Augsburg. Schweinsteiger will gegen Ungarn spielen. Air France streikt während der EM. Kuriose Wette zu Merkel. Neues zu Valbuena vs. Benzema.
Der Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) ist endlich komplett. Am Mittwochabend stieß mit Toni Kroos der letzte der 23 von Bundestrainer Joachim Löw berufenen Spieler im Trainingslager in der Schweiz ein. Kroos hatte nach dem Triumph in der Champions League mit Real Madrid noch einige Tage frei bekommen.
Am Donnerstagvormittag steht für den Weltmeister im Stadio Comunale di Ascona die nächste Trainingseinheit auf dem Programm. "Wir haben eine sehr hohe Trainingsintensität. Alle Spieler ziehen brutal mit“, berichtete Stürmer Mario Gomez.
Am 3. Juni endet das DFB-Vorbereitungscamp im Tessin, einen Tag später folgt in Gelsenkirchen gegen Ungarn die EM-Generalprobe (18 Uhr/ZDF). "Natürlich schauen wir auf das Spiel am Samstag. Priorität hat aber der EM-Start am 12. Juni“, erklärte Co-Trainer Marcus Sorg. Vorrundengegner Polen testete bereits gegen die Niederlande und unterlag in Danzig mit 1:2.
Nach zwei freien Tagen wird der Weltmeister dann am kommenden Dienstag sein EM-Stammquartier in Évian-les-Bains am französischen Ufer des Genfer Sees beziehen. Am 12. Juni in Lille startet Deutschland gegen die Ukraine in das Turnier. Weitere Gruppengegner sind Polen und Nordirland.
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Air France streikt während der EM
Air-France-Passagiere müssen sich während der EM auf Flugausfälle einrichten. Die Piloten der französischen Airline seien aufgerufen, vom 11. bis zum 14. Juni die Arbeit niederzulegen, sagten Sprecher der Flugpersonalgewerkschaften SNPL und SPAF am Donnerstag. Das Fußballturnier beginnt am 10. Juni. Die Auswirkungen auf den Flugverkehr in Frankreich dürften massiv werden: SPAF vertritt rund ein Viertel der Air-France-Flugzeugführer, SNPL ist sogar noch größer. Der Protest richtet sich gegen den Umbau des Gehaltssystems der nach der Lufthansa zweitgrößten europäischen Airline.
In Frankreich gibt es derzeit eine Welle von Protesten gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen der Regierung. So rief die Gewerkschaft CGT ihre Mitglieder im Energiesektor zuletzt zur Abstimmung über Streiks auf. Mit Arbeitsniederlegungen solle die Stromerzeugung gebremst werden - in verschiedenen Kraftwerken und Atomanlagen.
Schweinsteiger will gegen Ungarn spielen
Mit der derzeit bestmöglichen Formation wird Löw wohl die EM-Generalprobe gegen Ungarn bestreiten. Sogar Kapitän Bastian Schweinsteiger steht zumindest vor einem Kurz-Comeback. Während sich damit acht Positionen von selbst ergeben, sind drei noch offen. Da wäre zum einen fast schon traditionell die rechte Abwehrseite, auf der sich eine Überraschung anbahnen könnte. Im Trainingsspiel ließ Löw dort den Münchner Joshua Kimmich (21) ausgiebig üben, der erst am Sonntag gegen die Slowakei (1:3) sein Debüt gegeben hatte.
In der Innenverteidigung gibt es gleich drei Kandidaten für den Posten des noch verletzten Mats Hummels an der Seite von Jerome Boateng: Antonio Rüdiger, Shkodran Mustafi und Benedikt Höwedes. Noch mehr Kandidaten gibt es vorne links, wo es nach dem Ausfall von Marco Reus für die komplette EM sogar um einen Startplatz geht. Die Kandidaten heißen Julian Draxler, der nach den Trainingseindrücken im Vorteil scheint, Lukas Podolski, Leroy Sané und André Schürrle. Eventuell auch Mesut Özil, der auf dieser Position Reus bei der WM ersetzt hatte. Doch Özil wird wohl auf der "Zehn" bleiben.
