Suzuka. Nico Rosberg und Lewis Hamilton trennten im Qualifying von Suzuka auf den ersten beiden Plätzen umgerechnet 82 Zentimeter.
Der Kampf um den Titel in der Formel-1-WM 2016 wird immer heißer. Im Qualifying zum Großen Preis von Japan am Sonntag in Suzuka (7 Uhr MESZ/live bei RTL und Sky) lieferten sich WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Weltmeister Lewis Hamilton in ihren Mercedes-Silberpfeilen ein buchstäblich bis zur allerletzten Sekunde hochdramatisches Duell, das Rosberg mit 13 Tausendstelsekunden Vorsprung für sich entschied.
Rosbergs 30. Pole Position
Umgerechnet auf die 5,8 Kilometer lange Strecke entspricht das gerade mal 82 Zentimetern. "Es lief bisher sehr gut für mich an diesem Wochenende", sagte Rosberg nach der 30. Pole Position seiner Karriere, die er mit einer perfekten letzten Runde in den Asphalt gebrannt hatte: "Ich habe mich wohlgefühlt im Auto, die Balance stimmte, und das alles zusammen hat es mir ermöglicht, eine solche Runde rauszuhauen, als es darauf ankam."
Hamilton stellte nüchtern fest, dass "man auf dieser Strecke nicht vorne stehen muss, um zu gewinnen". Der Weltmeister weiß, wovon er spricht: In den letzten drei Jahren hatte in Suzuka stets der im Qualifying zweitplatzierte Fahrer die Nase im Rennen vorn, zweimal hieß der Sieger Lewis Hamilton.
Hamilton hofft, dass der Motor hält
Es sei nicht ganz einfach gewesen, das richtige Set-up für das Auto zu finden, berichtete der Weltmeister, der nach seinem Ausfall in Malaysia vor allem hofft, "dass der Motor im Rennen hält". Die Konkurrenz konnte mit den Silberpfeilen im Qualifying nicht Schritt halten, allerdings etablierte sich Ferrari ein wenig überraschend als zweite Kraft hinter Mercedes. Sebastian Vettel hatte dabei als Vierter erneut das Nachsehen gegenüber seinem drittplatzierten Teamkollegen Kimi Räikkönen, zudem wird der viermalige Weltmeister wegen seiner Kollision mit Rosberg in Malaysia in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt.
Nutznießer sind die beiden Red Bull mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen, die damit auf die Plätze vier und fünf vorrücken. Dennoch war Vettel die Genugtuung darüber anzusehen, dass seine Roten im Qualifying schneller als die hochgelobten Red Bull waren. "Es hieß ja zuletzt immer, wir seien langsamer als Red Bull, heute hat hoffentlich jeder gesehen, dass das ganz und gar nicht der Fall ist", sagte Vettel: "Für uns ist das gerade auf dieser anspruchsvollen Strecke ein sensationelles Teamergebnis. Wir haben kein schlechtes Auto, und unser aller Glaube kann immer noch Berge versetzen."
Andere deutsche Fahrer ab Platz neun
Für die beiden anderen deutschen Fahrer lief das Qualifying nicht ganz so vielversprechend. Nico Hülkenberg musste in seinem Force-India-Mercedes auf Platz neun sogar dem Franzosen Romain Grosjean im zuletzt kaum konkurrenzfähigen Haas-Ferrari den Vortritt lassen. Der Mexikaner Esteban Gutierrez stellte auch den zweiten Haas als Zehnter in die Top Ten. Gar nichts ging bei Pascal Wehrlein und Manor-Mercedes. Der 21-Jährige kam nach etlichen Problemen mit dem Getriebe und den Bremsen nicht über den 22. und letzten Platz hinaus. Erneut musste Wehrlein damit seinem Teamkollegen Esteban Ocon den Vortritt lassen, die Formel-1-Zukunft des DTM-Champions von 2015 steht mehr denn je in Frage.