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Thiago mit Muskelteilriss
Der FC Bayern München wird längere Zeit auf seinen Mittelfeldspieler Thiago verzichten müssen. Der Spanier zog sich im Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht am Mittwochabend einen Teilriss eines Muskels im Oberschenkel zu. Wie lange Trainer Jupp Heynckes auf den früheren Profi des FC Barcelona verzichten muss, teilte der Club nicht mit. Thiago wird aber voraussichtlich mehrere Monate pausieren müssen.
Wechselt Heldt nach Köln?
Der ehemalige FC-Profi Horst Heldt soll beim 1. FC Köln angeblich die Nachfolge von Jörg Schmadtke als Sportdirektor antreten. Das berichten übereinstimmend die "Bild" und der "kicker". Schmadtke (53) hatte genau vor einem Monat am 23. Oktober überraschend beim Tabellenschlusslicht aufgegeben und dem Club den Rücken gekehrt.
Heldt steht momentan als Sportdirektor bei Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96 unter Vertrag. Sein Kontrakt bei den Niedersachsen läuft bis 2020.
Der 47-Jährige soll bereits bei 96-Boss Martin Kind vorstellig geworden sein und ihn vom Interesse der Kölner unterrichtet haben. Der FC will den ehemaligen Bundesligaprofi, der nicht abgeneigt sein soll, angeblich in der Winterpause zurück an den Rhein holen.
Uefa ermittelt gegen FC Bayern
Bayern München muss nach den Protesten der eigenen Fans gegen Ticketpreise für die Champions-League-Partie in Anderlecht (2:1) mit Konsequenzen rechnen. Die Uefa hat wegen des Fehlverhaltens einiger Fans Ermittlungen gegen die Münchner aufgenommen.
Die mitgereisten Anhänger hatten aus Protest gegen die Ticketpreise Falschgeld auf das Spielfeld geworfen und zudem ein beleidigendes Banner gegen die Uefa sowie Gastgeber Anderlecht gezeigt. Daher ermittelt der europäische Fußballverband wegen des "Werfens von Objekten" und einem "unerlaubten Banner" gegen die Bayern. Die Disziplinarkommission der Uefa wird den Fall am 7. Dezember verhandeln.
Breitenreiter sauer über Jonathas-Verletzung
Für Angreifer Jonathas (28) von Bundesligist Hannover 96 ist das Fußballjahr verletzungsbedingt vorzeitig beendet. Der Brasilianer habe sich im Training einen Sehnenteilriss im Oberschenkel zugezogen, sagte Trainer André Breitenreiter vor der Partie gegen den VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr/Eurosport Player). "Er ist bei einer Ausholbewegung auf dem Trainingsplatz ausgerutscht. Jonathas wird bis zum Ende des Jahres nicht zur Verfügung stehen", sagte Breitenreiter: "Sehr ärgerlich."
Jonathas war im Sommer Hannovers Rekordtransfer, der bullige Angreifer kam für rund neun Millionen Euro von Rubin Kasan aus Russland nach Niedersachsen. In sieben Bundesligaspielen erzielte er drei Tore und bereitete drei weitere Treffer vor.
Breitenreiter machte die schlechten Platzverhältnisse für die Verletzung verantwortlich. Ein Trainingsplatz stehe wegen einer fehlenden Drainage derzeit nicht zur Verfügung, ein anderer sei wegen der vermehrten Benutzung stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Jones beschwört die Wende
Bundestrainerin Steffi Jones geht trotz aller Kritik zuversichtlich in das richtungweisende Länderspiel der deutschen Frauen gegen Frankreich. „Man wird eine ganz andere Körpersprache sehen. Die Mannschaft ist motiviert und fokussiert“, sagte die 44-Jährige am Donnerstag im DFB-Mannschaftsquartier in Marienfeld. Jones weiß jedoch um die Bedeutung der Partie am Freitag (17.58 Uhr/ARD) in Bielefeld, auch für sie persönlich. Gleichwohl umschiffte sie Fragen nach ihrer Zukunft: „Es geht um die Sache. Alles andere spielt keine Rolle.“
Nach dem frühen EM-Aus und zuletzt schwachen Leistungen in der WM-Qualifikation war die DFB-Auswahl in die Kritik geraten. Sollte der Olympiasieger gegen die starken Französinnen keine überzeugende Vorstellung bieten, muss Jones um ihren Arbeitsplatz bangen. DFB-Präsident Reinhard Grindel, der auch in Bielefeld sein wird, hatte die Partie gegen den WM-Gastgeber von 2019 als „Gradmesser“ bezeichnet. „Er hat gesagt, dass er eine Entwicklung sehen will. Und die will ich auch sehen“, forderte Jones.
Wolfsburgerin Fischer mit Tod bedroht
Die schwedische Nationalspielerin Nilla Fischer vom VfL Wolfsburg erfuhr wegen ihres Einsatzes für die Gleichberechtigung der Frauen offenbar schwere Anfeindungen. "Ich bin sowohl in Briefen als auch in den sozialen Medien mit dem Tod bedroht worden", sagte die 33-Jährige der schwedischen Zeitung "Sportbladet".
