Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Bundesliga bleibt europaweit Zuschauerkrösus
Mit durchschnittlich 42.344 Zuschauern pro Spiel ist deutsche Bundesliga weiterhin die meistbesuchte Fußball-Liga der Welt. Das gab die Deutsche Fußball Liga am Mittwoch in einer Hinrunden-Bilanz bekannt. Insgesamt kamen zu den 153 Spielen der ersten Saisonhälfte 6.478.680 Zuschauer. Der Durchschnittswert des Vorjahres (42.155) wurde damit noch einmal leicht übertroffen.
Zum Vergleich: Die Partien der englischen Premier League sehen im Schnitt nur etwas mehr als 36.000 Zuschauer pro Begegnung. In Spaniens Primera Division sind es nur rund 27.000. Viele Clubs wie Stoke City oder der FC Southampton in England oder Rayo Vallecano und der FC Getafe in Spanien haben allerdings auch kleinere Stadien als die meisten deutschen Vereine.
Gerüchte über vorzeitigen Veh-Abschied
Vorstandschef Heribert Bruchhagen hat einen Medienbericht dementiert, wonach sich Eintracht Frankfurt bereits im Sommer wieder von seinem Trainer Armin Veh trennen will. „Das ist eine reine Spekulation“, sagte er am Mittwoch dem Hessischen Rundfunk. Veh habe „einen Zweijahresvertrag – und wird diesen auch erfüllen.“ Die Sport Bild hatte zuvor unter Berufung auf Vereinskreise berichtet, dass die Eintracht im Abstiegskampf vorerst an Veh festhalten wolle, eine Trennung nach dieser Saison aber bereits beschlossene Sache sei.
Der Trainer ist zuletzt vor allem im Umfeld massiv in die Kritik geraten. Die Pfiffe der Fans nach dem 0:0 gegen den HSV kommentierte er am vergangenen Freitag mit den Worten: „Dann sollen sie doch daheim bleiben.“ Sportlich haben die Frankfurter nur noch einen Vorsprung von zwei Punkten auf den Relegationsplatz.
HSV verschenkt drei Punkte gegen Frankfurt
Schalke ohne Goretzka, Meyer und Choupo?
Schalke muss im Zwischenrunden-Rückspiel der Europa League am Donnerstag (19 Uhr/Sky) gegen Schachtjor Donezk aller Voraussicht nach auf Leon Goretzka, Eric Maxim Choupo-Moting und Max Meyer verzichten. „Alle Drei werden nicht am Abschlusstraining teilnehmen. Stand heute wird keiner von ihnen gegen Donezk auflaufen können“, sagte Schalkes Trainer André Breitenreiter am Mittwoch.
Goretzka hatte sich beim 1:1 im Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag eine Wadenzerrung zugezogen, Choupo-Moting leidet unter einer Beckenprellung, Meyer fehlte bereits gegen den VfB wegen einer Mandelentzündung. Ungeachtet der Personalprobleme setzt Breitenreiter nach dem 0:0 im Hinspiel voll auf Sieg: „Wir müssen gewinnen, wir wollen gewinnen. Wir wollen ins Achtelfinale.“
Wolfsburg bindet "Identifikationsfigur" Arnold
Der VfL Wolfsburg setzt langfristig auf Mittelfeld-Talent Maximilian Arnold. Der 21-Jährige verlängerte seinen Vertrag vorzeitig bis 2020. „Wir freuen uns, mit Maxi Arnold einen Leistungsträger langfristig an den Verein gebunden zu haben, der dazu eine wichtige Identifikationsfigur für unsere Fans ist“, erklärte VfL-Sportchef Klaus Allofs am Mittwoch.
Arnold war 2009 von Dynamo Dresden nach Wolfsburg gekommen. 2011 debütierte er als 17-Jähriger und damit bislang jüngster Wolfsburger Spieler in der Bundesliga. Inzwischen absolvierte der flexibel einsetzbare Arnold 109 Pflichtspiele (18 Tore) für Wolfsburg. Im Mai 2014 bestritt er sein bislang einziges A-Länderspiel.
