Köln. Ein Fan hatte den Cup in Shanghai bestellt. Die Uefa muss nun über eine Strafe entscheiden. Auch ein Trikot-Liebhaber hatte Pech.
Zöllner haben am Flughafen Köln/Bonn ein Paket mit einem gefälschten EM-Pokal aus dem Verkehr gezogen. Laut Warenschein sollte die größere Sendung aus Shanghai Plastik-Accessoires im Wert von nur fünf Euro erhalten. Das machte die Zollbeamten misstrauisch, sie schauten genauer nach und entdeckten die Trophäe.
„Das Plagiat sieht auf den ersten Blick täuschend echt aus und glänzt wie der richtige Coupe Henri Delaunay, sagte ein Sprecher des Hauptzollamtes am Donnerstag. Allerdings sei die Fälschung nicht aus Silber, sondern aus einem Kunststoff-Gips-Gemisch. Gewicht: Drei, bis vier Kilogramm.
Uefa muss über Strafe entscheiden
Ob den Besteller des Pokals aus Freiburg nun eine Strafe erwartet, ist nicht klar. Das müsse die Europäische Fußball-Union (Uefa) entscheiden, die das Patent an dem Originalpokal habe. „Als Rechteinhaber könnte sie gegen den Mann vorgehen“, so der Zollamts-Sprecher.
Im Internet sind Nachbildungen vom EM-Pokal zuhauf bestellbar. Die Uefa hat allerdings festgelegt, dass Kopien der Trophäe maximal vier Fünftel der Originalgröße aufweisen dürfen und deutlich die Aufschrift „Replika“ tragen müssen.
Polizei kassiert gestohlene Sammler-Trikots
Pech hatte auch ein Sammler aus dem Raum Marburg (Hessen). Dieser hatte in einem Internet-Auktionshaus für mehrere Tausend Euro diverse seltene Fußballtrikots erstanden.
Was der Mann nicht wusste: Die insgesamt 57 original Vereins- und Nationaltrikots sowie zwei Trainingsjacken des Deutschen Fußballbundes (DFB) waren bereits vor längerer Zeit im Raum München als gestohlen gemeldet worden.
Die Polizei kam dem Deal auf die Schliche und kassierte die Hemden, für die im Internet üblicherweise Preise zwischen 1.000 und 10.000 Euro pro Stück aufgerufen werden.