Hamburg. Erst drei Saisonsiege gelangen St. Pauli bisher am Millerntor. Kapitän Sören Gonther fordert: „Das gilt es zu korrigieren“.
Die Diskrepanz könnte kaum größer sein. Zu durchschnittlich 99,4 Prozent ist in dieser Saison das 29.546 Zuschauer fassende Millerntorstadion gefüllt, wenn der FC St. Pauli seine Zweitliga-Heimspiele bestreitet. Dazu vergeht kaum eine Partie, nach der nicht Spieler und Trainer beider Teams die Atmosphäre im Stadion und die Unterstützung von den Rängen als einzigartig oder gar fantastisch bezeichnen.
Das ist die eine Seite. Auf der anderen weist der FC St. Pauli auch in dieser Spielzeit zum wiederholten Mal eine extrem schwache Heimbilanz auf. In bisher 14 Heimspielen gab es gerade einmal drei Siege zu feiern. Dazu kamen sechs Unentschieden und fünf Niederlagen.
Heimschwäche muss beendet werden
Seit dem 2:0-Erfolg am vergangenen Freitag beim 1. FC Nürnberg haben die Kiezkicker auswärts sogar einen Sieg mehr auf fremden Plätzen errungen als im eigenen Stadion. Mit vier Erfolgen, zwei Unentschieden und acht Niederlagen, also zusammen 14 Punkten, nimmt der FC St. Pauli derzeit immerhin Rang zwölf der Auswärtstabelle ein und ist damit um einiges besser als die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, Bielefeld (7), Karlsruhe (8), 1860 München (8) und Kaiserslautern (9).
Sollte es St. Pauli bis zum Saisonende nicht schaffen, sich vom derzeit 17. Tabellenplatz zu entfernen und den Klassenerhalt zu sichern, wird dies vor allem seine Ursache in der Heimschwäche gehabt haben. „Es gilt, dies jetzt zu korrigieren“, sagt deshalb auch Kapitän Sören Gonther.
Noch besteht in drei Punktspielen die Chance, die Erfolgsquote im heimischen Stadion zu verbessern, die erste Gelegenheit bietet sich am Ostersonntag (13.30 Uhr) gegen die Würzburger Kickers, deren letzter Auswärtssieg vom 14. Oktober beim 1:0 in Bielefeld datiert. Danach folgen für St. Pauli noch Heimspiele gegen den 1. FC Heidenheim (28. April) und die SpVgg. Greuther Fürth (14. Mai).
Zu viel Druck zuhause
„Wir sind ja nicht das einzige Team, das sich zu Hause schwerer tut als auswärts“, sagt Gonther. Tatsächlich hat allerdings nur Fortuna Düsseldorf auswärts (5) häufiger als daheim (3) gewonnen. Beim 1. FC Nürnberg halten sich Heim- und Auswärtssiege (je 5) die Waage. Düsseldorf ist auch das einzige Team, das auf fremden Plätzen mehr Punkte als zu Hause geholt hat. „Vielleicht machen wir uns zu Hause zu viel Druck und sind auswärts befreiter“, mutmaßt Sören Gonther.
Mit seinem Team hat er jedenfalls noch die Chance, die Saison mit weniger Heimniederlagen als in den vergangenen drei Jahren zu beenden. Das wird allerdings auch dringend nötig sein, um in der Liga zu bleiben.