Ex-Star Sükür wegen Erdogan-Tweets vor Gericht
Der türkische Ex-Star Hakan Sükür muss sich wegen Beleidigung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vor Gericht verantworten. Dem einstigen Torjäger drohten bis zu vier Jahre Haft, berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft werfe Sükür vor, im Februar 2015 Twitter-Nachrichten abgesendet zu haben, die sowohl Erdogan als auch dessen Sohn Bilal beleidigt haben sollen. Die entsprechenden Tweets waren am Mittwoch nicht mehr abrufbar. Unklar blieb, ob sie gelöscht wurden.
Hakan Sükür war nach seiner Karriere bei Galatasaray Istanbul Abgeordneter der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP, die Erdogan mit gegründet hat. Kurz vor dem Bekanntwerden eines Korruptionsskandals Ende 2013 trat Sükür aus der Partei aus. Der 44 Jahre alte frühere Nationalspieler gilt als Anhänger der Bewegung um den Prediger Fethullah Gülen. Erdogan und Gülen waren einst enge Verbündete. Seit 2013 sind sie offen verfeindet. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei inzwischen als Terrororganisation.
Mourinho spricht über seine Zukunft
Startrainer José Mourinho will voraussichtlich im Sommer einen neuen Verein übernehmen. "Es fühlt sich immer besser an, wenn man die Dinge nicht überstürzt, ruhig bleibt und auf den richtigen Zeitpunkt wartet. Ich denke, in die nächste Saison mit einem neuen Club zu starten, ist das Beste für mich“, erklärte der Coach am Mittwoch laut dem britischen "Telegraph“ auf einer Veranstaltung in Singapur.
Der Portugiese wurde Mitte Dezember beim Premier-League-Club FC Chelsea entlassen und gilt als großer Favorit für die neue Saison auf die Nachfolge von Louis van Gaal beim englischen Rekordmeister Manchester United.
Angesprochen auf ein mögliches Engagement beim Club von Weltmeister Bastian Schweinsteiger, hielt sich der 48-Jährige bedeckt. „Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Niemand weiß es und ich bin der Erste, der es nicht weiß“, sagte Mourinho. „Ich habe so viele unterschiedliche Dinge zuletzt gelesen. An einem anderen Tag gehe ich nach China, dann wieder zurück nach Italien. Als ich in Mailand war, sagten alle, ich gehe zu Inter. Jetzt bin ich hier und die Leute sagen, ich werde Nationaltrainer von Singapur.“
Der Coach schloss allerdings nicht aus, bereits früher wieder einen Club zu trainieren. „Wenn ich morgen zurückkehren soll, kehre ich morgen zurück“, teilte er mit.
Fifa schwört Mitglieder auf Reformen ein
Das Fifa-Exekutivkomitee hat die Mitglieder des Weltverbandes eindringlich zur Annahme des Reformpakets beim außerordentlichen Kongress am Freitag aufgefordert. „Die Augen der Welt sind in dieser Woche auf uns gerichtet nach einer der herausforderndsten Zeiten unserer Geschichte“, sagte Fifa-Interimschef Issa Hayatou nach der Sitzung des Exekutivkomitees in Zürich. "Die Zustimmung zu den Reformen wird eine starke Botschaft senden, dass wir zugehört haben und dass wir die notwendigen Maßnahmen treffen, um Vertrauen zurückzugewinnen und unsere Leistung zu verbessern“, wurde Hayatou in einer Pressemitteilung zitiert.
Beim Kongress am Freitag müssen mindestens Dreiviertel der derzeit 207 Wahlberechtigten dem Reformpaket zustimmen. Nur dann können die Statuten geändert werden. Im Kern geht es um eine neue Machtverteilung und die Trennung politischer und ökonomischer Entscheidungen. So sollen künftig Korruption und Vetternwirtschaft im Weltverband verhindert werden. Das Reformkonzept war im Herbst 2015 von einer Kommission entworfen worden. Ein Scheitern könnte weitreichenden Konsequenzen bis zu einer möglichen Auflösung der Fifa in ihrer bisherigen Form haben.
Zwei Rückkehrer beim 1. FC Köln
Dem 1. FC Köln stehen im Bundesligaspiel am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC Marcel Risse und Mergim Mavraj wieder zur Verfügung. Risse hatte beim 0:1 am Sonnabend in Mönchengladbach wegen einer Gelb-Sperre noch gefehlt. Mavraj war im rheinischen Derby wegen einer Magen-Darm-Erkrankung ausgefallen.
