Sebastian Vettel lag die gesamte Renndauer in Führung. Dann ereilte sein Fahrzeug ein Defekt. Alonso gewann am Ende, Schumacher auf Platz drei.
Valencia. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso hat die Rekordserie in der Formel 1 beendet und als erster Pilot überhaupt in dieser Saison beim achten WM-Rennen in Valencia seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Für Mercedes-Pilot Michael Schumacher endete das actionreiche Rennen als Dritter mit seinem ersten Podestplatz seit seinem Comeback 2010. Zweiter wurde der Finne Kimi Räikkönen im Lotus. Alonso übernahm mit seinem zweiten Saisonsieg zugleich die Führung in der WM-Wertung.
Weltmeister Sebastian Vettel musste die Hoffnungen auf seinen zweiten Saisonsieg in der 34. Runde in Führung liegend begraben. Der Red Bull des 24-Jährige wurde immer langsamer, ehe Vettel ihn endgültig abstellen musste. „Wir wissen noch nicht genau, was das Problem war. Es war wahrscheinlich eine Kombination aus dem Safety Car, und vielleicht ein ähnliches Problem wie Mark am Freitag schon hatte. Es ist ein bisschen scheiße gelaufen“, sagte Vettel dem TV-Sender RTL. Es war Vettels erster Ausfall seit dem 13. November 2011 in Abu Dhabi.
Vettel kritisierte vor allem die Entscheidung der Rennleitung, nach einer Kollision zwischen Heikki Kovalainen und Jean-Eric Vergne das Safety Car überhaupt rauszuschicken. „Man hat gesehen, dass wir die Schnelllsten da draußen waren. Das Safety Car hätte man sich sparen können. Da ging es glaube ich darum, das Feld einzubremsen“, sagte Vettel.
Schumachers Teamkollege Nico Rosberg landete im zweiten Mercedes auf Platz sechs, einen Rang hinter Force-India-Pilot Nico Hülkenberg, der Fünfter wurde. Marussia-Pilot Timo Glock ging wegen eines Magen-Darm-Infektes gar nicht erst an den Start.
Die deutschen Fahrer in der Einzelkritik
Michael Schumacher: Behäbiger Start mit dem etwas härteren Reifen von Rang zwölf aus. Kriegt auch noch einen Schubser. Hält eine Schlange von sieben Wagen hinter sich (auf), bis er zum ersten Stopp reinkommt. Wechselt nicht wie die meisten anderen während der Safety-Car-Phase die Reifen, erst später. Dann gibt er Gas und rast von Rang elf auf Platz drei.
Sebastian Vettel: Wundert sich schon über den Vorsprung bei seiner Pole. Im Rennen in einer eigenen Liga. Bis zur Safety-Car-Phase fast 20 Sekunden vorneweg. Und dann das: Der Wagen streikt, das Aus in Runde 34. Vettels erster Ausfall in diesem Jahr. Ein Drama für den Hessen.
Nico Rosberg : Fühlte sich im Qualifying durch Lewis Hamilton benachteiligt. Im Rennen kommt er nur schwach weg. Nach der ersten Runde vom sechsten auf den elften Platz zurückgefallen. Ähnliche Taktik wie Schumacher, ging aber nicht ganz so auf. Sechster.
Nico Hülkenberg: Nach dem Start einen Platz vorgerückt, aber in der Weltmeister-Zange. Vor dem Force-India-Pilot zunächst Kimi Räikkönen, dahinter Fernando Alonso. Beim Boxenstopp von Ferrari-Star Alonso überholt. Egal, Hülkenberg blieb cool, ließ sich von Ausfällen und Boxenstopps nicht aus dem Konzept bringen. Fünfter.
Timo Glock: Konnte gar nicht fahren. Eine Darminfektion setzte dem Odenwälder zu. Nach dem Training am Samstag ließ er sich im Krankenhaus untersuchen. Noch vor dem Rennen trat der Marussia-Pilot die Heimreise an.
Endstand nach 57 Runden
1. Fernando Alonso (Ferrari) 2 Stopps
2. Kimi Räikkönen (Lotus) 2
3. Michael Schumacher (Mercedes) 2
4. Mark Webber (Red Bull) 2
5. Nico Hülkenberg (Force India) 2
6. Nico Rosberg (Mercedes) 2
7. Paul di Resta (Force India) 1
8. Jenson Button (McLaren Mercedes) 2
9. Sergio Perez (Sauber) 2
10. Pastor Maldonado (Williams) 2
Die Formel-1-WM nach Valencia
1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 111 Punkte
2. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 91
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 88
4. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 85
5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 75
6. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus-Renault 73
7. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus-Renault 53
8. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 49
9. Sergio Perez (Mexiko) Sauber-Ferrari 39
10. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams-Renault 30
11. Paul di Resta (Großbritannien) Force-India-Mercedes 27
12. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari 21
13. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 17
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes 17
15. Bruno Senna (Brasilien) Williams-Renault 15
16. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 11
17. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro-Rosso-Ferrari 4
18. Daniel Ricciardo (Australien) Toro-Rosso-Ferrari 2
Bei Punktgleichheit werden für die Ermittlung der jeweiligen Platzierung die besten Einzelresultate hinzugezogen.
TEAMWERTUNG
1. Red-Bull-Renault 176 Punkte
2. McLaren-Mercedes 137
3. Lotus-Renault 126
4. Ferrari 122
5. Mercedes 92
6. Sauber-Ferrari 60
7. Williams-Renault 45
8. Force-India-Mercedes 44
9. Toro-Rosso-Ferrari 6
(dapd/dpa/abendblatt.de)