Dresden/Hamburg. Erfurts Stürmer bugsierte den Ball im Drittligaspiel bei Dynamo auf unfassbare Weise ins Tor. Hier gibt es das Video in HD-Qualität.
Vollspannhammer in den Winkel aus 35 Metern? Schön, na klar. Flugkopfball knapp über der Grasnarbe direkt ins Netz? Auch immer wieder nett anzusehen. Das Tor allerdings, das Carsten Kammlott am Donnerstag herbeizauberte, sucht zumindest in diesem Jahr bislang seinesgleichen.
Der Stürmer von Rot-Weiß Erfurt schlich sich im vorgezogenen Spiel der Dritten Fußball-Liga bei Dynamo Dresden in der 67. Minute in Position, um dann im Sechzehnmeterraum des Gastgebers zu einem schier unglaublichen Kunstschuss anzusetzen.
Der 25-Jährige nahm eine Flanke des rechten Außenverteidiger Luka Marino Odak direkt - aber wie: Kammlott lief der Hereingabe entgegen, schlug mit Blickrichtung Torauslinie einen halben Salto und traf dabei das Leder hinterrücks per Hacke.
Das Beste: Der Ball schlug dadurch unhaltbar für Dresdens Torhüter Janis Blaswich im von ihm aus gesehenen linken Winkel ein.
Fans denken an "Tor des Jahres"
Der Großteil der mehr als 28.000 Zuschauer des Ost-Derbys wurde plötzlich mucksmäuschenstill, nur Erfurts Teammitglieder und der mitgereiste Anhang der Thüringer waren zu hören. Auch die Stimme Eik Galleys, der das Spiel für den MDR live kommentierte, überschlug sich beim Anblick der wundersamen Szene.
Während sich Kammlotts magische Hacke blitzartig in der Fußballszene herumsprach und von etlichen Fans prompt zum Favoriten auf das "Tor des Jahres" ausgerufen wurde, bleibt dem Kunstschützen ein Wermutstropfen. Denn sein Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 reichte Erfurt letztlich nicht zum Punktgewinn, Dresden siegte mit 3:1.
Dresdens Kapitän zeigt sich unbeeindruckt
"Am Ende wäre mir ein Punkt lieber gewesen als die Gewissheit, dass wir hier das schönste Tor des Tages geschossen haben", sagte dann auch Erfurts Trainer Christian Preußer nach der bittersüßen Pleite, die den Fehlstart der ambitionierten Rot-Weißen perfekt machte (ein Punkt nach drei Spielen).
Und Dresdens Kapitän Michael Hefele goss gar noch weiteres Wasser in den Zaubertor-Wein: "Bei Fifa auf der Playstation erlebt man häufig so was, jetzt hat es halt ihn getroffen. So was passiert", sagte der Abwehrmann des vorübergehenden Drittliga-Tabellenführers zu Kammlotts Treffer.