Die Begegnung in Mönchengladbach sei „keine Schablone für das Hertha-Spiel“, sagte FC-Trainer Peter Stöger am Mittwoch. In Gladbach hätten einige Dinge nicht funktioniert, „aber im Normalfall wird es bei uns am Freitag besser“, bemerkte der Österreicher.
Stöger ergänzte, er habe „definitiv großen Respekt vor der tollen Saison der Hertha. Sie haben sich noch ein bisschen besser entwickelt als wir“, sagte er vor dem Aufeinandertreffen zwischen den neuntplatzierten Kölnern und dem Tabellendritten.
Dortmund siegt im Skandalspiel – Müller mit Traumtor
Augsburg freut sich über Bobadilla und Hitz
Der FC Augsburg ist mit dem angeschlagenen Stürmer Raul Bobadilla und auch Torhüter Marwin Hitz zum Rückspiel in der Europa League nach Liverpool aufgebrochen. Der Paraguayer stieg trotz seiner in der Vorwoche erlittenen Oberschenkelverletzung am Mittwoch in das Flugzeug Richtung England. Ob er am Donnerstag (19.00 Uhr/Sky) im entscheidenden Duell gegen den Traditionsclub spielen kann, ist unklar. Der FCA-Torjäger sei nach seiner im Hinspiel erlittenen Blessur erst „einmal locker gelaufen“, berichtete Manager Stefan Reuter. „Ich kann es selber nicht sagen.“
Auch Torwart Hitz flog mit dem Team von München nach England, obwohl seine hochschwangere Frau in diesen Tagen das zweite gemeinsame Kind erwartet. „Alles ist abgesprochen“, sagte der Schweizer im Hinblick auf den persönlich schwierigen Spagat zwischen Privatleben und Job. „Er macht einen konzentrierten Eindruck“, meinte Reuter dazu.
Nach dem 0:0 im ersten Duell mit den von Jürgen Klopp trainierten Engländern und dem 1:0-Erfolg in der Liga in Hannover glauben die Schwaben an ihre Chance. „Wichtig ist, dass wir uns nicht verstecken und gut dagegenhalten“, unterstrich Kapitän Paul Verhaegh. „Wenn wir die Möglichkeit kriegen, müssen wir sie auch nutzen.“
Unions Hofschneider über Lewandowski-Aus
Beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin steht am Freitag die erste Partie ohne den erkrankten Cheftrainer Sascha Lewandowski an. Im Heimspiel gegen den Karlsruher SC wird der bisherige Co-Trainer André Hofschneider Verantwortung tragen. „Der Anlass ist alles andere als schön. Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht. Ich würde auch den Bus nach Karlsruhe fahren, wenn wir dort spielen würden. In dieser Situation geht es darum, das Beste daraus zu machen“, sagte Hofschneider am Mittwoch.
Mit Unterstützung des zweiten Assistenten Sebastian Bönig möchte Hofschneider die Arbeit im Sinne von Lewandowski fortsetzen. „Warum sollte ich irgendetwas ändern, was in den letzten Wochen bis auf die beiden Spiele in Freiburg und Leipzig (jeweils 0:3 – d. Red.) funktioniert hat. Wir werden am Freitag eine Sascha-Lewandowski-Mannschaft sehen“, erklärte Hofschneider. Kontakt zu Lewandowski, der nach Vereinsangaben wegen Krankheit drei Wochen fehlen wird, hatte Hofschneider bislang nicht.
Kleiner Lichtblick für Thomas Schaaf
Beim Bundesliga-Schlusslicht Hannover 96 hat sich die Personallage etwas entspannt. André Hoffmann und Kenan Karaman haben ihre Verletzungen auskuriert und kehrten am Mittwoch in das Mannschaftstraining zurück. Dennoch muss Trainer Thomas Schaaf sein Team im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Sonnabend umbauen. Einige Spieler sind angeschlagen, zudem fällt der für drei Spiele gesperrte Stürmer Hugo Almeida aus.
