Wedel. Vorsitzende des SC Rist Wedel positioniert sich gegen Wetten auf die Partien ihres Clubs in der ProB-Liga. Verband plant Legalisierung.

Die Vorsitzende des SC Rist Wedel Andrea Koschek hat sich gegen Wetten auf die Partien der Basketballmannschaft des Wedeler Herrenteams in der dritthöchsten Spielklasse ProB ausgesprochen. Das Abendblatt hatte aufgedeckt, dass der Basketball-Verband einen solchen Schritt plant. Der Geschäftsführer der 2. Basketball Bundesliga Christian Krings, zu der auch die ProB als dritthöchste Spielklasse zählt, hatte auf Abendblatt-Nachfrage zu den Verhandlungen mit einem Vermarkter für die Datenrechte nicht reagiert.

Koschek befürchtet Angebote zur Spielmanipulation

Eine solcher Vertrag würde mit hoher Wahrscheinlichkeit, wie beim Volleyball, zu vom Verband lizensierten Datenscouts und zu (Live)-Wetten auf die Partien führen.

„Bei unserem Basketball-Team verdienen so gut wie alle Spieler sehr wenig bis gar kein Geld. Wir haben sogar minderjährige Spieler unter 18 Jahren dabei. Ich sehe die Gefahr, dass unsere Spieler Angebote zur Spielmanipulation erhalten würden, wenn Wetten auf unsere Partien möglich wären. Wir stehen dem Plan des Verbandes daher sehr skeptisch gegenüber“, sagte Koschek. Außerdem äußerte Wedels Vorsitzende die Befürchtung, „mit diesem Thema vom Verband alleine gelassen zu werden“.  

SC Rist Wedel ist Farmteam der Hamburg Towers

Der SC Rist Wedel ist das Farmteam des Hamburger Basketball-Bundesligisten Hamburg Towers. Spieler wie Leif Möller und der frühere Towers-Akteur Justus Hollatz wurden zuerst bei Wedel aufgebaut, bevor sie den Sprung in die höchste Spielklasse schafften.  

Die Partien des SC Rist Wedel, dessen Saisonziel der Klassenerhalt ist, besuchen im Schnitt bis zu 500 Fans. Aktuell rät der Basketball-Verband den ProB-Ligisten noch, die Datenscouts aus ihren Hallen zu entfernen, da „es noch keine vertragliche Grundlage“ für deren Anwesenheit gibt.

Mehr zum Thema

Im Volleyball wurden am gestrigen Dienstag die 1. Bundesligen der Männer und Frauen in die Whitelist der Gemeinsamen Glückspielbehörde der Länder (GGL) aufgenommen. Damit bleiben Wetten auf die beiden 2. Bundesligen der Männer und Frauen, in denen der Eimsbütteler TV jeweils ein Team stellt, in Deutschland verboten. Die Volleyball Bundesliga GmbH hält bisher trotzdem weiterhin an ihrem Vertrag mit Genius Sports und den dadurch lizensierten Datenscouts fest.