Die Spieler der Hamburg Freezers verdienten sich unterschiedliche Prädikate. Lesen Sie hier das Saisonzeugnis für alle „Eisschränke“.
Sébastien Caron:
Der Spektakuläre: Der erfahrene Torhüter spielte erneut eine sehr gute Saison für die Freezers. Neben seinen häufig unorthodoxen Paraden glänzte er in der Spieleröffnung. Der Frankokanadier wird auch in der kommenden Spielzeit ein Rückhalt für die Hamburger sein.
Dimitrij Kotschnew:
Der Inkonstante: Der Ex-Nationalkeeper war nicht so konstant in seinen Leistungen, wie sein Kollege Caron. Überragende Spiele und durchwachsene Spiele wechselten sich zu oft ab. Eine Adduktorenverletzung stoppte ihn in der Endphase der Saison.
Brett Festerling:
Der Harte: Der Deutschkanadier bewies, warum er einer besten Verteidiger der Liga ist. In den entscheidenden Minuten stand er meistens gegen die Topstürmer des Gegners auf dem Eis. Die Play-offs wären wohl anders ausgegangen, wenn sich Festerling nicht so schwer verletzt hätte. Wann er mit seinem durchtrennten Nerv in der Hand wieder spielen kann, ist unklar.
Sam Klassen: Die Überraschung. In seinem ersten Europa-Jahr bestach der 27-Jährige durch seine Konstanz. Wenig Fehler, solides Aufbauspiel und extrem fleißig im Training. Die Freezers haben die Vertragsoption auf ein weiteres Jahr bereits gezogen.
Christoph Schubert:
Der Leader: Der Freezers-Kapitän spielte seine beste Saison für die Freezers. Er minimierte seine Fehler im Aufbauspiel und war sowohl in der Kabine als auch auf dem Eis ein Führungsspieler. Zudem entdeckte er spät in der Saison sein definitiv vorhandenes, aber häufig verstecktes Offensivtalent.
Duvie Westcott:
Der Veteran: Mitspieler Phil Dupuis nennt ihn liebevoll „Laune der Natur“. Der 37-Jährige erlebte in der Hauptrunde seinen gefühlten fünften Frühling. In den Play-offs merkte man jedoch, dass die Zeichen der Zeit am Routinier nagen. Der Ex-NHL-Star liebäugelt mit einem Karriereende.
Kevin Schmidt:
Der Wechselhafte: Der Deutschkanadier legte die Messlatte sehr hoch, weil er eine überragende Vorsaison spielte. An diese Leistungen konnte er nicht anknüpfen. Zu Saisonbeginn spielte er angeschlagen, steigerte sich dann aber im Endspurt merklich.
Mathieu Roy:
Die Maschine: Der Frankokanadier ist kaum zu ersetzen. Physisch präsent, in der Liga gefürchtet und mit starken Leistungen im Powerplay. Nach Abendblatt-Informationen haben sich die Freezers schon vor den Play-offs auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Wichtiger Baustein für die Zukunft.
Bretton Stamler:
Der Musterprofi: Die Nachverpflichtung schlug ein. Ein Vollprofi, der jede Rolle im Team akzeptiert und immer an seine Leistungsgrenze ging. Eine schwere Verletzung stoppte ihn, weiter Werbung in eigener Sache zu betreiben. Seine Zukunft in Hamburg ist daher ungewiss.
Morten Madsen:
Der Spielentscheider: Der Däne war der Mann für die wichtigen Momente. Im Powerplay mit neun Treffern und fünf Siegtreffern insgesamt. Inklusive Play-offs erzielte er 19 Treffer. Bleibt den Freezers auch über das Saisonende hinaus erhalten.
Kevin Clark: Der Knipser: Der Kanadier war in der Hauptrunde die Attraktion der DEL. 32 Tore, 34 Vorlagen, nie verletzt. Der 27-Jährige ist der kompletteste Stürmer, der bisher für die Freezers gespielt hat. Wird nicht umsonst von Topclubs in Europa gejagt. In den Play-offs fehlte Clark das Glück im Abschluss.
