Hamburg. Sport1 schrammt mit Liverpool-Übertragung an Top-Quote vorbei. Schlechtes Omen für Schalke, Nettigkeiten zwischen Sporting und Bayer.
2-2-0, 3:0 Tore - so lautet die vorläufige Bilanz der vier deutschen Fußball-Bundesligisten im sogenannten Sechzehntel-Finale der Europa League. Während sich Borussia Dortmund (2:0 zuhause gegen den FC Porto) und Bayer Leverkusen am Donnerstagabend durch einen 1:0-Sieg bei Sporting Lissabon in den portugiesischen Duellen gute Ausgangspositionen für die Rückspiel in der kommenden Woche schufen, müssen der FC Augsburg (0:0 zuhause gegen Jürgen Klopps FC Liverpool) sowie vor allem der FC Schalke 04 nach der Nullnummer von Lwiw gegen Schachtjor Donezk (Ukraine) ums Weiterkommen bangen.
Der Spieltag in der Europa League
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Mustafi postet launiges Video
13.46 Uhr: In der Liga ist er gesperrt, in der Europa League stand er gar nicht im Kader - und dennoch lässt sich Shkodran Mustafi die Laune nicht verderben. Nach Valencias Kantersieg gegen Rapid (Siehe vorige Meldung) postete der deutsche Nationalspieler auf Twitter ein heiteres Video. Zu sehen ist darin ein Fan der Spanier, der das Spiel offenbar gemeinsam mit Mustafi am TV-Gerät verfolgte. Das Problem: Der Mitgucker ist in der zweiten Halbzeit eingeschlafen, als das Spiel nach Valencias fünf Toren in den ersten 45 Minuten ein wenig verfllachte. Bis Mustafi seine Stimme erhob:
Valencia feiert bei 6:0-Sieg zwei Rekorde
13.33 Uhr: Der FC Valencia demontierte Rapid Wien mit 6:0 (5:0). Nach den ersten 45 Minuten stellten die Gastgeber einen Rekord auf: 5:0 war die höchste Halbzeit-Führung in der Geschichte der Europa League. Auch Valencias Stürmer Santi Mina (zwei Treffer) konnte beim Kantersieg einen Meilenstein setzen: Als erster Spieler in der Europa League war er an fünf Toren als Schütze oder Vorleger direkt beteiligt. In der spanischen Liga hingegen hat Valencia in dieser Saison bisher mehr als 60 Prozent seiner Tore erst in der zweiten Halbzeit erzielt.
TV-Quote für Klopp ist top - fast
10.40 Uhr: Viel hatten sie sich von Jürgen Klopp erhofft, und sie wurden nicht enttäuscht: Die Programmplaner von Sport1 dürfen sich über eine starke Quote der Übertragung des Spiels Augsburg gegen Liverpool freuen. Durchschnittlich 2,59 Millionen Zuschauer erlebten die Nullnummer live vor den Bildschirmen und brachten dem Spartenkanal einen glänzenden Marktanteil (MA) von 8,8 Prozent. Gewöhnlich weist der Sportsender im Mittel einen Marktanteil von rund einem Prozent auf.
Allerdings scheiterten Sport1 und Klopp damit quasi an Borussia Dortmund. Der alten Liebe des deutschen Coachs sahen Anfang Oktober bei PAOK Saloniki im Spiel 2,78 Millionen Zuschauer zu (10,4 Prozent) - der bisherige Bestwert für Sport1 in der laufenden Europa-League-Saison.
Sporting und Bayer tauschen Nettigkeiten aus
10.32 Uhr: Ungeachtet der 0:1-Niederlage gegen Leverkusen hat sich Sporting Lissabon mit einem netten Tweet bei den Rheinländern gemeldet. "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Wir sehen uns in Deutschland, kommt gut nachhause", schrieben die Portugiesen an die Adresse der Leverkusener. Und diese reagierten prompt: "Das ist die Definition von Sportsgeist. Wir können es kaum erwarten, euch nächste Woche in Leverkusen zu sehen", twittere der Werksclub.