Gesetzt sind Torhüter Manuel Neuer, Boateng, Linksverteidiger Jonas Hector, die beiden defensiven Mittelfeldspieler Sami Khedira und Toni Kroos, offensiv Thomas Müller und Özil und vorne Mario Gomez.
Zum ersten Einsatz in diesem Jahr in der Nationalmannschaft wird derweil wohl Kapitän Schweinsteiger kommen. "Mein Ziel ist es, am Samstag zu spielen", sagte der 31-Jährige am Donnerstag. Er hoffe dabei "auf 20 bis 30 Minuten. Es ist wichtig, dass ich Spielpraxis bekomme." Er habe "noch nicht mit dem Bundestrainer gesprochen", ergänzte der Mittelfeldspieler von Manchester United: "Aber ich gehe davon aus, dass ich eingewechselt werde."
Schweinsteiger hat wegen eines Innenbandanrisses seit März kein Spiel absolviert und ist erst zu Wochenbeginn ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Gründliche Kontrollen bei Public Viewing in Hamburg
Am 12. Juni startet auf dem Hamburger Heiligengeistfeld das bundesweit wohl größte eintrittsfreie Public Viewing für bis zu 50.000 Zuschauer pro Spieltag. Alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft werden übertragen, sagte Veranstalter Uwe Bergmann am Donnerstag in Hamburg.
Neben den Spielen mit deutscher Beteiligung werden am 12. Juni auch die Begegnungen Türkei-Kroatien und Polen-Nordirland gezeigt. Am Abend spielt Deutschland gegen die Ukraine. Am 21. Juni wird neben dem deutschen Spiel gegen Nordirland auch die Partie Türkei- Tschechien übertragen. Ein Aus für die deutsche Mannschaft bedeutet auch das Aus für das Fan-Fest.
Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) sprach von einem "absoluten Highlight“. Es werde alles Notwendige für die Sicherheit der Besucher getan. Uwe Bergmann kündigte gründliche Einlasskontrollen an. Die Stadt stellt die Fläche kostenlos zur Verfügung.
Zwischenzeitlich stand das „Public Viewing“ auf der Kippe. Ein Discounter sprang ein und darf die Veranstaltung dafür "Lidl Viewing“ nennen. Weiterer Sponsor ist die Carlsberg Brauerei.
Sascha Decker von der "Aktion Mensch“ lobte, die Veranstaltung sei barrierefreier geworden. Es gibt ein Podium für Zuschauer im Rollstuhl, eine Hörbeschreibung der Spiele für Sehbehinderte und einen Dolmetscher für Gebärdensprache.
Irland-Star Keane droht Ausfall
Irlands Kapitän Robbie Keane droht im ersten EM-Spiel gegen Schweden auszufallen. "Es ist nicht so schlimm wie ich zunächst dachte. Vielleicht reicht es für das Schweden-Spiel. Wenn nicht, bin ich definitiv bereit für das zweite Spiel“, sagte der 35-Jährige am Donnerstag in einem Videobeitrag auf der Internetseite des irischen Verbandes. Der Torjäger von Los Angeles Galaxy musste zuletzt im Testspiel gegen Weißrussland (1:2) wegen einer Wadenverletzung pausieren. "Es ist nie schön, wenn du verletzt bist, vor allem zu so einem Zeitpunkt“, sagte der Routinier. "Es sind schlechte Nachrichten, aber es hätte schlimmer sein können.“
Die Iren treffen am 13. Juni in Paris auf Schweden. Am 18. Juni folgt das Gruppenspiel gegen Belgien in Bordeaux, am 22. Juni die Partie gegen Italien in Lille.
Kroos trainiert erstmals mit
Toni Kroos hat zwölf Stunden nach seiner Ankunft in Ascona seine EM-Vorbereitung aufgenommen. Beim drittletzten Mannschaftstraining in der Schweiz konnte Löw somit mit allen Spielern arbeiten - bis auf Mats Hummels. Der Abwehrspieler absolviete nach seinem Muskelfaserriss eine individuelle Laufeinheit.
