Die beiden Südrivalen treten am Mittwoch zum Nachholspiel des 17. Spieltages der Fußball-Bundesliga an. Im Free-TV sind erste Bilder um 23.15 Uhr zu sehen. Alternativ können Sie die Partie auch im Liveticker bei abendblatt.de verfolgen. Mandzukic im Kader der Bayern, Ribéry und Robben verletzt.

Stuttgart/München. Am Mittwoch wird die Tabelle der Fußball-Bundesliga wieder geradegerückt. Im Nachholspiel des 17. Spieltages treffen dann um 20 Uhr der VfB Stuttgart und Liga-Krösus FC Bayern München aufeinander.

Live wird der Süd-Gipfel lediglich im Bezahlsender Sky übertragen. Doch Fußballfans ohne Decoder müssen nicht völlig in die Röhre gucken, denn die ARD widmet sich der Partie in einer „Sportschau“-Sondersendung um 23.15 Uhr mit einer viertelstündigen Zusammenfassung. Alternativ können Sie die Partie auch im Liveticker bei abendblatt.de verfolgen.

Für das Spiel in Stuttgart hat Bayern-Trainer Pep Guardiola den zuletzt ausgebootete Mario Mandzukic wieder in den Kader berufen. Verzichten muss der Fußball-Rekordmeister dagegen auf die angeschlagenen Franck Ribéry und Arjen Robben.

Die beiden offensiven Außenspieler laborieren weiter an Muskelverletzungen, sollen allerdings am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt wieder dabei sein. Das teilte der FCB am Dienstagnachmittag mit.

Guardiola hatte Torjäger Mandzukic am Freitag beim Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:0) wegen mangelnder Trainingsleistung zu Hause gelassen. In den vergangenen Tagen habe Mandzukic „okay trainiert“, sagte Guardiola am Dienstag.

Nichtsdestotrotz ist Franz Beckenbauer der Meinung, dass Mandzukic nach dem Wechsel von Robert Lewandowski zu den Bayern kaum noch eine Zukunft in München hat.

+++HIER GEHT‘S ZUM LIVETICKER+++

„Eigentlich schon“, sagte der Ehrenpräsident der Münchner in einem von der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwoch-Ausgabe) aufgezeichneten Interview auf die entsprechende Frage.

„Ich glaube“, meinte Beckenbauer, „Lewandowski wird einschlagen. Er passt mit seinem mitspielenden Stil eher zu Guardiolas Spielweise als Mandzukic, der ja ein reiner Mittelstürmer ist. Und dann sind da ja noch Mario Götze und Thomas Müller, die auch vorn drin spielen können.“ Ärger wegen der jüngsten Trainer-Maßnahme werde es nicht geben, sagte Beckenbauer. „Dafür ist Guardiola zu stark und zu respekteinflößend.“

Rummenigge glaubt an Kroos-Verbleib

In einer anderen Personalie glaubt man an der Säbener Straße an ein besseres Ende. So geht Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fest von einer Vertragsverlängerung mit seinem auch von anderen hochklassigen Clubs umworbenen Nationalspieler Toni Kroos aus.

„Ich hoffe, dass wir mit Toni zu einer Einigung kommen werden“, sagte Rummenigge der „Sport Bild“ (Mittwoch). „Er ist ein Spieler, den wir grundsätzlich gerne behalten wollen. Nun müssen wir schauen, ob wir einen Vertrag hinbekommen, der letzten Endes Toni wie auch den FC Bayern zufriedenstellt.“

Kroos verfügt von den Stammspielern ebenso wie Robben bisher nur über einen bis 2015 laufenden Kontrakt. Mit beiden Mittelfeldprofis wollen die Bayern bald verlängern.

Schweinsteiger kämpft um Anschluss

Beim Nachholspiel in der Mercedes-Benz-Arena fehlen den Bayern indes neben Ribéry und Robben auch die verletzten Javi Martínez, Daniel van Buyten, Holger Badstuber und Bastian Schweinsteiger.

Vor allem für Schweinsteiger steht die WM-Saison bisher unter keinem allzu guten Stern. Viereinhalb Monate vor Beginn des Turniers in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) kämpft der 29 Jahre alte Mittelfeldstar nach einer hartnäckigen Entzündung der Patellasehne wieder einmal um den Anschluss.

„Das ist ein Problem für uns und für ihn. Wir brauchen ihn und auch die Nationalmannschaft. Er ist eine große Persönlichkeit“, sagte Guardiola und berichtete am Dienstag immerhin von „Fortschritten. Er ist schmerzfrei. Es wird Schritt für Schritt besser“.

Der Triple-Sieger brauche seinen Strategen „in den nächsten Wochen, um unsere Ziele zu erreichen. Es wäre schön, wenn die Probleme bald gelöst würden“, sagte auch Rummenigge bei Sport Bild Plus. Für Schweinsteiger wäre es „auch hinsichtlich der WM wichtig, dass er nun bald wieder spielen kann“.