Midtjylland: "Hätten auch 4:1 gewinnen können"
10.26 Uhr: Die Profis des FC Midtjylland wollten ihren Hinspielsieg über Manchester United erstmal auskosten. Der vor 17 Jahren gegründete Verein feierte mit dem 2:1 Heimspielerfolg im ersten Aufeinandertreffen der Zwischenrunde seinen größten internationalen Erfolg. „Ein Traum ist wahr geworden“, meinte Paul Onuachu.
Er hatte 17 Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer (77.) zum Sieg erzielt und damit die Gäste und deren ohnehin seit langem umstrittenen Trainer Louis van Gaal geschockt.
„Es war, als bliebe die Zeit stehen, als der Ball reinging“, schwärmte Onuachu. Und er fügte mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Donnerstag in einem der ehrwürdigsten Fußball-Stadien Europas hinzu: „Jetzt müssen wir den Moment genießen, bevor wir an Old Trafford denken.“
Dabei hätte der Sieg für den dänischen Meister, der 1999 aus einem Zusammenschluss der beiden Vereine Ikast und Herning Fremad hervorging, nach Ansicht von Sportdirektor Claus Steinlein noch höher ausfallen können. „Es hätte auch ein 3:1 oder 4:1 sein können“, meinte er.
Hummels euphorisch wegen Sahin-Comeback
10 Uhr: Damit hatte in Dortmund niemand gerechnet. Überraschend stand Nuri Sahin in der Startformationen der Borussia. Obwohl der Mittelfeldspieler aufgrund einer langwierigen Leistenverletzung fast ein Jahr lang keine Minute auf dem Platz gestanden hatte, ging Thomas Tuchel das Wagnis ein. Der Mut des BVB-Trainers machte sich bezahlt. Sahin fügte sich nahtlos ein und genoss das Comeback in vollen Zügen: „Allein dafür hat sich lange Zeit in der Reha gelohnt.“ Ähnlich euphorisch äußerte sich BVB-Kapitän Mats Hummels: „Nuri ist ein herausragender Spieler. Jeder, der ihn in der letzten Woche im Training gesehen hat, wusste, dass er wieder so weit ist.“
Leverkusen dankt Bellarabis Kniefall
9.15 Uhr: Mit seinem rechten Knie hat Karim Bellarabi Bayer Leverkusen einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gebracht. Der deutsche Nationalspieler erzielte beim harmlosen portugiesischen Tabellenführer und Pokalsieger Sporting Lissabon in der 25. Minute den Treffer zum 1:0 (1:0)-Erfolg. „Nach hinten heraus haben wir uns den Sieg wirklich verdient“, sagte Trainer Roger Schmidt, „wir haben jetzt eine gute Möglichkeit, es gegen Sporting klar zu machen zu Hause“. Das Rückspiel steigt am Donnerstag kommender Woche.
Nach dem Ausscheiden aus der Champions League gelang der Werkself der erste uneingeschränkte Erfolg nach fünf sieglosen Europokalspielen. Zudem stimmten sich die drittplatzierten Rheinländer auf den Verfolger-Gipfel am kommenden Sonntag in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund (2.) ein. Sporting, das ab der 74. Minute nach einer Gelb-Roten Karte gegen Ruben Semedo in Unterzahl spielte, vermochte auch im fünften Duell Bayer nicht zu schlagen.
Die Leverkusener machten sich vor 26.201 Zuschauer im Estádio José Alvalade XXI die Partie auf dem Rasen zum Heimspiel. Das Fehlen von Torjäger Javier Hernández (Muskelverletzung) machten die Leverkusener wett - dank Einsatz, taktischer Disziplin und dem Knie von Bellarabi.
Voraus ging dem wichtigen Auswärtstreffer ein Klasse-Pass von Stefan Kießling. Der Leverkusener Angreifer legte den Ball in seinem 400. Einsatz für Bayer auf die rechte Seite. Von dort flankte Tin Jedvai den Ball in den Fünfmeterraum der Portugiesen. Sporting-Keeper Rui Patrício verharrte im Tor, am langen Pfosten beförderte Bellarabi den Ball mit dem rechten Knie ins Tor.
