Hamburg. Hamburger American-Football-Team feiert 18:14-Comebacksieg. Unter den Zuschauern im Stadion Hoheluft waren auch zwei HSV-Profis.
Es war lange Zeit alles andere als ein American-Football-Leckerbissen, den Jonas Meffert und Tom Mickel vorgesetzt bekamen. Auf Einladung von Max Paatz, dem Geschäftsführer der Hamburg Sea Devils, schauten die beiden HSV-Profis am späten Sonntagnachmittag im Stadion Hoheluft vorbei.
Paatz, der am Freitagabend beim mitreißenden 5:3-Sieg des HSV gegen Schalke 04 im Volksparkstadion dabei war, plauderte an der Seitenlinie angeregt mit den Fußballern, das Geschehen auf dem Feld bekam allerdings erst im Schlussviertel Unterhaltungswert. Mit 18:14 (0:0, 3:0, 0:14, 15:0) besiegte Hamburgs Football-Team vor 3270 Zuschauern die Cologne Centurions – und rettete damit eine Restchance auf die Play-offs der European League of Football.
American Football: Sea-Devils-Coach nicht zufrieden
„Die Offense lief heute alles andere als rund. Da war sehr viel Sand im Getriebe", sagte der neue Offensive Coordinator Philipp Schulz. „Wir müssen unseren Rhythmus finden.“ Der bisherige Quarterback-Coach der Sea Devils hatte erst vor wenigen Tagen den Job von Brett Morgan übernommen.
Nach zahlreichen Verletzungen in den vergangenen Wochen hatten die Sea Devils vor dem Spiel sechs Neuverpflichtungen bekannt gegeben, darunter die US-Profis Isaiah Green (Quarterback) und Leondre Crosby (Linenbacker). Während Crosby wie erwartet von Beginn an auf dem Feld stand, war für Green zunächst nur ein Platz an der Seitenlinie frei.
Isaiah Green zunächst nur an der Seitenlinie
Weil sich der 24-Jährige in den wenigen Tagen nach seiner Verpflichtung noch nicht ausreichend mit den Spielzügen hatte vertraut machen können, begann zunächst sein Ersatzmann Moritz Maack. Der bis zu seiner schweren Schulterverletzung gesetzte Sea-Devils-Quarterback Preston Haire verfolgte das Spiel derweil mit einer dicken Armschlinge an der Seitenlinie.
In dieser Schonhaltung dürfte dem US-Spielmacher zwar nicht mehr die Schulter, allerdings der Kopf geschmerzt haben. Denn die Hamburger Offense brachte bis Mitte des vierten Viertels nicht einmal 100 Yards zustande – ein peinlicher Wert, insbesondere gegen die Centurions. Am vergangenen Spieltag hatten die Kölner noch eine 3:62-Klatsche im Derby gegen Düsseldorf Rhein Fire kassiert.
Schlomm-Fieldgoal lange Zeit die einzigen Punkte
Die Sea Devils mussten bis zehn Minuten vor Schluss warten, ehe Widereceiver Benjamin Mau den ersten Touchdown erzielte. Zuvor war es lediglich ein 37-Yards-Fieldgoal von Kicker Eric Schlomm, das die Hamburger erzielt hatten. Neuzugang Isaiah Green betrat erst in der zweiten Halbzeit das Feld – und war nach einem absoluten Gruseldebüt mit zwei Interceptions innerhalb weniger Minuten genauso schnell wieder ausgewechselt.
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Die Kölner spielten nicht besonders gut, sahen nach Touchdowns von Terryon Robinson sowie Ben Fröhlich aber lange Zeit wie die Sieger aus. Der Mau-Touchdown und die erfolgreiche Two-Point-Conversion drehten das Spiel jedoch.
Auch die Defense lieferte mit Quarterback-Sacks und provozierten Fumbles plötzlich ab. Als dann auch noch Curtis Slater einen Punt zurück in die Kölner Endzone trug, war das Momentum endgültig gekippt, sodass auch Meffert und Mickel nach einem gemeinsamen Foto mit den Football-Spielern doch noch zufrieden nach Hause gehen konnten.