Offene Torwartfrage in Polen
Der polnische Nationaltrainer Adam Nawalka lässt sich mit der Frage nach seinem Stammtorwart noch Zeit. "Die Nummer eins werde ich nach dem Spiel gegen Litauen bekanntgeben“, kündigte Nawalka nach dem 1:2 in der Vorbereitungspartie gegen die Niederlande am Mittwoch in Danzig an. Am Montag bestreiten die Polen in Krakau ihren letzten EM-Test. Gegen die Niederlande stand Wojciech Szczęsny vom AS Rom die komplette Spielzeit für den deutschen EM-Gruppengegner im Tor. Seine beiden Konkurrenten sind Artur Boruc und Łukasz Fabiański. Der Dortmunder Łukasz Piszczek wurde zur Halbzeit als reine Vorsichtsmaßnahme wegen Magenproblemen ausgewechselt.
Rüdiger erlaubt sich Scherz beim Foto-Shooting
Schabernack beim Mannschaftsfoto hat ja fast schon Tradition. Am Donnerstag erlaubte sich Antonio Rüdiger einen Scherz. Bei der Aufnahme des offiziellen Teamfotos der Deutschen für die Euro griff der Verteidiger des AS Rom aus der dritten Reihe mit seinem langen linken Arm in die Haare von Mario Götze und kraulte dem Offensivspieler am Kopf.
Bundestrainer Joachim Löw verfolgte das Schauspiel in der zweiten Reihe mit ungläubigem Blick, der neben Rüdiger positionierte Sami Khedira blickte verstohlen nach unten. Sorgen muss sich Götze jedoch nicht: Auf dem Bild, das nun offiziell verbreitet wird, ist die Streich-Szene nicht festgehalten.
Diese Regeln müssen Mieter-Fans beachten
Gute Nachrichten für Fans: Laut Deutschem Mieterbund darf während der EM in der Wohnung, auf dem Balkon oder der Terrasse sowie im Garten gefeiert werden. Hier können die Spiele im Fernsehen verfolgt werden, auch zusammen mit Freunden, Nachbarn und Verwandten, teilte der Landesverband Schleswig-Holstein am Donnerstag in Kiel mit.
Aber auch während der Europameisterschaft und einer Fußballübertragung muss auf Nachbarn Rücksicht genommen werden, räumt die Mieterorganisation ein. Lachen, Schreien, Musik oder der Original-Fernsehkommentar werden im Freien viel stärker wahrgenommen als in der Wohnung bei geschlossenen Türen und Fenstern. Das gilt erst recht nach 22 Uhr. Dann herrscht Nachtruhe, auch wenn die Fußballprofis Tore schießen. Dann sollten die Spiele am besten in der Wohnung, in Lokalen oder beim Public Viewing verfolgt werden, rät der Mieterbund.
Poster der Nationalmannschaft oder Nationalfahnen dürfen in die Fenster der Wohnung gehängt werden. Soweit im Mietvertrag ein Plakat- oder Fahnenverbot verhängt ist, gilt dies allenfalls für Plakate mit politischem Inhalt, für stark polarisierende oder gar verhetzende Meinungsäußerungen. Auch auf dem Balkon darf Flagge gezeigt werden. Wenn allerdings eine Halterung montiert werden muss oder aus anderen Gründen in die Bausubstanz eingegriffen wird, muss der Vermieter um Erlaubnis gefragt werden, so der Mieterbund.
Maxim reagiert verbittert nach EM-Aus
Rumäniens Nationalspieler Alexandru Maxim vom Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart hat mit Verbitterung auf sein EM-Aus reagiert. "Jenen Personen, die zufrieden sind damit, dass ich nicht dort sein werde, wünsche ich viel Gesundheit und hoffe ganz ehrlich, dass sie wenigstens einmal im Leben die Genugtuungen haben, die ich hatte, als ich tat, was ich mag“, schrieb Maxim mit ironischem Unterton bei Facebook. Er wünschte seinen Kollegen aber auch viel Erfolg für das Turnier.
