Wiesbaden/Hamburg. Ungewohnte Rolle für Arp, hässlicher Pokal für Lasogga. Und Pollersbeck überrascht. Der HSV im DFB-Pokal in der Einzelkritik.

3:0-Sieg – das hört sich nach einem lockeren Gang in das Achtelfinale des DFB-Pokals 2018/2019 an für den Hamburger SV. Doch die Mannschaft des neuen Trainers Hannes Wolf musste bei Wehen Wiesbaden mit mehreren "Unannehmlichkeiten" kämpfen: Da waren die Gastgeber, die es dem HSV schwerer machten als gedacht. Aber: Wiesbaden hatte schon den FC St. Pauli aus dem Pokal geworfen. Da waren die schwierigen Bedingungen an einem rauen Dienstagabend. Und da waren die eigenen Fans, die das Spiel mit dem Abfeuern von Pyrotechnik fast zum Abbruch brachten.

Am Ende aber setzte sich der HSV durch. Die Einzelkritik des Abendblatts:

Pollersbeck: Der einst beste Libero der Zweiten Liga wird immer mehr zu einem der besten Torhüter Deutschlands.

Sakai: Erschreckte Fans und Kollegen schon einen Tag vor Halloween mit einem Gruselauftritt. Vielleicht sollte auch der Japaner mal einen Positionswechsel in Betracht ziehen, denn als Rechtsverteidiger schwinden von Woche zu Woche die Argumente für eine Startelfnominierung. Ein Tipp: Die Position des Liberos ist seit gut einer Woche unbesetzt.

Lewis Holtby besänftigt HSV-Fans

Bates: Ließ die Verkleidung eines Technikers in Hamburg und konzentrierte sich auf Karo einfach.

Van Drongelen: Schwamm mit, als vor allem gegen Ende der ersten Hälfte Holland in Not war.

Santos: Tor gemacht und fertig. Der restliche Auftritt wird an dieser Stelle unter dem Mantel des Schweigens verhüllt.

Mangala: Der Belgier wird sicherlich keine Unterlassungserklärung bemühen, wenn man ihn hier daran erinnert, dass er viel mehr kann.

Narey (bis 90.+4): In diesen unruhigen Tagen, in denen die Gefahr weltweit von rechts kommt, hielt sich Hamburgs Rechtsaußen angenehm zurück.

Ito (ab 90.+4): Ist auch noch da.

Hunt: Süßes oder Saures? Nun ja, zuckersüße Vorarbeit vor Lasoggas erstem Tor. Danach aber auch ganz schön viel Saures.

Holtby (bis 85.): Bereitete einen Treffer direkt und ein Tor indirekt vor und fand dann auch noch die Zeit, als Kriseninterventionsbeauftragter auf den Zaun zu klettern und im Fanblock für Ruhe zu sorgen.

Janjicic (ab 85.): Musste nur noch auf dem Platz für Ruhe sorgen.

Arp (bis 66.): Spielte erstmals als Profi auf dem Flügel und machte trotz einer feinen Torvorlage deutlich, dass er im Zentrum besser aufgehoben ist.

Jatta (ab 66.): Konnte keine nennenswerten Impulse setzen.

Lasogga: Man of the Match. Das bescherte ihm einen eher hässlichen Mini-Pokal, einen warmen Händedruck von DFB-Präsident Reinhard Grindel und am wichtigsten: gaaaanz viel Selbstbewusstsein.