Brüssel. Der Spanier zog sich in Anderlecht eine schwere Muskelverletzung zu. Auch um Robben muss der Meister bangen.
In Jubellaune waren die Bayern nach Sieg Nummer neun unter Allesgewinner Jupp Heynckes nicht. Schwach gespielt, dazu ein langer Ausfall von Edeltechniker Thiago und eine vermutlich leichtere Verletzung von Flügelflitzer Arjen Robben: Das knappe 2:1 (0:0) im Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht war wahrlich „kein Ruhmesblatt“, wie Erfolgscoach Heynckes am Mittwochabend resümierte. „Es ist keine gute Stimmung“, berichtete Sportdirektor Hasan Salihamidzic, den vor allem die neuen Personalprobleme bedrückten.
Der spanische Fußballnationalspieler Thiago erlitt eine schwere Muskelverletzung. „Er fällt sicher länger aus, wahrscheinlich mehrere Monate“, teilte Salihamidzic mit. Bei Robben sah es dagegen direkt nach dem Spiel so aus, dass der Holländer bei einem Foul wohl keine schlimme Muskelblessur erlitten hat. „Wir haben gerade eine kleine Lücke im Kader durch ein paar Verletzte“, bemerkte Nationalspieler Mats Hummels zur misslichen Situation vor dem Bundesliga-Topspiel am Sonnabend bei Borussia Mönchengladbach.
Weitere Untersuchungen in München
Während die Mannschaft dorthin mit dem Bus reiste, flogen Thiago und Robben nach dem Spiel mit Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München, wo weitere Untersuchungen auf dem Programm standen.
Jérôme Boateng berichtete von einem energischen Weckruf von Heynckes in der Halbzeitpause. „Er ist zu Recht laut geworden“, sagte der Abwehrspieler, der vom „schlechtesten Spiel seit Langem“ sprach. Es war allein Torhüter Sven Ulreich zu verdanken, dass es zur Pause 0:0 stand.
Torjäger Robert Lewandowski und Corentin Tolisso sorgten bei einem Gegentor von Sofiane Hanni zum 1:1 aber doch noch für den vierten Sieg im fünften Gruppenspiel. Damit erhielten sich die Bayern in der Königsklasse die Mini-Chance auf Platz eins, auch wenn dafür in zwei Wochen gegen Paris Saint-Germain etwas Großes passieren müsste. Wegen des direkten Vergleiches bei Punktgleichheit müsste nach dem 0:3 im Hinspiel ein Sieg mit mindestens vier Toren Differenz gelingen.
Paris übertrifft Dortmunds Torrekord
Während Heynckes dieses Ziel als „vermessen“ bezeichnete, versprühte Mats Hummels in Belgien die pure Vorfreude auf die große Aufgabe gegen das Multi-Millionen-Ensemble um den brasilianischen Weltstar Neymar, das am Mittwochabend Celtic Glasgow mit 7:1 abfertigte. „Wir haben da ein Spiel, in dem wir nichts verlieren können. Das gibt es als Bayern München ganz selten. Das genießen wir auf jeden Fall“, verkündete Hummels nach einem Spiel, das nicht zum Träumen animierte.
Die Multi-Millionen-Mannschaft aus Frankreich hat Borussia Dortmund am Mittwoch einen Rekord in der Champions League abgejagt. Mit dem 7:1-Erfolg am Mittwochabend hat es bereits 24 Tore in der Gruppenphase der Königsklasse erzielt. Die Dortmunder hatten in der vergangenen Saison mit 21 Treffern in sechs Spielen die Bestmarke aufgestellt. Im Schnitt erzielte das Team um Superstar Neymar in seinen bisherigen fünf Partien 4,8 Tore.