Jürgen Klopp ist indifferent
9.07 Uhr: Jürgen Klopp ist nach dem 0:0 seines FC Liverpool in Augsburg indifferent, was die Chancen auf den EInzug ins Achtelfinale angeht. "Ich bin nicht so superglücklich mit dem Spiel, aber in der Europa League gibt es schlimmere Ergebnisse“, sagte Klopp nach seinem ersten Rückkehr in Deutschland als Coach der "Reds". Der Bundesligist frohlockt dagegen: „An einem guten Tag in Liverpool ist einiges möglich", sagte Augsburgs Alexander Esswein, der die Fuggestädter unmittelbar vor der Halbzeit mit einer Großchance im Sechzehnmeterraum hätte in Führung schießen können. Kurz vor Schluss setzte Dong-Won Ji dann nocheinmal einen Schuss an den Liverpooler Außenpfosten. "Gegen Ende war sogar ein bisschen mehr drin. Es war ein Riesenerlebnis“, sagte Esswein bei Sport1.
Schlechtes Omen für Schalke vor dem Rückspiel
8.54 Uhr: Wäre Schalke nicht so fahrlässig mit seinen vielen Möglichkeiten umgegangen - es wäre jetzt wahrscheinlich eine klare Sache, gegen Schachtjor ins Achtelfinale einzuziehen. Doch nicht einmal einen indirekten Freistoß aus fünf Metern vermochte das Team von Trainer André Breitenreiter, in dieser Situation durch Johannes Geis, zu nutzen. „Wir waren schon mal effektiver“, bekannte Sportdirektor Horst Heldt hinterher. Gut war, dass Schalke seine Möglichkeiten erarbeitete und auch erspielte - doch keiner traf.
„Wir haben viele gefährliche Situationen kreiert, aber uns dafür leider nicht belohnt“, sagte Torhüter Ralf Fährmann. Und Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting sagte über die vielen vergebenen Chancen lapidar: „Wir haben die Dinger leider nicht rein gemacht.“
Nun sitzt den Königsblauen obendrein ein schlechtes Omen im Nacken: In der Saison 2004/2005 gab es für die Schalker unter den besten 32 Clubs des damaligen Uefa-Pokals ein 1:1 in Donezk; in Gelsenkirchen kam Schachtjor dann mit einem 1:0 weiter. Horst Heldt gibt sich angesichts des fehlenden Auswärtstores im Hinspiel dennoch entspannt: „Ein 1:0 würde auch nicht reichen, um sich in den Liegestuhl zu setzen.“
ManUniteds van Gaal klagt nach Pleite
8.43 Uhr: Nach der peinlichen Niederlage beim FC Midtjylland fühlt sich Manchester Uniteds umstrittener Trainer Louis van Gaal vom Pech verfolgt. „Das ist Murphys Gesetz. Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief“, klagte der Niederländer, der durch das 1:2 in Dänemark nun sogar das Aus in der Zwischenrunde des kleinen Europacups fürchten muss. „Die nächste Horror-Show“, befand das Boulevardblatt „The Sun“.
Das Scheitern in der Champions-League-Gruppenphase und die enttäuschende Saison in der heimischen Liga hatten van Gaal bereits heftig in die Kritik gebracht. Sein Abschied zum Saisonende scheint längst sicher, sogar eine frühere Ablösung ist nach den jüngsten Rückschlägen wieder wahrscheinlicher geworden. Als möglicher Kandidat gilt der beim FC Chelsea entlassene José Mourinho.
Auch personelle Sorgen trüben die Aussichten der „Red Devils“ für das Rückspiel gegen Midtjylland in einer Woche. Weltmeister Bastian Schweinsteiger fehlt schon länger verletzt, auch Wayne Rooney musste sich für die Reise nach Dänemark abmelden. Beim Aufwärmen vor der Partie beim Underdog hatte sich auch noch Stammtorwart David de Gea am Knie verletzt. „Es ist nicht gut. Aber wir haben die Chance, sie zu Hause zu schlagen, und das müssen wir schaffen“, sagte van Gaal.