Garrett Festerling:
Der Vollgas-Profi: Herz und Seele der Offensive. Der Spielmacher steuerte auf die beste Saison seiner Karriere zu, ehe ihn ein mehrfacher Handbruch stoppte. In den Play-offs opferte er sich auf, aber man merkte, dass ihm die Kraft fehlte. Wird auch in Zukunft ein Fixpunkt in der Freezers-Offensive sein.
Thomas Oppenheimer:
Die Leitfigur: In der Hauptrunde war alles beim Alten bei „Oppi“. Nach einem schwachen Start steigerte sich der fleißige Führungsspieler ungemein. Im Viertelfinale gegen Düsseldorf überragte der Flügelstürmer aber mit wichtigen Toren und körperlicher Präsenz. Wird sicher zum deutschen WM-Kader gehören.
Philippe Dupuis:
Der Leidgeprüfte: Zwei Gehirnerschütterungen zwangen ihn immer wieder zu Pausen. Wenn der ehemalige NHL-Profi spielte, spielte er stark. Es wäre ihm und den Freezers zu wünschen, dass er seine Karriere nach den Kopfverletzungen fortsetzen kann.
Nico Krämmer:
Der Shootingstar: Der Neu-Nationalspieler spielte die stärkste Saison seiner Karriere. Der Youngster entwickelte sich zu einem kompletten DEL-Stürmer. Das einzige Manko ist seine Chancenverwertung, aber der Junge ist erst 22 Jahre alt. Die Freezers müssen alles daran setzen, den 2016 auslaufenden Vertrag zu verlängern.
Matt Pettinger:
Die Allzweckwaffe. Half in der Verteidigung aus, spielte ganz stark im Powerplay und lief im Laufe der Saison auf allen Sturmpositionen auf. Der Kanadier war aufgrund der Verletztenproblematik nie so wertvoll, wie in dieser Spielzeit. Hätte sich aufgrund dessen einen neuen Vertrag verdient, offen, ob er ihn auch bekommt.
Marty Sertich:
Der Stratege: Nach unglaublich großen Anpassungsproblemen zeigte der US-Amerikaner doch noch, warum ihn die Freezers wollten. Überragende Passgenauigkeit und Kreativität im Powerplay. Der Spielmacher muss aber an seiner Konstanz arbeiten.
Patrick Pohl:
Der Pechvogel: Der Neuzugang aus Wolfsburg enttäuschte zu Beginn auf ganzer Linie. Hatte zudem Probleme mit Ex-Trainer Laporte. Als er sich steigerte, riss ihm das Syndesmoseband. Eine Weiterverpflichtung ist unwahrscheinlich.
Julian Jakobsen:
Das Arbeitstier: Der Däne ist vielleicht der meist unterschätzte Spieler der Liga. Unglaublich stark beim Bully, fleißig, scheut keinen Zweikampf. Da verzeiht man ihm, dass die Torgefahr ein wenig auf der Strecke bleibt. Wird auch in Zukunft die dritte Sturmreihe anführen.
Adam Mitchell:
Der Spätstarter: In der Hauptrunde war der Deutschkanadier häufig unsichtbar, in den Play-offs aber explodierte der Flügelstürmer. Gehörte zu den Topspielern in der Endrunde. Diese Leistung muss der Publikumsliebling in der kommenden Spielzeit konstanter abrufen.
Jerome Flaake:
Der Knipser: Nach dem Abgang von David Wolf in die NHL musste er mehr physische Präsenz einbringen. Das gelang ihm. Zudem sucht sein Handgelenkschuss in der Liga seinesgleichen. Bildete mit Clark und Festerling die Topreihe der DEL. Eine schwere Schulterverletzung sorgte für ein frühes Saisonende. Wird in der neuen Saison als Torjäger wieder angreifen.
Ralf Rinke:
Die Alternative: Zu Saisonbeginn war das Talent nicht DEL-tauglich, musste sich in der zweiten Liga in Crimmitschau und Bremerhaven neu beweisen. Nach seiner Rückkehr zeigte er, dass er begriffen hat, dass seine Profikarriere auf dem Spiel steht. In den Play-offs spielte er auffällig und bekam zurecht Eiszeit.