Hamburg. Das Turn-Team Deutschland war am Tag des Kinderturnens beim Altonaer Turnverband zu Gast. Andreas Toba hat mahnende Worte.

Andreas Toba kniet vor einem kleinen Trampolin, vor ihm springen vier kleine Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren wild durcheinander. Ein bisschen zu wild für den Geschmack des Vize-Europameisters am Reck. „Nicht zusammen auf das Trampolin, das ist gefährlich“, mahnt der dreifache Olympiateilnehmer mit einem Lächeln.

Es waren die ersten von mehr als 125 Kindern, die Toba und das Turn-Team Deutschland am Sonntag beim Altonaer Turnverband (ATV) betreut haben. Gemeinsam mit der Bewegungsinitiative „kinder Joy of Moving“ gastierte dort der Deutsche Turner-Bund am bundesweiten Tag des Kinderturnens.

Nachwuchs: Verliert Hamburgs Turnen den Anschluss?

„Wir haben wegen der Pandemie 20 Prozent weniger gemeldete Kinder beim Kinderturnen in Hamburg. Wir brauchen dringend solche Tage, damit wir den Anschluss nicht verlieren“, sagt Dörte Kuhn, Vorsitzende des Hamburger Verbandes für Turnen und Freizeit (VTF). Vor der Pandemie seien es noch mehr als 45.000 Turnkinder gewesen, sagt sie.

In Hamburg haben sich am Sonntag 36 Vereine dem Tag es Kinderturnens angeschlossen. „Die Kinder waren motiviert, die Eltern entspannt. Das Turnteam hat es sehr gut gemacht, war immer dabei und hat Tipps gegeben“, resümierte ATV-Kinder- und Jugendkoordinatorin Brigitte Harms, die beim ATV zuletzt sogar 50 Prozent der Turnkinder verlor.

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Braucht Hamburg eine neue Turnhalle?

„Corona ist für den gesamten Kindersport eine Katastrophe. Da muss man eine Regelung finden, damit die nicht ausgeschlossen werden“, sagt auch Andreas Toba, der sich an seinen ersten Tag in der Turnhalle nicht mehr erinnern kann. „Es war bei mir dann ein schleichender Prozess vom Spielerischen zum Leistungsturnen“, erinnert sich der 31 Jahre alte Hannoveraner.

Bereits im Grundschulalter trennt sich im Turnen der Leistungs- vom Breitensport. „Dabei ist es auch wichtig, wie gut die Hallen ausgestattet sind“, weiß Toba.

Dass Hamburg keine guten Voraussetzungen für den Leistungsbereich bietet, stimmt ihn nachdenklich. „Hier entsprechen die Turnhallen im Leistungsbereich nicht den Erwartungen. Dann ist es schwierig, junge Hoffnungsträger zu entwickeln. Deshalb ist es mir in Hamburg ein Anliegen, dass man eine vernünftige Turnhalle baut, um das Leistungsturnen hier auf Vordermann zu bringen.“