Hamburg. Beim 4:0 gegen Billstedt verhindert der Verein weitere Live-Wetten auf die Partie im Internet. Auch HEBC und Victoria verweisen Datenscout der Anlage.
Der amtierende Meister Altona 93 hat zu Beginn der zweiten Halbzeit im Oberligaspiel gegen Aufsteiger SC Vorwärts-Wacker-Billstedt (4:0) unter Mithilfe seiner Fans einen Datenscout aus dem Stadion entfernt. Dieser gab die Spielgeschehnisse in Echtzeit weiter, damit Live-Wetten auf die Partie platziert werden konnten. „Der Mann bekommt eine Anzeige und ein Hausverbot“, erklärte Altonas stellvertretender Vorsitzender Ragnar Törber.
Altona 93 fordert bundesweites Stadionverbot für Datenscouts
Bei zwei dem Abendblatt bekannten Wettanbietern brach ohne den Datenscout der Datenstrom zusammen. Es konnten keine Live-Wetten mehr platziert werden. Kurios: Direkt nach dem Verweis des Datenscouts von der Anlage ging Altona mit 1:0 in Führung. Bereits dieses Tor wurde im Internet bei den entsprechenden Wettanbietern nicht mehr angezeigt. Damit soll es aber nicht getan sein. Törber: „Wir als Altona 93 befürworten hamburgweit gültige Stadionverbote für Datenscouts. Dafür werden wir als Verein aktiv eintreten.“
Wenige Stunden später handelte der SC Victoria bei seiner Begegnung gegen den WTSV Concordia (3:3) in ganz ähnlicher Weise wie Altona 93. „Wir haben einen Mann gesehen, der das Spiel getrackt hat. Wir sprachen ihn an und er sagte uns, er arbeite für Sportradar. Darauf hin haben wir ihm ein Hausverbot erteilt und ihn hinausbegleitet“, sagte Victorias Manager Michel Massing.
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Sogar schon vor dem Anpfiff wurde der Datenscout bei der Oberligabegegnung des HEBC gegen den FC Alsterbrüder gestellt. HEBC-Teamchef Eduardo Avarello teilte dem Mann das Verbot des Datenscoutings mit. Auf die Partie konnten somit keine Live-Wetten angeboten werden.