest mit übertriebenen Kostümierungen, es lag nicht in meiner Absicht, irgendjemanden durch meine Verkleidung zu verärgern oder in seinen Gefühlen zu verletzen", schrieb der 33-Jährige am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite zu einem Bild, das ihn verkleidet als arabischen Scheich zeigt.
Am Mittwoch brachte der Brasilianer zu seinem Kostüm auch eine Art Bomben-Attrappe zu einer Party der Bayern-Profis in einen Münchner Nachtclub. Dabei handelte es sich um einen Karton mit der Aufschrift "Vorsicht", aus dem eine Zündschnur ragte. Sowohl Teamkollege Jérôme Boateng als auch der FC Bayern posteten zunächst ein Foto, auf dem auch Rafinha zu sehen war, auf ihren Instagram-Kanälen, löschten es später jedoch wieder.
In den sozialen Netzwerken macht das Bild weiterhin die Runde. Und Rafinha sieht sich dort massiven Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt.
St. Pauli verlängert mit Brodersen
Der FC St. Pauli setzt weiter auf die Dienste von Ersatztorhüter Svend Brodersen. Der 21-Jährige unterschrieb am Donnerstag einen Vertrag bis 2021 mit Option für zwei weitere Jahre. Auf seinen ersten Einsatz für die Profis wartet Brodersen noch.
FC Bayern und München wollen das Finale
Schon wieder "Finale dahoam", aber diesmal mit einem besseren Ende? Der FC Bayern München will sich mit der Allianz Arena um die Austragung des Champions-League-Endspiels im Jahr 2021 bewerben. „Ich darf bestätigen, dass sich der FC Bayern gemeinsam mit der Stadt München um die Austragung des Champions-League-Finales 2021 in der Allianz Arena offiziell bewerben wird“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Einziger Konkurrent von München ist St. Petersburg. München war bislang dreimal Schauplatz des Endspiels. 1993 besiegte Olympique Marseille den AC Mailand mit 1:0. 1997 triumphierte Borussia Dortmund mit 3:1 gegen Juventus Turin. Vor sechs Jahren verloren die Bayern das Finale im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea.
TV-Quote für DFB-Pokal schwächelt
Der DFB-Pokal interessierte das Fernsehpublikum am Mittwochabend deutlich weniger als noch am Tag zuvor. Die Partie zwischen RB Leipzig und TSG Hoffenheim (2:0) verfolgten ab 20.45 Uhr im Ersten 4,19 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil betrug 14,9 Prozent. Am Tag zuvor hatten noch 5,76 Millionen Zuschauer das 2:1 von Bayern München beim SV Rödinghausen gesehen – auch ein mittelmäßiger Wert.
Die Konkurrenzprogramme konnten daher ganz gut mithalten. Das ZDF-Dokudrama „Kaisersturz“ sahen ab 20.15 Uhr 3,71 Millionen Zuschauer (11,4 Prozent). Stark präsentierte sich erneut ZDFneo mit zwei Krimis in Folge: Zunächst brachte es der Film „Ein starkes Team: Am Abgrund“ auf 2,61 Millionen Zuschauer (8,7 Prozent). Danach hatte „Wilsberg: Hengstparade“ 2,00 Millionen Zuschauer (8,2 Prozent).
Schwere Ausschreitungen in Rostock
Bei den Ausschreitungen rund um das DFB-Pokalspiel des Drittligisten Hansa Rostock gegen den 1. FC Nürnberg (2:4 im Elfmeterschießen) sind nach Angaben der Polizei zwölf Beamte leicht verletzt worden. Gegen mehrere Männer laufen Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, versuchten Raubes und wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
So sei während des Spiels am Mittwochabend auf der Südtribüne massiv Pyrotechnik gezündet worden. Nach der Partie hätten mehrere Hansa-Fans an der Osttribüne Ordner angegriffen. Zwei Angreifer seien durch Polizeikräfte gestellt worden. Bereits Stunden vor Spielbeginn war es am Vormittag zu Ausschreitungen gekommen. Zivil eingesetzte Polizeibeamte unterbanden weitere Übergriffe. Dabei gab ein Polizist einen Warnschuss ab.
