Buxtehude. Buxtehuder SV muss für das Jahresfinale in die Sporthalle Hamburg ausweichen. Das Bau einer eigenen Halle hat noch nicht begonnen.
Wenn am Freitag, den 30. Dezember (20.15 Uhr), die Handballerinen des Buxtehuder SV auf Sachsen Zwickau treffen, wird es keine gewöhnliche Bundesligapartie sein. Statt in der heimischen Halle Nord werden die BSV-Frauen in der doppelt so großen Sporthalle Hamburg auflaufen. Als „Silvester-Knaller“ kündigt der Verein die Begegnung zum Jahresabschluss an. Die Veranstaltung ist aber keine besondere Idee der Marketingabteilung. Die Niedersachsen müssen für ihr Jahresfinale nach Hamburg ausweichen.
Der Grund: Die Spiele in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) sollen in Zukunft unter professionelleren Bedingungen ausgetragen werden. Zu den Anforderungen zählen Tribünen auf beiden Seiten des Spielfeldes, ein reiner Handballboden, eine LED-Bande und Voraussetzungen für ein TV-gerechtes Bild. Bereits jetzt müssen die Vereine einzelne Heimspiele mit diesem Standard ausrichten.
Handball: Mietkosten liegen bei rund 20.000 Euro
„Wir freuen uns, dass wir den Menschen zeigen können, wie toll der Frauenhandball in diesem Umfeld aussehen kann“, sagt Peter Prior, Geschäftsführer des Buxtehuder SV. Die erhöhten Anforderungen bedeuten aber auch weitere Risiken. Schon die Teilnahme am Europapokal stellt den Verein vor zusätzliche finanzielle Herausforderungen, das Abendblatt berichtete.
Für das Spiel in der Sporthalle Hamburg belaufen sich die Mietkosten auf rund 20.000 Euro. In zwei Jahren soll jede HBF-Partie unter den erwähnten Vorschriften stattfinden. Die 1800 Zuschauer fassende Halle Nord an der Hansestraße wäre damit nicht mehr bundesligatauglich. Wie ginge es dann weiter?
„Hätte nicht gedacht, dass sich der Bau so hinauszögern würde“
Eine Option ist die CU Arena in Neugraben. Hoffnung macht zudem der seit Jahren geplante Bau einer 20 Millionen Euro teuren Halle in der Nähe der Buxtehuder Gesamtschule. Erste Erdarbeiten hat es gegeben, im Frühjahr soll eine neue Ausschreibung für die weitere Planung erfolgen. Dass der BSV in zwei Jahren ohne eigene bundesligataugliche Halle dastehen könnte, war so nicht einkalkuliert. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Bau so hinauszögern würde“, sagt Prior.
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Sportlich ist das Heimspiel in Hamburg jedenfalls historisch – es wird das erste HBF-Spiel in Hamburg seit 32 Jahren sein. Am 19. Mai 1990 verlor der TuS Alstertal gegen den TuS Eintracht Minden mit 16:18 und stieg nach nur einem Jahr wieder in die 2. Liga ab. Über die Plattform „Ticketmaster“ wurden bislang knapp 1500 Karten (18 Euro, ermäßigt 12 Euro) verkauft, der aktuelle Zuschauerschnitt von 746 ist so bereits doppelt überboten.
Handball: BSV gewann 2015 erstmals den DHB-Pokal
Gute Erinnerungen an den Spielort hat der BSV ohnehin. Am 16. Mai 2015 gewann Buxtehude in der Sporthalle Hamburg durch ein 34:22 über die Füchse Berlin erstmals den DHB-Pokal. 3416 Zuschauer sorgten damals für eine finalwürdige Stimmung. Prior: „Es wäre ein Traum, eine ähnliche Zahl am 30. Dezember in Hamburg begrüßen zu können.“