BVB mit Gündogan und Castro nach Porto
Borussia Dortmund kann für die Europa-League-Partie am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport 1/Sky) beim FC Porto wieder mit Ilkay Gündogan planen. Der Nationalspieler trat am Mittwochmittag die Reise nach Portugal zusammen mit der Mannschaft an. Er hatte zuletzt sowohl im ersten Zwischenrundenduell mit Porto (2:0) als auch in der Bundesligapartie bei Bayer Leverkusen (1:0) wegen eines Infekts gefehlt. Gonzalo Castro gehörte gleichfalls zur BVB-Reisegruppe. Der Mittelfeldmann war in den vergangenen beiden Begegnungen von Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nicht in den Kader berufen worden.
Der Spieltag in der Europa League
Leipzig bindet Forsberg ohne Klausel
Zweitligist RasenBallsport Leipzig hat seinen umworbenen Leistungsträger Emil Forsberg langfristig an sich gebunden. Am Mittwoch wurde der Vertrag mit dem schwedischen Nationalspieler vorzeitig bis 2021 verlängert. Ursprünglich galt der Kontrakt bis Juni 2018. Wie Cheftrainer und Sportdirektor Ralf Rangnick mitteilte, gibt es in dem neuen Vertrag keine Ausstiegsklausel. Forsberg war bereits mit anderen Clubs in Verbindung gebracht worden, unter anderem dem FC Liverpool. „Ich bin hier sehr glücklich“, erklärte Forsberg. RB Leipzig sei „der Club der Zukunft, deshalb bin ich hier genau richtig“.
Hansa-Sponsor bleibt auch in vierter Liga
Beim Drittligisten FC Hansa Rostock gehen unter Umständen selbst beim Abstieg in die Regionalliga nicht alle Lichter aus. Investor Rolf Elgeti will den seit Jahren am Rande der Insolvenz taumelnden Verein auch in dem Fall unterstützen. „Eine Insolvenzgefahr im Abstiegsfall sehe ich nicht, schließlich bin ich der Hauptgläubiger. Und ich würde keine Insolvenz zulassen, sondern helfen, sie zu vermeiden“, sagte der Finanzfachmann der Bild-Zeitung. "Ich bin bereit, Hansa auch in diesem Worst-Case-Szenario weiterhin zu unterstützen.“
Elgeti hatte sich in dieser Woche mit dem einstigen Bundesligisten schon auf die Verlängerung des Kredites für das Ostseestadion um ein weiteres Jahr verständigt. Die Zinsen werden dabei nach Vereinsangaben ein weiteres Jahr gestundet und die Tilgung weiterhin ausgesetzt.
Rolf Elgeti hatte den finanziell schwer angeschlagenen Traditionsverein im vergangenen Jahr mit dem Kauf der Stadionkredite vor der Insolvenz bewahrt. Im November einigte sich der Club mit dem millionenschweren, aus der Region stammenden Finanzfachmann über einen Forderungsverzicht zur weiteren Entschuldung der Ostseestadion GmbH & Co. KG, der Hansa eine Entlastung von rund elf Millionen Euro bringt.
Midtjylland mit Sondershirts gegen ManUnited?
Mächtig stolz war der FC Midtjylland nach dem Heimsieg gegen Manchester United. Die dänischen Außenseiter haben sogar überlegt, T-Shirts mit der Aufschrift „Everything is possible in the middle of nowhere“ zu bedrucken. Dass nicht nur mitten im Nirgendwo, sondern auch in Old Trafford alles möglich ist, wollen sie am Donnerstag im Europa-League-Rückspiel gegen den großen Gegner beweisen.
Damit die Sensation gegen van Gaals Elf gelingt, wollte der erst 1999 gegründete Club nichts dem Zufall überlassen. Das letzte Heimtraining der „Wölfe“, deren Spitzname von ihrem Wappentier herrührt, fand am Dienstag ohne Zuschauer statt. Zuhause ist der Verein, der aus einem Zusammenschluss der Teams Herning Fremad und Ikast FS entstanden ist, übrigens tatsächlich mitten in „Jylland“ (Deutsch: Jütland) - dem Teil Dänemarks, der mit dem deutschen Festland verbunden ist.
Die Dänen gefallen sich in der Regel in der Rolle des Außenseiters aus der Einöde. An Selbstbewusstsein mangelt es dem dänischen Meister vor dem Showdown in England jedenfalls nicht. Auf Facebook forderte der FC Midtjylland seine Fans am Sonntag auf, Cheftrainer Jess Thorup zum Geburtstag zu gratulieren: „Hoffentlich kommt das ganz große Geschenk aber erst am Donnerstag!“