Hamburg. Hamburgs Footballer unterliegen Wroclaw 24:30. Runningback Xavier Johnson erleidet schwere Knöchelverletzung.

Während die gesamte Mannschaft der Panthers Wroclaw vor Freude auf dem Bauch über den nassen Kunstrasen im Stadion Hoheluft rutschte, gingen die 1800 Fans der Hamburg Sea Devils im strömenden Regen enttäuscht nach Hause. Die 24:30 (3:3, 14:24, 7:3, 0:0)-Heimpleite des Hamburger American-Football-Teams gegen die Polen bedeutete die zweite Saisonniederlage in der Europaliga ELF.

„Wenn man den Spielverlauf sieht, haben uns einfach die Big Plays gefehlt“, sagte Headcoach Andreas Nommensen, der zudem eine Knöchelverletzung von Runningback Xavier Johnson verkraften muss. „Das ist der größte Rückschlag für uns. Der Junge tut mir wirklich leid. Vielleicht ist es für ihn das Saisonaus, vielleicht reicht es noch für die Play-offs.“

Phillip Andersen sorgte mit einem 31-Yards-Fieldgoal für die frühe 3:0-Führung

Während Linebacker Miguel Boock nach seinem Kreuzbandanriss nicht nur in den Kader, sondern sofort in die Startformation zurückkehrte, musste Starspieler Kasim Edebali (Sprunggelenk) wie erwartet an der Seitenlinie Platz nehmen. Mit Jan-Philip Bombek (Knie) fehlte zudem der Seeteufel mit den meisten Quarterback-Sacks der Saison.

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Direkt im ersten Angriff sorgte Kicker Phillip Andersen mit einem 31-Yards-Fieldgoal für die frühe 3:0-Führung. 140-Kilogramm-Lineman Eric de Souza trieb die Lautstärke im Publikum bei den Spielzügen der Gäste in die Höhe – doch Panthers-Kicker Tadhg Leader antwortete mit einem 52-Yards-Fieldgoal zum Ausgleich.

Drei Blackout-Momente der Hamburger

Nach einem Touchdown durch Runningback Johnson tänzelte Edebali nervös an der Seitenlinie. Es schien, als hätte der Ex-NFL-Profi bereits eine böse Vorahnung. Nach zwei unnötigen Strafen schnauzte Defensive Coordinator Kendral Ellison die Sea- Devils-Verteidiger lautstark an.

Zwar konnte US-Cornerback Justin Rogers die Sea Devils mit einem Kickoff-Return-Touchdown über das gesamte Spielfeld kurzzeitig wieder in Führung bringen – in den Minuten vor der Halbzeit erlebte die Hamburger Defense aber drei Blackout-Momente. Wie aus dem Nichts fing Panthers-Wide-Receiver KaVontae Turpin zwei Touchdownpässe.

Sehenswerter Touchdown von Wide Receiver Jean-Claude Madin Cerezo

Nachdem der Ball wenige Sekunden vor der Pause erneut den Weg in die Hamburger Endzone fand (17:27), schlug Quarterback Jadrian Clark mit seinem Helm wütend auf die Ersatzbank. „Wir hatten erst das Momentum auf unserer Seite. Dann haben sie uns den Energiestecker gezogen“, sagte Nommensen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhte Wroclaw per 17-Yards-Fieldgoal sogar auf 17:30. Nach einem sehenswerten Touchdown von Wide Receiver Jean-Claude Madin Cerezo keimte beim 24:30 unter den Fans hörbar Hoffnung auf.

 Offense um Quarterback Jadrian Clark tat sich schwer

„Defense, Defense“, schallte es von den Rängen am Lokstedter Steindamm, als Cornerback Rogers kurz vor der eigenen Endzone eine Interception gelang. Die Offense um Quarterback Jadrian Clark tat sich jedoch extrem schwer, neue erste Versuche zu erzielen. Auf der anderen Seite spielten die Panthers variabel, sie entschieden sich auch beim Fourth Down häufig gegen den Punt und nahmen so clever die nötige Zeit von der Uhr.

Weitere Ergebnisse: Cologne Centurions – Leipzig Kings 24:42, Berlin Thunder – Barcelona Dragons 19:3.

Division Nord: 1. Hamburg 9 Spiele/257:160 Punkte/77,8 Siegprozent; 2. Wroclaw 8/258:234/50; 3. Leipzig 8/264:282/50; 4. Berlin 8/178:254/25.

 Division Süd: 1. Frankfurt Galaxy 8/290:111/87,5; 2. Cologne 8/294:311/50; 3. Barcelona 9/216:255/25; 4. Stuttgart Surge 8/148:298/25.