Fischer habe sich daraufhin an den Club gewandt, "für den ich damals spielte, und das Ganze wurde zur Anzeige gebracht. Ich bin auch anderen Belästigungen und Herrschaftsgebaren ausgesetzt gewesen."
Die Mittelfeldspielerin, die seit 2013 für den VfL spielt, bezeichnete solche Erfahrungen als "Alltag für uns Frauen, die sich in einer Männerdomäne – also im Sport – bewegen. Die Männer wollen das schützen, was sie als ihres ansehen", kritisierte Fischer: "Frauenmannschaften oder weibliche Sportlerinnen werden benachteiligt, wenn es um Planungen, Etats oder Räumlichkeiten geht. Es ist genug! Wir wissen, dass wir wert sind, was wir bekommen, und noch unendlich viel mehr."
Goretzka fit fürs Revierderby
Schalke 04 plant im Revierderby der Bundesliga am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Borussia Dortmund wieder mit Nationalspieler Leon Goretzka. "Ihm geht's gut, er hat keine Schmerzen, alles okay", berichtete Trainer Domenico Tedesco am Donnerstag. Der Confed-Cup-Sieger war nach einer Stressreaktion im Unterschenkel am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Den 2:0-Sieg über den HSV am vergangenen Sonntag hatte er verpasst.
"Wir werden sehen, wie er die Intensität verkraftet", sagte der Schalker Coach mit Blick auf die Donnerstagseinheit, "er kann uns auf jeden Fall helfen." Auch der Franzose Benjamin Stambouli, der am Mittwoch pausiert hatte, nahm das Training wieder auf.
7:1 – aber Neymar ist genervt
Neymars gute Laune war schnell verflogen. "Verdammt, ihr redet zu viel!", beschied der Superstar von Paris Saint-Germain die Reporter und rauschte empört davon. Ein Fragesteller hatte es gewagt, ihn nach dem 7:1 (4:1)-Rekordsieg des französischen Milliardenklubs in der Champions League gegen Celtic Glasgow über die Gerüchte um einen Wechsel zu Real Madrid zu befragen.
Dabei war Neymar nach dem geschichtsträchtigen Auftritt, zu dem er zwei Tore (9./22.) und eine Vorlage beigetragen hatte, lächelnd in der Interviewzone erschienen. Stolz trug er eine schwarze, goldbesetzte Jacke mit dem Schriftzug des nicht minder glamourösen Boxers Floyd Mayweather. Doch in der kurzen Fragerunde dürfte er sich kaum besser als in einem Kampf gegen den einst weltbesten Faustkämpfer gefühlt haben.
7:1 - ob dieses Ergebnis einem Brasilianer wie ihm seit dem legendären WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland nicht bekannt vorkäme, wurde Neymar auch gefragt. "Jetzt erinnert ihr mich schon wieder an diesen Tag, ihr hört niemals auf", schimpfte er. "Ich bin glücklich über das Spiel und den Triumph. Das ist das Wichtigste, unabhängig vom Ergebnis", fügte er an - und, dass die Mannschaft nach dem Rückstand durch Moussa Dembélé (1.) "Charakter gezeigt" habe.
Deutschland behauptet Spitzenplatz
Weltmeister Deutschland bleibt auch in der neuen Rangliste des Weltverbandes Fifa die Nummer ein. Rekordweltmeister Brasilien bleibt Zweiter vor Europameister Portugal, Argentinien und Belgien. Spanien rückte um zwei Positionen auf Platz sechs auf.
WM-Teilnehmer Schweiz rückte als neue Nummer acht wieder in die Top Ten auf. Ebenfalls auf dem Weg nach oben sind die anderen Sieger der europäischen WM-Play-offs: Dänemark machte als neuer Zwölfter ebenso wie die Schweden (von 25 auf 18) sieben Plätze gut. Kroatien verbesserte sich um einen Rang auf Platz 17.
Auf die Verteilung der Teams in den Lostöpfen für die Gruppenauslosung bei der WM in Russland hat das November-Ranking keinen Einfluss mehr. Die 32 Teams wurden gemäß ihren Weltranglistenplatzierungen vom Oktober den vier Töpfen zugeteilt. Deutschland ist in Topf eins. Die Auslosung findet am 1. Dezember in Moskau statt.
Spanische Medien feiern ter Stegen
Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen ist nach seiner Glanzleistung beim 0:0 mit dem FC Barcelona im Champions-League-Spiel bei Juventus Turin mit Lob überschüttet worden. „Der beste Torwart der Welt“, titelte die katalanische Sporttageszeitung „Sport“. Ter Stegens Parade in der Nachspielzeit gegen Paulo Dybala sei „kaiserlich“ gewesen, schrieb das Blatt, „Mundo Deportivo“ nannte sie „wunderbar“ und ter Stegen eine „Mauer“.