Verärgert äußerte sich auch Maxims Berater Lucian Marinescu zur Entscheidung des rumänischen Nationaltrainers Anghel Iordanescu. "Ich betrachte es als Respektlosigkeit, wie man ihn behandelt hat“, sagte er in einem Video-Beitrag, den die rumänische Sport-Tageszeitung "Prosport“ online veröffentlichte. "Er hätte es zu hundert Prozent verdient, bei der EURO dabei zu sein. Von welchem Spieler aus dem Nationalteam kann man denn überhaupt sagen, dass er in einer besonders guten Form sei?“, schimpfte Marinescu.
In den beiden Vorbereitungsspielen war Maxim jeweils nach knapp einer Stunde eingewechselt worden. Rumänien ist am 10. Juni Auftaktgegner von Gastgeber Frankreich.
DFB immerhin wieder Weltranglisten-4.
Deutschland geht als Weltranglisten-Vierter in die EM. Die DFB-Auswahl überholte im neuen Fifa-Ranking mit nun 1310 Punkten den Südamerikameister Chile (1293), der zuletzt zwei Testspiele verlor. Es führt weiterhin Vize-Weltmeister Argentinien (1503) vor Belgien (1384). Dritter ist Kolumbien (1328). England (1069) rutschte unterdessen aus den TopTen und musste seinen Platz Österreich (1067) überlassen. Den größten Sprung in den Top 15 machte die niederländische Auswahl (931), die um drei Plätze auf Rang 14 vorrückte, für die EM aber gar nicht qualifiziert ist.
Gastgeber Frankreich kletterte von 21 auf 17, DFB-Gruppengegner Ukraine von 22 auf 19. Die Slowakei verbesserte sich nach ihrem 3:1 gegen Deutschland am vergangenen Sonntag um acht Plätze auf Rang 24. Die anderen deutschen Gruppengegner Nordirland und Polen belegen die Plätze 25 und 27. Für die Nordiren ist dies die beste Platzierung seit Einführung der Weltrangliste 1993.
DFB-Stars und ihre Fans im Social Web
Rooney will es sich beweisen
Wayne Rooney sieht sich für den "größten Test“ seiner Karriere bei der EM gut gewappnet. "Ich fühle mich sicherlich so gut wie möglich vor diesem Turnier und das liegt größtenteils daran, dass ich verletzungsfrei bin“, erklärte der 30 Jahre alte Stürmer vor dem letzten Test der Engländer am Donnerstagabend gegen Portugal. "Ich hatte leichtere Sorgen vor früheren Turnieren, die mir im Kopf herumgespukt sind, aber jetzt habe ich keine Sorgen deswegen. Physisch fühle ich mich gut und auch mental bin ich gut drauf.“
Der Profi von Manchester United wird die Three Lions erstmal bei einem großen Turnier als Kapitän anführen. Dies sei "ein großartiger Moment für mich“. Diese Saison hatte Rooney in der Rückrunde zwei Monate lang mit einer Knieverletzung zu kämpfen, meldete sich aber rechtzeitig wieder fit und konnte zuletzt überzeugen. Beim Turnier in Frankreich trifft England in der Vorrunde auf Russland, Wales und die Slowakei.
Verrückte EM-Wetten
Lustige Wetten gehören zum (Fußball-)Geschäft. Dass nicht nur britische Buchmacher kreativ sind, beweist das Hamburger Büro mybet.com. Dort werden zur EURO jede Menge Sonderwetten angeboten - eine kleine Auswahl:
"Nach welchem Spiel erscheint das erste Kabinenselfie mit Angela Merkel?"
"Mario Gomez erzielt im Finale (und damit an seinem Geburtstag) ein Tor?"
"Welche Farbe hat das Hemd von Jogi Löw beim Spiel Deutschland - Ukraine?"
"Wer holt während der EM Philipp Lahm als Spieler mit den meisten EM-Einsätzen für Deutschland (14) ein?"
