Hamburg. Das Hamburger Football Team verliert ein sportlich unbedeutendes Heimspiel. Dennoch finden Trainer und Spieler klare Worte der Kritik.

Rien ne va plus (Nichts geht mehr). Das wussten die Hamburg Sea Devils eigentlich bereits vor ihrem Heimspiel gegen die in der Western Conference hinter ihnen liegenden Paris Musketeers an diesem Sonntag, das die Sea Devils mit 29:19 verloren. Und dennoch: die Revanche, sie ist missglückt.

Auch weil die Hamburger Footballer aus der European League of Football (ELF) ihr Hinspiel gegen die Franzosen am 1. Juli noch aus der Hand gegeben hatten, stand das Verpassen der Play-offs bereits vor dem zehnten Saisonspiel des zweimaligen Finalteilnehmers fest.

Und dennoch war den Sea Devils natürlich daran gelegen, vor den Augen von ELF-Commissioner Patrick Esume die Saison vernünftig zu Ende zu bringen.

Sea Devils: Wide Receiver Malik Stanley überragte

Doch in einem schleppend beginnenden Spiel waren es die Paris Musketeers, die durch einen erlaufenden Touchdown von Quarterback Zach Edwards zuerst punkteten. Die Sea Devils verpassten es im Gegenzug, die vielen leichten Fehler der Gäste zu bestrafen.

Im zweiten Viertel kamen die Gastgeber besser in die Partie und konnten durch zwei spektakulär geworfene Touchdowns von Quarterback Moritz Maack auf Wide Receiver Malik Stanley und ein Field Goal von Kicker Eric Schlomm mit 16:14 in die Halbzeitpause gehen.

Überhaupt war Stanley in der ersten Hälfte der überragende Mann in Hamburgs Offensive. Schlichtweg alles, was aus Maacks rechter Hand in die Nähe von Stanley geflogen kam, konnte der US-Amerikaner fangen. Am Ende standen 169 gefangene Yards und zwei Touchdowns in der Statistik. „Natürlich ist man happy, wenn man eine gute Performance abliefern kann, aber das ist ein Teamsport. Wenn ich nur auf persönlichen Erfolg aus wäre, wäre ich ein Boxer“, sagte Stanley dazu nach dem Spiel.

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Hamburg Sea Devils nutzten auch nach der Pause ihre Chancen nicht

Zurück aus der Pause sahen die rund 2.800 Zuschauer im Stadion Hoheluft vor allem Paris spielen. Einem ersten Touchdown im dritten Viertel, ließen die Gäste einen weiteren mit dem ersten Spielzug im letzten Viertel folgen, durch den die Musketeers mit 29:19 in Führung gingen. Den Hamburgern gelang dagegen offensiv viel zu wenig. Die Chancen, die sich ihnen boten, nutzten sie nicht.

Auch eine Interception von Linebacker Leondre Crosby rund zwölf Minuten vor Schluss konnte das Momentum nicht mehr auf die Seite der Hamburger hieven. Letztlich blieb es beim 29:19.

Sea Devils' Head Coach Charles Jones und Malik Stanley üben offene Kritik

Cheftrainer Charles Jones sieht gleich mehrere Gründe, warum die Sea Devils auch das Rückspiel gegen Paris nicht gewonnen haben. „Unser Spiel war voller Mangel und Fehler. Ein mangelhaftes Ende, eine mangelhafte Konstanz. Wir hatten hier alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen, aber wir haben sie nicht genutzt“, sagte er nach Spielende.

„Paris hat das Spiel nicht gewonnen, wir haben es verloren. Das zieht sich so jetzt schon durch die ganze Saison. Und wenn wir davon nicht lernen, wird das so genau wieder passieren“, ergänzte Jones, der erst kürzlich versicherte, bei den Sea Devils als Trainer weiterzumachen.

Auch Hamburgs Bester auf dem Feld fand klare Worte. „Wir sind nur einen Punkt zurück und gucken uns an und sagen: verlieren wir jetzt etwa schon wieder? Wir haben einfach nicht genug positive Energie. Das ist es, was uns fehlt. Wir geben uns derzeit mit Mittelmäßigkeit zufrieden. Das muss besser werden. Wir müssen einfach den Spaß zurückbringen. Das ist das Wichtigste“, stellte Malik Stanley klar.