Zu den Gründen machte die Polizei keine Angaben. Verletzt wurde niemand. 311 Nürnberger Fans wurden zur Aufnahme ihrer Personalien in Gewahrsam genommen. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben 99 Vermummungsgegenstände, 52 pyrotechnische Erzeugnisse sowie vier als Kreditkarten getarnte Messer und Schlaghandschuhe sicher.
Nürnbergs Trainer Michael Köllner sagte: "Wir sind mit einer Eskorte hergefahren wie ein Schwerverbrecher oder Staatspräsident. Da sitzen 19- und 20-Jährige im Bus drin. Das kannst du als Mannschaft nicht ganz verdrängen."
Eintracht Frankfurt vermarktet sich selbst
Eintracht Frankfurt hat dem bisherigen Vermarkter Lagardère ein Vertragsjahr "abgekauft" und will sich von der Saison 2019/20 an selbst vermarkten. „Ob das Optimierungspotenzial zwei Millionen Euro beträgt oder sechs Millionen, wird die Zukunft zeigen“, sagte Vorstand Axel Hellmann. "Wenn man den Status quo nimmt, glaube ich an drei Millionen Euro. Perspektivisch aber an mehr.“ Durch die Eigenvermarktung spart die Eintracht künftig Provisionen in Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro ein, die bislang an Lagardère fließen.
Mbappé beerbt Pelé – in der Werbung
Kylian Mbappé hat seinen ersten großen Sponsor außerhalb seiner Ausrüster-Verträge an Land gezogen. Der 19 Jahre alte Stürmer von Paris Saint-Germain wirbt künftig für eine Schweizer Luxusuhren-Firma (Hublot), deren Aushängeschild seit Jahren Pelé ist. Mbappé soll als "Nachfolger" des Brasilianers sowie des Sprintstars Usain Bolt aufgebaut werden.
Götze fehlt Borussia Dortmund erneut
Auch beim VfL Wolfsburg kann der BVB noch nicht wieder auf Mario Götze zurückgreifen. "Es wird für übermorgen nicht reichen", sagte Trainer Lucien Favre vor der Begegnung am Sonnabend. Götze hatte schon im Pokalspiel gegen Union Berlin (3:2 n.V.) aufgrund einer Bronchitis gefehlt. Außerdem fehlen Lukasz Piszczek (Knieprellung) und Abdou Diallo (Zerrung der Adduktoren). Noch offen ist ein Einsatz von Manuel Akanji (Hüfte).
Leon Bailey: Transfer im Winter?
Leon Bailey erwägt offenbar wegen seines verlorenen Stammplatzes, Bayer Leverkusen bereits im Winter zu verlassen. Man werde im Januar „schauen, was im besten Sinne des Spielers ist“, zitierte das US-Portal ESPN.com „eine Quelle nahe des Spielers“: Der Jamaikaner befindet sich nach einer extrem starken Hinrunde der Vorsaison seit Monaten in einem Formtief. In dieser Saison hat der offensive Flügelspieler in 13 Einsätzen in allen Wettbewerben nur ein Tor erzielt.
César Luis Menotti wird 80
Kaum einer spricht so poetisch über den Fußball wie César Luis Menotti. „Der Ball kann am Fuß und im Kopf einiger Spieler zum Kunstwerk werden“, sagte Menotti dem Sender Radio Mitre zu seinem 80. Geburtstag. Auch 40 Jahre nach seinem größten Erfolg, dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1978 im eigenen Land, wird der Argentinier noch gehört. „Ich wusste, was (während der Militärdiktatur) geschah, kannte aber nicht das Ausmaß der Gräueltaten, dass sie Menschen lebend aus Flugzeugen in den Fluss warfen“, erklärte Menotti jüngst in einem TV-Gespräch. Den WM-Sieg schätzt er als einen Erfolg ein, der den Militärs die Kontrolle über die Bevölkerung erschwerte.
Michael Meeske fängt in Wolfsburg an
Michael Meeske hat am Donnerstag seine Arbeit als Geschäftsführer des VfL Wolfsburg aufgenommen. Der 47-Jährige wird ab sofort die Geschäftsbereiche Marketing, Vertrieb, Internationalisierung und Digitalisierung verantworten. Meeske arbeitete zuletzt beim Liga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg, wo er die vergangenen drei Jahre als Kaufmännischer Vorstand tätig war.