Hamburg. Keine Ersatzteile für die 62 Jahre alte Anlage, eine Neuanschaffung nicht rentabel – der Renntag am Donnerstag muss früher beginnen.

Würde man es etwas ketzerisch formulieren, könnte dieser Bericht damit beginnen, dass auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld die Lichter ausgehen – was im übertragenen Sinne völlig falsch wäre angesichts des leidenschaftlichen Engagements, mit dem die Macher für den Verbleib des Pferdesports in der Stadt kämpfen. Aber ganz falsch ist diese Phrase faktisch auch nicht.

Der Reihe nach: Für diesen Donnerstag laden die Veranstalter zu ihrem nächsten Event an die Luruper Chaussee 30 ein. Acht Rennen versprechen bei freiem Eintritt viele Höhepunkte. Besondere Spannung gibt es im sechsten Rennen, dem Ostsee-Cup. Dieser ist nicht nur mit 6000 Euro dotiert: Die drei erstplatzierten Pferde erreichen das mit 21.600 Euro dotierte Finale am Grand-Prix-Tag am 3. Oktober. Der „Tipp des Tages“ in Bahrenfeld heißt Tonga mit Fahrer Josef Franzl im achten Rennen.

Traben in Bahrenfeld: Trafo des Flutlichts von 1962

Alles ganz normal so weit. Dass die Veranstaltung aber statt wie geplant um 18.30 Uhr bereits um 16.30 Uhr beginnt, hat einen nicht sportlichen Grund: Die Flutlicht­anlage hat, um es salopp zu formulieren, ihren Geist aufgegeben, der Trafo ist unwiderruflich kaputt.

Das erste Problem dabei: Ersatzteile für den Starkstrom-Trafo mit seinen 5000 Volt sind nicht erhältlich, was daran liegt, dass er von 1962 stammt. Das daraus folgende zweite Problem: Eine neue Anlage würde mehrere Tausend Euro kosten. Eine Investition, die sich angesichts der verbleibenden Dauer des Mietvertrags für das Gelände von 15 Monaten nicht rechnet.

Wie es ab 2026 weitergeht, ist offen. Die Pläne zur Doppelrennbahn in Horn gibt es lange, durch die defekte Flutlichtanlage wächst aber nun der Diskussions- und Handlungsbedarf. Die Rennen früher durchzuführen (auch beim Großen Preis von Deutschland am 3. Oktober), kann jedenfalls keine finale Lösung sein