Augsburgs Bobadilla fällt lange aus
8.20 Uhr: Raul Bobadilla hat bei Augsburgs 0:0 gegen Liverpool eine Muskelverletzung erlitten und droht für die nächsten Partien auszufallen. Das sagte Trainer Markus Weinzierl am späten Donnerstagabend. Der Stürmer aus Paraguay hatte sich die Blessur schon früh im Spiel zugezogen und wurde in der 23. Minute ausgewechselt. „Wie lange er ausfallen muss, werden wir in den nächsten Stunden oder morgen wissen“, berichtete Weinzierl. Die Schwaben müssen am Sonntag (17.30 Uhr) in der Liga bei Hannover 96 antreten, ehe am nächsten Donnerstag das Europcup-Rückspiel an der Anfield Road ansteht.
Statistiken
Borussia Dortmund - FC Porto 2:0 (1:0)
Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Weigl - Kagawa (86. Ginter), Sahin (57. Leitner) - Mchitarjan, Reus (86. Pulisic) - Aubameyang. - Trainer: Tuchel
Porto: Casillas - Varela, Layun, Martins Indi, Jose Angel - Herrera - Neves, Oliveira (76. Evandro) - Brahimi (59. Andre), Marega - Aboubakar (88. Suk). - Trainer: Peseiro
Schiedsrichter: Luca Banti (Italien)
Tore: 1:0 Piszczek (6.), 2:0 Reus (71.)
Zuschauer: 65.851 (ausverkauft)
Gelbe Karten: - Varela, Jose Angel, Evandro, Suk
FC Augsburg - FC Liverpool 0:0
Augsburg: Hitz - Verhaegh, Janker, Klavan, Stafylidis - Kohr, Feulner - Esswein, Altintop (87. Koo), Tobias Werner (81. Ji) - Bobadilla (23. Caiuby). - Trainer: Weinzierl
Liverpool: Mignolet - Clyne, Toure, Sakho, Moreno - Henderson, Can - Milner (81. Ibe), Coutinho - Sturridge (68. Origi), Firmino. - Trainer: Klopp
Schiedsrichter: David Fernandez Borbalan (Spanien)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 25.000
Gelbe Karten: Janker, Kohr (4), Tobias Werner (2), Feulner - Moreno (2)
Sporting Lissabon - Bayer Leverkusen 0:1 (0:1)
Lissabon: Patricio - Pereira, Coates (73. Ewerton), Semedo, Jefferson - Aquilani (62. Adrien), William - Joao Mario, Mane - Ruiz, Gutierrez (62. Slimani). - Trainer: Jorge Jesus
Leverkusen: Leno - Jedvaj (85. Hilbert), Tah, Toprak, Wendell - Kramer, Calhanoglu - Bellarabi, Mehmedi (79. Henrichs), Brandt (65. Papadopoulos) - Kießling. - Trainer: Schmidt
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)
Tor: 0:1 Bellarabi (26.)
Zuschauer: 26.201
Gelb-Rote Karte: Semedo wegen wiederholten Foulspiels (74.)
Gelbe Karten: - Jedvaj, Mehmedi, Calhanoglu
Schachtjor Donezk - Schalke 04 0:0
Donezk: Pjatow - Srna, Kutscher, Stepanenko, Rakizki, Ismaily - Marlos (74. Wellington Nem), Malyschew (90. Krywtzow), Taison (79. Eduardo) - Gladkiy, Kowalenko. - Trainer: Lucescu
Schalke: Fährmann - Junior Caicara, Joel Matip, Neustädter, Kolasinac - Geis, Goretzka - Leroy Sane (87. Sam), Meyer (81. Schöpf), Belhanda (88. Huntelaar) - Choupo-Moting. - Trainer: Breitenreiter
Schiedsrichter: Hüseyin Göcek
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 20.000
Gelbe Karten: Gladkiy - Leroy Sane
Gelb-Rote Karte: Kutscher (86.)