"Gewinnt England ein Elfmeterschießen"
Bundesliga-Profis bei der EM
Valbuena verkneift sich Konter auf Benzema
Der für die EM ausgemusterte Mathieu Valbuena will sich auch nach den Vorwürfen von Karim Benzema in der Dauer-Affäre um ein Sex-Video und eine Erpressung vorerst nicht öffentlich äußern. Das bekräftigte Valbuenas Anwalt Didier Domat in einem Gespräch mit dem Sender RMCSport. "Mathieu Valbuena hat erklärt, dass er sich nicht vor Ende der EM äußert und er wird bei dieser Linie bleiben“, sagte der Jurist.
Valbuena hatte nach seiner Nichtnominierung mitgeteilt, aus Respekt vor seinen Mitspielern und der gesamten französischen Mannschaft erst nach der EM im eigenen Land seine Sicht der Dinge zu schildern.
Benzema, wie Valbuena von Nationaltrainer Didier Deschamps ausgemustert, warf seinem Kollegen jüngst vor, nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Er, so beteuerte Benzema, habe dem Olympique-Lyon-Profi nur helfen wollen.
Der Angreifer von Real Madrid wird beschuldigt, bei der Erpressung als Komplize agiert und für die Haupttäter vermittelt zu haben. Seit November wird gegen Benzema ermittelt. Mit 27 Toren in 81 Länderspielen ist er derzeit der erfolgreichste Franzose im Dress der Équipe tricolore.
Die Affäre überschattet seit Monaten auch die Vorbereitung der Nationalmannschaft. Kurz vor dem Eröffnungsspiel am Freitag kommender Woche ist in Frankreich dabei auch eine Rassismus-Debatte entfacht. Benzema hatte diese ebenfalls befeuert, indem er Deschamps vorwarf, „dem Druck eines rassistischen Teils von Frankreich“ nachgegeben zu haben.
Sechs Nationen feiern EM-Premiere:
Gleich sechs Fußballzwerge feiern EM-Premiere
Löws Kader-Bekanntgabe im Wortlaut
Die Bekanntgabe des deutschen EM-Kaders durch Bundestrainer Joachim Löw im Wortlaut:
"Wir haben ganz bewusst mehr Spieler in Trainingslager mitgenommen, weil der eine oder andere angeschlagen war. Zudem wollten wir auch noch einmal den Konkurrenzkampf auf gewissen Positionen anstacheln. Wir wussten, dass wir heute eine Entscheidung fällen mussten. Wir haben uns innerhalb des Trainerstabs am Sonntag und Montag ausführlich damit beschäftigt. Natürlich haben wir auch die Mediziner und Physiotherapeuten in unsere Gespräche mit einbezogen.
Letztendlich sind wir zu der Entscheidung gekommen, dass Julian Brandt, Karim Bellarabi, Sebastian Rudy und auch Marco Reus nicht mit nach Frankreich fahren. Diese Entscheidungen tun mir menschlich weh, und für die Enttäuschung der Spieler habe ich großes Verständnis. Ich danke den Spielern. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Ich hoffe, dass sie die Enttäuschung gut wegstecken. Sie wissen, dass sie auch in der Zeit nach der EM bei uns weiter eine Rolle spielen.
Im Fall von Marco Reus ist es natürlich besonders bitter. Die Mediziner waren aber sehr skeptisch, dass er die nächsten Wochen voll belastbar ist. Im Moment kann er gerade mal geradeaus laufen. Für ihn tut es mir besonders leid. Ein Marco Reus in Topform wäre für uns eine enorme Bereicherung gewesen. Die Entscheidung musste aus medizintechnischen Gründen aber so ausfallen.
Bei Bastian Schweinsteiger und Mats Hummels haben die Ärzte dagegen eine positive Prognose gestellt. Beide werden im Turnier einsatzfähig sein. Bastian ist bereits wieder voll belastbar, bei Mats wird es noch einige Tage dauern, aber auch er wird uns in Frankreich zur Verfügung stehen. Bei beiden sieht es gut aus."