Für „Marca“, Hausblatt des Barça-Rivalen Real Madrid, war ter Stegens Leistung entscheidend für Barcelonas Achtelfinal-Einzug als Gruppensieger: „Hut ab vor Marc-André ter Stegen! Der deutsche Torhüter hat sich definitiv als einer der besten Spieler auf seiner Position etabliert, wenn nicht sogar als der beste.“ Ter Stegen sei ein Spieler, der Spiele gewinne – „genau wie Leo Messi“.
„AS“ nannte ter Stegens Leistung „erhaben“ und „spektakulär“. Der 25-Jährige, der in der Nationalmannschaft den verletzten Kapitän Manuel Neuer vertritt, sei „der Anführer der Gruppe“ gewesen, gegen Dybala habe er mit „magischer Hand“ gerettet. Trainer Ernesto Valverde sagte zu der Szene: „Zum Glück haben wir einen großartigen Torwart.“
Turins Torhüterlegende Gianluigi Buffon gratulierte seinem Gegenüber nach Spielende mit einer herzlichen Umarmung. In 17 Saisonspielen in der Königsklasse und der Primera División hat ter Stegen nur fünf Gegentreffer hinnehmen müssen, zwölfmal hielt er zu null.
Bayern schlagen die „Brüder“
Der Auftritt des FC Bayern München beim RSC Anderlecht verbuchte am Mittwochabend im deutschen Fernsehen das höchste Publikumsinteresse. Im Schnitt 6,97 Millionen Zuschauer verfolgten ab 20.45 Uhr im ZDF, wie der deutsche Meister bei den Belgiern mit 2:1 im vorletzten Spiel der Gruppenphase gewann. Der Marktanteil betrug 23,6 Prozent.
Das ARD-Drama „Brüder“ rund um den deutschen Studenten Jan Welke (Edin Hasanovic), der in die IS-Terrorszene abdriftet, kam mit beiden Teilen über drei Stunden Länge ab 20.15 Uhr auf durchschnittlich 2,47 Millionen Zuschauer (8,8 Prozent).
Deutsche Frauen treffen auf Multitalent
Die Abwehrchefin des französischen Frauen ist ein Multitalent. Laura Georges, die im Länderspiel gegen Deutschland am Freitag in Bielefeld zum Aufgebot des WM-Gastgebers von 2019 gehört, ist seit März 2017 auch Generalsekretärin des französischen Verbands. Doch bevor die 33-Jährige als Funktionärin richtig durchstartet, will sie in zwei Jahren in ihrem Heimatland noch ihr viertes WM-Turnier bestreiten. Ihre aktive Karriere mit dem Titel zu krönen, wäre natürlich „ein Traum“.
Noch führt an Georges, deren Wurzeln auf der Karibikinsel Guadeloupe liegen, in der Equipe Tricolore kein Weg vorbei. Auf die Erfahrung der 184-maligen Nationalspielerin, die seit 2013 bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht und zuvor mit Lyon sechsmal französische Meisterin wurde, will Trainerin Corinne Diacre nicht verzichten. Nach der EM ernannte sie Georges auch zur Spielführerin.
Der frühere Nationalcoach Bruno Bini verpasste Georges, die ihr Studium für Marketing, Kommunikation und kommerzielle Strategien in Lyon abgeschlossen hat, einst den Spitznamen „Le Rock“ (Der Felsen). Georges sieht sich ganz gut charakterisiert: „Der Felsen steht als starkes Symbol für Solidität. Das beschreibt auch mentale Stärke: Ich verliere nie die Haltung und gebe niemals auf.“
Kuranyi will Panama helfen
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Kevin Kuranyi (35) möchte WM-Neuling Panama bei der Endrunde in Russland unterstützen. „Vielleicht gibt es eine Möglichkeit. Ob als Mannschaftsbetreuer oder in einer anderen Funktion, ich würde gerne helfen“, sagte Kuranyi dem Sportmagazin „Socrates“.
Er kenne die meisten Nationalspieler sehr gut und sei mit vielen befreundet, „weil ich jedes Jahr in Panama Fußball spiele und so meiner Jugendmannschaft helfe“. Kuranyi, als Sohn eines ungarischen Vaters und einer panamaischen Mutter in Rio de Janeiro geboren, besitzt neben der deutschen und brasilianischen auch die panamaische Staatsangehörigkeit. Er lebte zwei Jahre in dem mittelamerikanischen Land.
Der 52-malige Nationalspieler Kuranyi arbeitet nach dem Ende seiner Profikarriere als Spielerberater. Als größten Fehler seiner Laufbahn bezeichnete er in dem Interview seine Stadionflucht im Oktober 2008 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Dortmund. „Sie hat meine Karriere markiert. Es entstand dadurch sicherlich ein etwas anderes Bild von mir. Aber da bin ich selbst schuld.“