Hamburg. Senator Grote zieht ein positives Fazit der EM und bedankt sich. Doch was bleibt von der EM? Esume berichtet von einer besonderen SMS.

Zumindest im Kaisersaal des Hamburger Rathauses war für einen kurzen Moment die Weltordnung im Hamburger Fußball wieder die alte: Der HSV in der ersten Reihe, der FC St. Pauli „nur“ in der zweiten Reihe. Doch zu viel sollte man in die Sitzordnung beim Senatsempfang, auf dem am Mittwochnachmittag noch einmal alle Hamburger Partner der EURO 2024 gewürdigt werden sollten, nicht hineininterpretieren. Finanzvorstand Eric Huwer von Zweitligist HSV und direkt dahinter Präsident Oke Göttlich von Bundesligaaufsteiger St. Pauli verstanden sich jedenfalls unabhängig von der Sitzordnung prächtig.

Die zentrale Frage des feierlichen Nachmittags: Was bleibt von dieser EM für Hamburg? Sportsenator Andy Grote, der in seiner Rede noch einmal auf „fantastische Fußballwochen in Hamburg“ zurückblickte, hatte eine schnelle Antwort darauf: „Es bleiben die Energie, die Freundschaften, die Begegnungen, ein hochmodernes Volksparkstadion und ein starkes Wir-Gefühl“, sagte der SPD-Politiker, der in seiner Dankesrede besonders die 1600 EM-Volunteers hervorhob.

HSV-Vorstand Huwer mit Seitenhieb auf Vorgänger

Angesprochen auf das „hochmoderne Volksparkstadion“ konnte sich HSV-Vorstand Huwer einen Seitenhieb nicht verkneifen. Der 40-Jährige bedankte sich bei Grote „für die diplomatischen Worte“ und erinnerte daran, dass es auf dem Weg bis zur EM eine gewisse „Unwucht“ gegeben habe.

Zur Erinnerung: Mit Vorgänger Thomas Wüstefeld hatte die Stadt Hamburg mehrere Gespräche, ob das Volksparkstadion überhaupt EM-tauglich gemacht werden könne.

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Am Ende hat bekanntlich dann ja doch alles geklappt – und sogar viel besser als vorher erwartet. Markus Stenger, der Geschäftsführer der EURO 2024 GmbH, sprach von „einem sehr besonderen Fußballsommer, der Europa hat zusammenrücken lassen“. Und auch Hamburg-Botschafter Patrick Esume war voll des Lobes.

Seine Lieblingsanekdote? Während des Viertelfinales zwischen Frankreich und Portugal im Volksparkstadion habe er eine SMS von einem NFL-Footballspieler aus den USA bekommen mit der Frage, ob er gerade wirklich in diesem sensationellen Stadion sei. Das sei „f...ing fantastic“, so die etwas derben Worte des Amerikaners.

EM in Hamburg: Grote sehr zufrieden

Die EM-Bilder, die nicht nur aus dem Volksparkstadion um den Globus gingen, waren unbezahlbar – da waren sich alle Gäste im vollen Kaisersaal des Rathauses einig. „Es sind tolle Bilder um die Welt gegangen – und die schönsten davon kamen aus Hamburg“, sagte auch Senator Grote.

Nun gelte es, dieses EM-Gefühl auch mitzunehmen. Der Breitensport müsse profitieren, das Mobilitätskonzept könne vielleicht auch in Zukunft im Volkspark übernommen werden. Grotes Schlusswort: „Nach der EM ist vor Olympia.“ Der Sportsommer in Hamburg hat gerade erst begonnen.