Werner rückt in den Fokus

Beim Bayern-Gegner vom Mittwoch könnte dagegen ein Youngster noch in den WM-Fokus rücken: Timo Werner. Mit gerade einmal 17 Jahren sorgt das Supertalent nicht nur wegen seiner vier Tore und vier Vorlagen für Furore. „Timo hat sich in dem halben Jahr unglaublich entwickelt“, bescheinigte VfB-Trainer Thomas Schneider dem Kronjuwel der Schwaben eine beeindruckende Leistungsexplosion. „Er zeigt wenig Schwankungen und liefert ein konstant gutes Niveau.“

Unlängst meinte selbst Löw mit Blick auf Brasilien und die Verletzungsprobleme seiner etatmäßigen Spitzen Miroslav Klose und Mario Gomez, man solle „den jungen Stürmer aus Stuttgart nicht vergessen“. Werner ehrt derartiges Lob, auch wenn er weit davon entfernt ist, dies als realistische Perspektive einzuschätzen.

„Träumen sollte erlaubt sein“, sagte der gebürtige Stuttgarter dazu vor kurzem nur in einem Interview auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). „Aber für mich gilt erst einmal, beim VfB gute Leistungen abzuliefern und mit der Mannschaft eine erfolgreiche Rückrunde abzuliefern.“

Was ihn betrifft, ist der technisch begabte, schnelle und torgefährliche U 19-Nationalspieler auf dem besten Weg, was man über den VfB derzeit nicht sagen kann. Seit seinem Treffer beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt am sechsten Spieltag ist er der jüngste Torschütze der Bundesliga-Geschichte. Und mit seinem Doppelpack beim prestigeträchtigen 3:1-Erfolg im Landesderby gegen den SC Freiburg im November ist er auch jüngster Doppeltorschütze. Sein Marktwert wird schon jetzt auf vier Millionen Euro geschätzt.

Werner denkt nicht an Wechsel

Kein Wunder, dass bereits mehrere Top-Clubs an dem Ausnahmetalent interessiert sind. „Er weckt sicherlich Begehrlichkeiten“, weiß auch Schneider. Der VfB will laut Präsident Bernd Wahler jedoch „bis an unsere Schmerzgrenze“ gehen, um das Eigengewächs zu halten. Wenn Werner am 6. März 18 Jahre alt wird, soll er einen Profivertrag erhalten. Er selbst versichert, sich über einen Wechsel „überhaupt keine Gedanken“ zu machen. Erst will er sich bei seinem Heimatclub etablieren. Zudem muss er sich parallel zum Vollzeitjob Fußball auf das Abitur vorbereiten. „Da bleibt wenig Zeit für andere Dinge“, berichtete Werner von einem voll ausgelasteten Tagesablauf.

Welche Wertschätzung Werner beim VfB bereits genießt, zeigte sich auch beim traditionellen Neujahrsempfang. Dort stand er bei einer Talkrunde neben Sportvorstand Fredi Bobic, der VfB-Legende Hermann Ohlicher und dem aktuellen Kapitän Christian Gentner den etwa 1300 geladenen Gästen Rede und Antwort.

Mit seinen teilweise unbekümmerten, frischen und spontanen Statements sorgte der sympathische Blondschopf für viele Lacher und redete sich buchstäblich noch mehr in die Herzen des roten Anhangs. Geht es nach den Fans, könnte der Jungspund schon jetzt einen Rentenvertrag bei ihrem „Vau-eff-Bee“ unterschreiben.

„Es ist schon erstaunlich, wie cool er mit der ganzen Situation umgeht“, sagte Schneider. Nicht nur dem Trainer gefällt, wie gelassen der bescheidene Bursche mit „dem gewissen Hype umgeht, der um ihn entstanden ist. Das ist schon beeindruckend für sein Alter.“

DFL-Boss sorgt sich nicht um Spannung

Egal, wie das Spiel in Stuttgart ausgeht - DFL-Chef Christian Seifert glaubt trotz des Alleingangs von Tabellenführer Bayern München nicht daran, dass die Liga an Spannung verliert.

„Die Bundesliga lebt nicht nur vom Kampf um die Spitze, sondern auch von zahlreichen anderen Entscheidungen. Der letzte Spieltag hat gezeigt, dass jeder noch jeden schlagen kann. Nur zurzeit eben keiner die Bayern“, sagte Seifert bei Sky.

„Mir bereitet es keine Sorge, dass wir zurzeit das vielleicht weltbeste Team in der Bundesliga haben. Das ist für den deutschen Fußball grundsätzlich etwas Gutes und diesen Respekt muss man auch vor dem FC Bayern haben.“